Nightfall – Ausnahmezustand

05.03.2012 von Marcus Pohlmann

Nightfall - Ausnahmezustand

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Spieleranzahl: 2 bis 5 Spieler

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Spieldauer: ca. 45 Minuten

Erscheinungsdatum: 01.11.2011

Sprache: Deutsch

Vampire, Werwölfe, Ghule und menschliche Jäger liefern sich in einer verwüsteten Welt erbitterte Gefechte um Einfluss, Lebensraum, Rohstoffe und die letzten Reste der Zivilisation, zumindest ist dies die Ausgangssituation im Deck-Building-Kartenspiel Nightfall aus dem Hause Pegasus Spiele. Mit Ausnahmezustand liegt nun die erste Erweiterung für das Spiel vor, die den Spielern Zugriff auf eine größere Kartenauswahl gewährt und auch die Hintergrundgeschichte etwas weiter voran bringt.

Für Leser, die noch nicht mit dem Grundspiel vertraut sind noch eine kurze Zusammenfassung des Spielprinzips: es geht bei Nightfall darum aus einem vorher definierten, erweiterbaren Kartenpool sein eigenes Kartendeck zusammen zu stellen. Dieses Deck besteht aus Kreaturen und Aktionen, die dann ausgespielt werden. Die Kreaturen verursachen dabei direkten Schaden, können aber auch mit den Aktionskarten zu Ketten verbunden werden, und ermöglichen so effektivere Spielzüge. Ziel dabei ist es den gegnerischen Spielern möglichst viele Wunden zu verursachen, da der Spieler mit den wenigsten Wundkarten das Spiel für sich entscheidet.
Das Kernstück der Erweiterung sind natürlich die Befehlskarten. Aufgeteilt in jeweils 84 Kreaturen- und 84 Aktionskarten erhalten die Spieler eine bunte Mischung aus intriganten Vampiren, unerbittlichen Jägern und bestialischen Werwölfen. Alle diese Karten bieten viele neue Effekte und Kombinationsmöglichkeiten die teilweise ein Umdenken in der Spielweise und in der Art wie der Spieler sein Deck aufbauen muss erfordern. Neu hinzugekommen ist zudem der Versorgungs-Effekt auf einigen Karten, der auch gleichzeitig die wichtigste Ergänzung zum Spielablauf darstellt. Diese Sonderfunktion der Karten besagt, das ein bestimmter Effekt mehrfach genutzt werden kann, wenn der Spieler dafür eine oder mehrere Handkarten ablegt, auch neue Wundenkarten ergänzen das Kartenset. Dienten die bisherigen Karten ausschließlich dazu um mehr Karten ziehen zu können, so lassen sich mit den neuen Wundenkarten die eigenen Kreaturen im Kampf verstärken, was auch wieder unterschiedliche Spielweisen begünstigt. Die letzte Neuerung im Spielablauf ist der vergrößerten Kartenauswahl geschuldet und betrifft die Zusammenstellung der Archive. Diese ist allerdings nur optional und gibt den Spielern mehr Auswahlmöglichkeiten bei ihren privaten Archiven. Daneben befindet sich auch noch die achtseitige Spielanleitung in der Box, deren größter Teil allerdings durch zwei Kurzgeschichten von Kenneth Hite eingenommen wird. In diesen trifft der Leser alte Bekannte aus dem Grundspiel wieder, die versuchen sich in der Welt von Nightfall zurecht zu finden. Die eigentlichen Regeln finden dabei auf nur einer Seite Platz und dabei ist auch noch ein Beispiel enthalten, auch an ein Glossar wurde wieder gedacht, in dem die Karteneffekte nochmals ausführlich beschrieben werden.

Bei vielen Spielen ist es so, das Erweiterungen lediglich dazu dienen den Spielern mehr Geld aus der Tasche zu ziehen und das Spiel selbst dabei nur unnötig aufblähen. Bei Nightfall – Ausnahmezustand ist dies glücklicherweise nicht der Fall. Die neuen Karten stellen tatsächlich einen Bereicherung für den Spielablauf dar und ermöglichen den Spielern wesentlich individuellere Vorgehensweisen. Die neue Spielmechanik der Versorgung ist ganz nett, meist fehlen aber die überzähligen Karten um diese Effekte wirklich spielentscheidend einsetzen zu können. Einen wesentlich größeren Einfluss hat für mich dagegen der neue Wundeneffekt, der gerade in der Endphase des Spieles für einige unschöne Überraschungen sorgen kann.
Die Aufmachung ist von der des Grundspiels nicht zu unterscheiden, auch hier sind die Illustrationen wieder sehr stimmig geraten und passen gut zur gewählten Atmosphäre des Spieles, lediglich die Werwölfe fallen etwas ab. Der Regelteil der Anleitung ist verständlich geschrieben und erfordert kein sonderlich intensives Studium und auch die beiden Kurzgeschichten von Kenneth Hite verbreiten die von den Spielemachern erwünschte Endzeitstimmung.

Mit Ausnahmezustand legen Pegasus Spiele eine solide Erweiterung vor, die dem Spielablauf einige neue Facetten und etwas mehr Abwechslung verleiht.

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