Night of the Vampire

24.11.2024 von Marcus Pohlmann

Night of the Vampire

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Spieleranzahl: 2 bis 8 Spieler

Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Spieldauer: ca. 45 bis 90 Minuten

Erscheinungsdatum: 22.12.2023

Sprache: Englisch

Vor einigen Monaten landete der gotisch inspirierte Dungeon-Crawler Damnation: The Gothic Game auf dem heimischen Tisch. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich das Brettspiel zu einem der Lieblinge meiner Spielerunde. Durch die Häufigkeit stellte sich allerdings bald eine gewisse Routine ein – besonders, was die Anzahl der Raumkarten anging. Der Autor ist sich anscheinend dieses Problems bewusst, denn mit Night of the Vampire erschien zeitgleich zum Grundspiel eine entsprechende Erweiterung. Auch hier zeichnet sich wieder der britische Verlag Blackletter Games für die Veröffentlichung verantwortlich.

Was steckt drin?

Insgesamt 26 Karten liegen in der kleinen Schachtel. Dabei wird jedes der Decks um zwei Karten erweitert – hier gibt es wieder eine Mischung aus Ereignissen, beispielsweise dem Raben, der den Spieler zwingt, zwei Handkarten in den Friedhof zu legen oder Flüchen wie dem Portrait, das im Austausch gegen Lebenspunkte Seelen gewährt. Darüber hinaus gibt es Aktionen, wie die Barrikade, mit der sich ein Charakter in einem Raum verschanzen kann oder Gegenstände, zum Beispiel das Necronomicon, das als Waffe dient. Der Vampir hat sogar vier zusätzliche Karten. Mit deren Hilfe kann er sich in einen Rattenschwarm oder Nebelschwaden verwandeln, die unter anderem seine Geschwindigkeit erhöhen. Gehilfen können den Charakteren auflauern und mit der letzten Karte lassen sich unterschiedliche Effekte auslösen.

Die Erweiterung in voller Pracht

Die Erweiterung in voller Pracht

Einer der, zumindest für mich, herausragenden Aspekte des Spiels sind die „Deathknell“-Karten. Diese beschleunigen zum einen den Spielablauf, zum anderen bringen sie spannende Sonderregeln und Unwägbarkeiten. Diese Erweiterung hält fünf neue Karten bereit, die in den normalen Ablauf integriert werden. Wie gewohnt werden sie durch das Ableben eines Charakters oder durch andere Spieleffekte aktiviert. Die Auswirkungen sind unterschiedlich, mal wird schlicht mehr Schaden durch Fallen, Ereignisse und Flüche verursacht, mal die Waffen aufgewertet. Das Betreten des großen Treppenhauses kann mit der richtigen Karte den direkten Tod einer Figur bedeuten, während Falltüren oder der schwarze Würfel nun Verletzungen verursachen.

Die neuen Gäste im Schloss

Die neuen Gäste im Schloss

Neben diesem Kartenmaterial stehen für die Spieler nun auch sechs neue Charaktere zur Auswahl. Diese folgen im Aufbau ihren Gegenstücken aus dem Grundspiel und decken Figuren aus der Schauerliteratur ab. Außer den drei normalen Fähigkeiten hat jeder zwei individuelle Talente. So kann sich die Nonne beispielsweise in der Dunkelheit weit bewegen und Fallen ignorieren, während der Mönch Karten ablegt, um Schaden zu vermeiden, oder von unten aus dem Nachziehstapeln zieht. Der Schrecken bewegt sich besonders schnell durch das Schloss und die Aktionen des Metzgers kommen im Handgemenge zum Tragen. Schließlich kann die Gräfin die Geheimgänge effizient nutzen und der Rachsüchtige ist auch ohne Ausrüstung effektiv im Kampf. Jede dieser Figuren kommt mit seinem eigenen Charakter-Tableau und einem Acryl-Aufsteller. Einen Anleitung ist nicht enthalten.

Wie wird’s gespielt?

Spielaufbau, -ablauf und -ziel bleiben durch Night of the Vampire unverändert. Eine ausführliche Beschreibung dazu gibt es entweder in der Rezension zu Damnation: The Gothic Game, wahlweise in dem Tutorial-Video, das der Verlag bereitstellt.

Sooo viele Möglichkeiten...

Sooo viele Möglichkeiten…

Die Spieler wählen (oder bestimmen zufällig) ihre Charaktere. Die neuen Karten der Erweiterung werden lediglich in die jeweiligen Decks gemischt. Mehr ist beim Einsatz nicht zu beachten.

Kann das Spiel was?

Night of the Vampire stockt die Auswahl des Grundspiels mit sehr willkommenem neuen Material auf. Zum einen bietet dies für Vielspieler mehr Abwechslung, zum anderen kommen einige recht interessante Effekte ins Spiel. Grade die „Deathknell“-Karten und die Charaktere bieten hier Varianz. Der Spielspaß bleibt nach wie vor erhalten und auch am Ablauf ändert sich nichts. Für mich ist Damnation: The Gothic Game eines der besten Spiele seiner Art und dies wird durch die Erweiterung noch unterstrichen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: ich hätte mir mehr als nur zwei neue Karten pro Deck gewünscht – ausreichend Potential ist sicherlich vorhanden.

Das Ende!

Das Ende!

Die Aufmachung schließt sich nahtlos ans Grundspiel an. Die Illustrationen sind düster und atmosphärisch und nehmen viel Raum auf den Karten ein. Der Produktionsstandard ist hoch und das Material fühlt sich durchgängig wertig an. Lediglich bei zwei Figuren-Aufstellern musste mittels Skalpell und Feile ein wenig nachgebessert werden.

Wer sich für die Erweiterung interessiert, bekommt auf der Homepage von Blackletter Games und dem angeschlossenen Shop mehr Material. Hier gibt es auch Informationen zum Grundspiel und anderen Aspekten zu Damnation: The Gothic Game.

Night of the Vampire bringt frischen Wind in die verstaubten Korridore und leeren Räume des Schlosses – und mehr Möglichkeiten, den Charakteren der Mitspieler den Garaus zu machen.

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