Munchkin Legenden

23.05.2014 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 01.04.2014

Sprache: Deutsch

Mittlerweile ist es selbst für engagierte Spieler und Sammler schwierig geworden, den Überblick über die zahlreichen Ableger, Erweiterungen und Neuauflagen der Munchkin-Kartenspiel-Reihe zu behalten. Offensichtlich lassen sich dem Thema dennoch neue Facetten abgewinnen, wie uns Pegasus Spiele mit Munchkin Legenden demonstrieren. Dieses ist als eigenständiges Spiel gedacht, lässt sich aber ohne weiteres mit anderen Veröffentlichungen der Reihe kombinieren und widmet sich thematisch unserer irdischen Mythologie.

Die Grundidee hinter der Munchkin-Kartenspiel-Reihe ist eigentlich recht einfach und bei jedem Ableger, mit kleinen Varianten, die gleiche: Jeder Spieler beginnt das Spiel als unerfahrener Mensch ohne besondere Fähigkeiten auf Erfahrungsstufe 1 und versucht durch das Besiegen von Monstern Stufen aufzusteigen um mit dem Erreichen der 10ten Stufe das Spiel zu gewinnen. Die Spieler können dabei im Laufe des Spiels in vier verschiedene Klassen oder Berufe wechseln, so gibt es Priester, die untote Monster vertreiben können, Diebe die ihre Mitspieler bestehlen, Zauberer die Monster behexen können und Krieger, die im Kampf besondere Boni erhalten. Auch unterschiedliche Rassen stehen zur Auswahl, so haben Elfen, Zwerge oder Halblinge, jeweils individuelle Eigenschaften die ihnen das Überleben im Dungeon erleichtern. Manche Karten lassen es sogar zu, verschiedene Rassen- und Klassenkombinationen zu schaffen.

Ein kurzer Blick in die beiliegenden Regeln zeigt dem erfahrenen Spieler, dass es kaum Änderungen im Vergleich zu den anderen Spielen der Reihe gibt. Neben der Anleitung findet sich ein sechsseitiger Würfel in der kleinen Schachtel und natürlich die fast 170 Karten, die das eigentliche Spielmaterial bilden. Diese teilen sich auf in die Türkarten mit den Monstern, wie beispielsweise dem Gremlin, Sir Modred oder dem Totengott Pluto, sowie die Schatzkarten, in denen sich teils mächtige Ausrüstungsgegenstände wie der Gordischen Knoten, der allseits beliebte Gezinkte Würfel oder das legendäre Excalibur finden.
Ist das Spielmaterial gesichtet, können sich die Spieler den eigentlichen Vorbereitungen widmen, die nur wenig Zeit in Anspruch nehmen: Jeder Spieler erhält ausreichende Marker oder einen zehnseitigen Würfel um seine aktuelle Stufe darzustellen, mit Hilfe des beiliegenden sechsseitigen Würfels wird der Startspieler ermittelt und die Karten werden in einen Stapel mit Türkarten und einen mit Schatzkarten getrennt. Nun erhält jeder Spieler jeweils vier Karten von den Stapeln und das Spiel kann beginnen.
Ist ein Spieler an der Reihe, so tritt er die Tür des Dungeons ein, das heißt, er nimmt eine Karte vom Türstapel. Handelt es sich bei der aufgedeckten Karte um ein Monster, so muss der Spieler es sofort bekämpfen. Dazu addiert er seine aktuelle Stufe und die Boni durch seine Gegenstände auf und vergleicht diese mit der Stufe des Monsters. Ist seine Gesamtstufe höher, so besiegt er das Monster, steigt eine oder gar mehrere Stufen auf und darf sich die Schatzkarten nehmen, die das Monster zurückgelassen hat. Die Mitspieler können dabei die eine oder andere Seite im Kampf unterstützen. Der Spieler, der gegen das Monster kämpft kann sogar einen Mitspieler um Hilfe bitten und Schätze als Belohnung versprechen. Verliert der Spieler jedoch den Kampf, dann hat er noch eine Chance vor dem Monster zu fliehen, ansonsten passieren „Schlimme Dinge“, beispielsweise verliert der Munchkin einen Gegenstand, eine Stufe oder wird getötet und muss in der nächsten Runde von Neuem anfangen. Handelt es sich bei der aufgedeckten Karte jedoch nicht um ein Monster, so wird diese auf die Hand genommen, ausgenommen davon sind lediglich Flüche, die den Spieler sofort betreffen. Nun kann sich der Spieler entscheiden gegen ein Monster zu kämpfen, dass er aus seinen Handkarten spielt oder den Raum zu plündern, das heißt, eine verdeckte Schatzkarte zu ziehen. Danach endet sein Zug und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Spielerisch bietet Munchkin Legenden dem Spieler nichts Neues, eher das Gegenteil ist der Fall, kommen hier doch die nahezu unveränderten Regeln aus dem Jahr 2001 zum Einsatz. Das dies nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss, fiel mir schon bei dem ersten Munchkin-Spiel nach etwas längerer Abstinenz auf. Ich habe es sehr genossen durch Dungeons zu ziehen, Monster zu meucheln und meinen Mitspielern nach Kräften das Leben zu erschweren, ohne mir dabei Gedanken über Regelfeinheiten oder Synergieeffekte der verschiedenen Kartenkombinationen machen zu müssen. Es kann natürlich einsetzende Nostalgie sein, aber Munchkin Legenden hat mich, auch bei dem Turnier das ich vor kurzem gespielt habe, wieder daran erinnert, warum ich dieses Spiel so sehr schätze. Die einfachen Regelmechanismen, die ständige Interaktion der Spieler, die Schadenfreude wenn ein Mitspieler von Shiva zertrampelt wird und die niedlichen Illustrationen von John Kovalic funktionieren auch nach 12 oder 13 Jahren immer noch hervorragend.
Die Spieldauer variiert sehr stark, je nachdem wie ernergisch die Spieler einander den Sieg neiden, so kann im Extremfall eine Partie durchaus drei Stunden dauern, normal sind dagegen 90 Minuten.

Mit Munchkin Legenden gehen Pegasus Spiele zurück zu den Ursprüngen dieses spaßigen und manchmal etwas garstigen Kartenspiels.

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