Monster Expedition

10.04.2021 von Marcus Pohlmann

Monster Expedition

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Spieleranzahl: 1 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Erscheinungsdatum: 22.10.2020

Sprache: Deutsch

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Bereits im vorletzten Jahr schickten Amigo Spiele die Spieler los, um beim Carnival of Monsters sagenhafte Kreaturen für die Menagerien der Reichen und Mächtigen zu beschaffen. Vor dem gleichen Hintergrund ist auch Monster Expedition angesiedelt. In dem Würfelspiel führen bis zu vier Spieler ihre Jagdgesellschaften durch unterschiedliche Landschaften, und versuchen einen möglichst spektakulären Fang zu machen.

Was steckt drin?

Den Kern des Spiels bilden die 60 Expeditionskarten. Auf jeder Karte, vom Monsterhändler abgesehen, ist eine Kreatur abgebildet. Neben der Illustration finden sich auf der Karte die Bezeichnung, die Monsterstufe und die Region, in der das Geschöpf beheimatet ist. Außerdem gibt es Angaben zu Fähigkeiten und Siegpunkten. Auf der Rückseite ist ein Käfig abgebildet. Für jeden der bis zu vier Spieler gibt es Karten für drei verschiedene Versorgungscamps – in den Wolkenlanden, in der Tiefsee und im Verwunschenen Wald. Die doppelseitig bedruckten Camps können bis zu sieben Mal verbessert werden. Dafür gibt es in der Regel mehr Jagdwürfel, aber auch gelegentlich andere Vorteile.

Auf zur fröhlichen Monsterjagd

Auf zur fröhlichen Monsterjagd

Für die Monsterjagd stehen den Spielern eben jene Jagdwürfel zur Verfügung. Acht dieser sechsseitigen Würfel zeigen die Zahlen „1“ bis „6“. Zusätzlich gibt es noch einen Würfel in der Farbe der jeweiligen Region. Bei diesen ist die Verteilung der Zahlen unterschiedlich und geht bis zum Wert „10“. Pappmarker für die vier Jagdgesellschaften und ein kleiner Spielplan mit Ablagemöglichkeiten für Würfel und Karten gehören ebenfalls zur Ausstattung. Die Regeln finden in der 16seitigen Anleitung Platz, während der Schachteldeckel als Würfelfläche dient .

Wie wird’s gespielt?

Der Spielplan kommt zusammen mit den Würfeln in die Mitte des Spieltisches. Zehn aufgedeckte Expeditionskarten, einschließlich der sechs Startmonster und des Monsterhändlers bilden die Wildnis-Auslage. Die restlichen Karten werden gemischt und kommen verdeckt auf den Nachziehstapel. Jeder Spieler legt die drei Versorgungscamps in der ersten Ausbaustufe vor sich. Außerdem bekommt er die Marker seiner Jagdgesellschaft.

Die gemütlichen Camps

Die gemütlichen Camps

Eine Partie geht über mehrere Runden – der Ablauf bleibt dabei immer gleich. In der ersten Phase seines Zuges wählt der Spieler ein Camp aus. Damit legt er Anzahl und Art der Würfel fest. Außerdem wird so bestimmt, welche Art Monster der Spieler in der zweiten Phase jagt. Dazu wirft er alle ihm zur Verfügung stehenden Würfel – etwaige Bonuswürfel gibt es durch Fähigkeiten der Monster.

Nach jedem Wurf legt der Spieler einen oder mehrere Würfel mit der gleichen Zahl auf das Spielbrett. Nun kann er die verbliebenen Würfel erneut werfen oder das Ergebnis werten; den Jagdwert bestimmen, wie es im Spieljargon heißt. Dazu addiert der Spieler die Zahlen aller herausgelegter Würfel. Nun kann er eines oder mehrere Monster aus der Auslage kaufen, deren Gesamtwert seinen Jagdwert nicht übersteigt. Alternativ kann er auch einen Käfig mit dem Wert „10“ kaufen – dieser bringt bei der Endabrechnung allerdings weniger Punkte. Manche Monster haben dauerhafte oder einmalige Fähigkeiten, die dem Spieler anschließend zur Verfügung stehen. Beispielsweise erhält er zusätzliche Würfel oder kann den Käfig eines Mitspielers stehlen.

