Almanach der verlorenen Schätze

16.11.2015 von Marcus Pohlmann

Pathfinder – Almanach der verlorenen Schätze

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Erscheinungsdatum: 01.10.2015

Sprache: Deutsch

Für viele Fantasy-Rollenspieler steht nicht nur die Entwicklung ihres Spielcharakters im Laufe einer Kampagne im Vordergrund, auch die Anhäufung von Schätzen und magischen Gegenständen übt einen unbestreitbaren Reiz aus. Mit dem Almanach der verlorenen Schätze legen Ulisses Spiele nun eine Sammlung außergewöhnlicher Artefakte für die Pathfinder-Spielwelt Golarion vor. Auf 68 Seiten bekommt der Leser hier nicht nur eine Sammlung von Gegenständen sondern auch weiteres Material um die Spieler auf Schatzsuche zu schicken.

Das erste der drei Kapitel dient dabei lediglich als Einleitung für die Suche nach legendären Schätzen. Das zweite Kapitel liefert dem Spielleiter zwölf ungewöhnliche Ort, in denen die Spielercharaktere auf die Suche nach verborgenen Reichtümern gehen können. Magische Labyrinthe, verfluchte Grabstätten, versunkene Städte und uralte Tempelanlagen werden kurz beschrieben, neben allgemeinen Hintergrundinformationen bekommt der Leser noch Hinweise auf mögliche Bewohner, die Lage des Ortes und Anregungen für die Einbindung in eine Kampagne. Ebenfalls in diesem Kapitel gibt es einige beispielhafte Flüche, mit denen der Spielleiter Gebäude, Personen oder Gegenstände belegen kann, sollten die Helden zu übermütig werden. Das Kapitel wird schließlich von verschiedenen Schatztruhen abgerundet, von der Korsarenkiste die sich selbstständig eingräbt bis hin zu einer Truhe, die sich mit Zähnen und Klauen gegen potentielle Diebe zur Wehr setzt.

Der bei weitem größte Teil des Bandes ist jedoch den obskuren magischen Gegenständen vorbehalten, welche die Charaktere entdecken können. Die Einträge der insgesamt 46 Artefakte folgen dabei immer dem gleichen Schema: Zuerst werden die Funktionsweise und die regelrelevanten Angaben aufgelistet, danach gehen die Autoren auf die Hintergrundgeschichte und mögliche Folgen für die Charaktere ein, abgerundet wird der Eintrag durch eine Illustration des Objektes. Die Bandbreite reicht dabei von einem Bonsai-Bambuspalast, der von einem Elementargeist bewohnt wird über einen mechanischen, zweiköpfigen Drachen, dessen Mäuler als Tore in den Abyss dienen oder einer Galeere, die sich in die Luft erheben kann bis hin zur Leibwächter-Kuschelpuppe sowie einem riesigen Kriegskonstrukt, bestehend aus purem Gold. Auch Waffen und Rüstungen finden sich in dieser Sammlung, doch bevorzugen die Autoren in der Regel häufig exotischere Objekte.

Mit dem Almanach der verlorenen Schätze bekommt der Leser eine ausgesprochen gelungene Sammlung von merkwürdigen, wundersamen und außergewöhnlichen Artefakten. Dabei handelt es sich noch nicht einmal zwangsläufig um besonders mächtige Gegenstände, viel mehr ist es die Hintergrundgeschichte die jedem einzelnen Objekt eine besondere Note gibt. Daraus lassen sich für den Spielleiter zahlreiche Möglichkeiten ableiten eine Kampagne zu bereichern oder ganze Abenteuer um die Beschaffung eines verlorenen Artefaktes zu spinnen. Auch die aufgeführten Schatzhorte bieten eine großartige Inspirationsquelle, die sich relativ einfach auf andere Systeme übertragen lässt um dort nicht nur Fantasy-Systeme sondern auch Pulp- oder Steampunk-Settings zu bereichern.

Die Illustrationen der Gegenstände sind, wie eigentlich bei allen Pathfinder-Publikationen durchweg stimmig, und liefern dem Leser zusammen mit dem Text ein recht detailliertes Bild. Layout und Aufteilung sorgen für eine gute Lesbarkeit, unterstützt wird dies zudem durch eine unterschiedliche Schriftwahl bei Regel- und Flufftexten.

Für Pathfinder-Spieler, die schon immer einmal auf Indiana Jones‘ Spuren wandeln wollten bietet dieser Band alles was das Abenteurerherz begehrt.

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