One Key

22.07.2019 von Marcus Pohlmann

One Key

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Spieleranzahl: 2 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 20 Minuten

Erscheinungsdatum: 14.05.2019

Sprache: Deutsch

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Wirft man einen Blick auf das Verlagsprogramm der französischen Spieleschmiede Libellud, fallen sofort zwei Spiele ins Auge. Beide konzentrieren sich auf die Interpretation von Bildern und die Assoziationen, die diese beim Betrachter auslösen. Daher verwundert es nicht, dass sich mit One Key nun ein weiteres kooperatives Spiel dieser Thematik annimmt. Die Komponenten ähneln dabei Dixit und dem grandiosen Mysterium, spielerisch unterscheiden sich die Spiele jedoch. Wie bereits für die beiden erwähnten Spiele, haben Asmodee auch hier die Übersetzung und den Vertrieb auf dem heimischen Markt übernommen.

Was steckt drin?

Den Kern des Spielmaterials bildet 84 Karten mit unterschiedlichsten Motiven. Jede von diesen (individuell geformten) Karten hat auf der Rückseite eine fortlaufende Nummer und auf der Vorderseite eine Illustration. Diese Bilder kombinieren meist zwei oder drei unterschiedliche Themen. So gibt es winzige Musiker, die ein Xylophon mit Presslufthämmern spielen, eine schleimige Kreatur, die in einer Mikrowelle sitzt oder einen Hausmeister, der Buchstaben aus einem Buch kehrt. In eine Kunststoff-Halterung können drei dieser Karten nebeneinander gesteckt werden, außerdem ist hier auch Platz für Hinweismarker vorgesehen. Kärtchen für den Spielbereich und eine Rundenleiste gehören ebenfalls dazu. Ein Sichtschirm und die achtseitige Anleitung vervollständigen den Inhalt der Box.

Start frei für die Raterunde

Start frei für die Raterunde

Unterstützt wird das Spiel durch eine App, die zusätzlich heruntergeladen werden muss. Allerdings können sich die Spieler auch mit Stift, Papier und einem dreiminütigem Times behelfen.

Wie wird’s gespielt?

Ein Spieler übernimmt die Rolle des Hinweisgebers, die restlichen Spieler werden als die Suchenden bezeichnet. Der Hinweisgeber zieht elf Hinweiskarten. Von diesen Karten wird eine zufällig als „Schlüssel“ bestimmt und die Nummer auf der Rückseite in die App eingegeben. Diese elf Karten werden nun, mit der sichtbaren Illustration in den sogenannten Sortierbereich gelegt. Die drei Hinweiskarten teilen diesen Bereich vom Hinweisbereich ab, der in den kommenden Runden ausgebaut wird.

Ob die Suchenden die Hinweise verstehen?!?

Ob die Suchenden die Hinweise verstehen?!?

Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, beginnt die erste Runde. In dieser zieht der Hinweisgeber eine der Hinweiskarten vom Stapel der verbliebenen Karten. Nun muss er diese Karte in den Hinweisbereich legen. Legt er sie in den grünen Bereich, bedeutet dies, dass die Hinweiskarte Übereinstimmungen mit dem „Schlüssel“ hat. Der gelbe Bereich ist dagegen neutral, liegt die Karte im roten Teil des Spielfeldes, hat sie keinerlei Verbindung mit dem „Schlüssel“.
In den folgenden drei Runden zieht der Hinweisgeber jeweils drei Karten und ordnet diese hinter dem Sichtschirm dem grünen, gelben und roten Bereich zu. Dafür lässt ihm die App drei Minuten Zeit. Im gleichen Zeitraum müssen sich die restlichen Spieler entscheiden, welche der Karten sie aus dem Hinweisbereich entfernen. Haben die Spieler ihre Wahl getroffen, so müssen sie dies in der App bestätigen.
Es werden in jeder Runde immer mehr Karten abgelegt, so dass am Ende der Partie nur noch eine der elf ursprünglichen Karte übrig bleibt. Handelt es sich dabei um den „Schlüssel“, haben alle Spieler gewonnen. Wird er jedoch bereits zuvor aussortiert, endet das Spiel mit einer Niederlage.

Kann das Spiel was?

Wie häufig bei Spielen dieser Art, so hat auch bei One Key der Hinweisgeber den undankbarsten Job. Nicht nur, dass er nicht mit den anderen Spielern kommunizieren darf, er wird auch verantwortlich gemacht, wenn die Suche nach dem „Schlüssel“ daneben geht. Trotzdem habe ich diese Rolle recht gerne mehrfach übernommen. Die Bilder lassen viel Interpretationsspielraum, meist sind es mehrere Motive, Farben oder Formen, die dem Betrachter ins Auge stechen. Nach spätestens drei Runden mit Hinweisen haben die Spieler jedoch zumindest eine Vorstellung von der Art des gesuchten Bildes. Sehr gut hat mir auch die abschließende Diskussion nach der Motivwahl gefallen, die sich praktisch nach jeder Runde ergeben hat. Die Überlegungszeit ist mit drei Minuten recht knapp bemessen. Hinzu kommt, dass die App die verbliebene Zeit nicht anzeigt, sondern lediglich ein klassisches Musikstück abspielt. Einziger Hinweis auf die verstrichene Zeit ist der Farbwechsel der Bestätigungs-Icons. Die Stücke wechseln dabei durch, so dass keine Langeweile aufkommt. Wir sind nach einigen Runden zu einem normalen Timer und einem schnöden Zettel gewechselt.

Einige der seltsamen Motive

Einige der seltsamen Motive

Die Illustrationen von Naïade sind sehr bunt, vielschichtig und vollgestopft mit Details. Die Spieler sollten sich, soweit möglich, die Zeit nehmen, um die Bilder genau zu betrachten. Jede dieser kleinen Karten ist dabei mit einer unterschiedlichen Form gestanzt – rein produktionstechnisch ein gewaltiger Aufwand. Auch mit dem Inlay der Box beweisen Libellud ein gutes Auge fürs Detail. Alle Komponenten finden ihren Platz, so dass nichts verrutscht oder verloren geht. Das Regelheft führt verständlich durch den Spielablauf, bebilderte Beispiele tragen ihren Teil zur Erklärung bei.

Auf der Homepage des Verlages gibt es einen kleinen Trailer zum Spiel (auf Französisch). Bei Asmodee bekommen die Spieler weitergehende Informationen, unter anderem auch die Regeln als Download.

Gegen die Konkurrenz aus dem eigenen Verlag tut sich One Key etwas schwer – ist aber dennoch ein schönes, sehr kommunikatives Spiel geworden.

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