Schnuckelige Tierchen

Schnuckelige Tierchen

In der dritten Phase werden die Camps ausgebaut, das heißt für jeden Würfel, der „1“, „2“ oder „3“ zeigt, wird das entsprechende Camp auf die nächste Ausbaustufe gedreht. Auch dies bringt meist einen zusätzlichen Würfel, aber auch andere Effekte. Hat der Spieler in seinem bisherigen Zug mindestens einen Käfig erhalten, so wird in der letzten Phase die Wildnis-Auslage wieder aufgefüllt.

Wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist, wird die aktuelle Runde noch fertig gespielt. Anschließend endet die Partie und es folgt die Wertung. Der Spieler erhält für jede gefangene Kreatur die entsprechende Anzahl an Siegpunkten. Die erspielten Käfige werden umgedreht und ebenfalls gewertet. Allerdings gilt hier der niedrigere Punktwert. Der Spieler mit den meisten Punkten ist der erfolgreichste Monsterjäger und hat das Spiel gewonnen.

Der Ablauf für einen einzelnen Spieler wird etwas abgewandelt. Er muss hier zehn verschiedene Szenarien erfüllen, um zu gewinnen. Viele der Missionen bringen Sonderregeln mit sich und stellen den Spieler vor unterschiedliche Aufgaben. Beispielsweise muss er mindestens sechs Käfige besitzen, alle Expeditionskarten erwerben oder seine Camps komplett ausbauen. Am Ende zählt dabei nicht die erzielte Punktzahl, sondern die Erfüllung der Siegbedingungen.

Kann das Spiel was?

Monster Expedition kombiniert das „Push your Luck“-Prinzip mit Ressourcenmanagement und einer kleinen Ausbaumechanik. Herausgekommen ist dabei ein recht unterhaltsames Spiel, das sich durch eine geringe Einstiegshürde und mangelnde Gemeinheiten hervorragend als Familienspiel eignet. Unterschiedliche Vorgehensweisen führen zum Erfolg. Am besten fährt ein Spieler jedoch damit, einen gesunden Mittelweg zwischen den Aspekten zu finden. Die wechselnde Kartenauslage und die Würfelergebnisse beeinflussen zwar den Verlauf, aber eine „verschenkte“ Runde gibt es nicht. In den Testspielen (sowohl mit einem als auch zu viert) kam es nie vor, dass ein Spieler in seinem Zug überhaupt nichts machen konnte. Dies beugt Frust vor und sorgt für mehr Ausgeglichenheit im Spielverlauf. Eine direkte Interaktion zwischen den Spielern ist nicht gegeben – mal vom Kartenklau abgesehen. Aber die Auswahl der Expeditionskarten lässt sich für den nachfolgenden Spieler beeinflussen, was einen nicht zu unterschätzenden Effekt hat.

Wie schon bei Carnival of Monsters durften sich mehrere Künstler hier austoben. Die Illustrationen sind sehr stimmig und schließen nahtlos an das vorgenannte Spiel an. Auch hier variieren gleiche Kreaturen in ihren Details, so dass sich keine Zeichnung wiederholt. Die wichtigen Angaben sind auf den Karten eindeutig zu erkennen, auch die Würfel sind gut lesbar. Die Anleitung ist sauber strukturiert, unmissverständlich geschrieben und liefert viele bebilderte Beispiele. Wem das noch nicht reicht, der findet HIER ein Erklär-Video.

Neben Informationen zum Spiel (und natürlich zum Vorgänger), gibt es auf der Homepage von Amigo auch die Anleitung in deutscher und englischer Sprache als kostenlosen Download.

Mit Monster Expedition liefert der Verlag ein sehr hübsch anzuschauendes und gut spielbares Würfelspiel für die ganze Familie ab.

 

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