Miskatonic University: The Restricted Collection

27.05.2019 von Marcus Pohlmann

Miskatonic University: The Restricted Collection

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Spieleranzahl: 2 bis 5 Spieler

Altersempfehlung: ab 13 Jahren

Spieldauer: 30 bis 45 Minuten

Erscheinungsdatum: 28.03.2019

Sprache: Deutsch / Englisch / Französisch / Italienisch

Die Universität der (fiktiven) neuenglischen Stadt Arkham gehört, zumindest in gewissen Kreisen, zu den bekanntesten Bildungsinstituten überhaupt. Nirgendwo sonst wird sich so intensiv mit dem Cthulhu-Mythos beschäftigt und die Bibliothek quillt über vor verbotenen, okkulten Folianten. Um genau jene Bücher geht es in Miskatonic University: The Restricted Collection von Chaosium. Der Verlag ist vor allem durch sein Call of Cthulhu-Rollenspiel bekannt. Für eines ihrer raren Brettspielprojekte haben sich die US-Amerikaner nun die Hilfe des deutschen Spieleautors Dr. Reiner Knizia gesichert.
Herausgekommen ist dabei ein Kartenspiel, in dem jeder der bis zu fünf Spieler die Rolle eines Dozenten der Universität übernimmt. Die Spieler müssen die Bibliothek nach magischen Büchern, aber auch nach verlorenen Studenten, absuchen. Ursprünglich als Crowdfunding-Kampagne veröffentlicht, ist das Spiel mittlerweile auch regulär erhältlich.

Was steckt drin?

Passend zur Thematik ist die Spielbox einem Hardcover-Buch nachempfunden; ein Magnetverschluss sichert den Inhalt. Für jeden Spieler liegt ein Tableau, der „Schreibtisch“ bereit. Dieser zeigt ein Portrait des jeweiligen Charakters und hat verschiedene Aussparungen um im späteren Spielverlauf Karten anlegen zu können.

Ein ruhiger Tag in der Bibliothek

Diese Karten, die Bibliothekskarten, gibt es in drei unterschiedlichen Arten: 16 Studenten (vier verschiedene), 36 Siegel (drei verschiedene) und 28 Zauberbuchfragmente (vier verschiedene). Außerdem hat jeder Spieler sieben Verteidigungskarten. Diese werden eingesetzt, um bestimmte Spieleffekte zu verhindern. Schließlich gibt es noch 30 Karten für Geheimwissen, und 35 Stablitätskarten, jeweils mit einem aufgedruckten Zahlenwert. Die viersprachige Anleitung ist in zwei zwölfseitige Heft aufgeteilt.

Wie wird’s gespielt?

Jeder Spieler erhält sein Spielbrett, zusammen mit den sieben Verteidigungskarten. Die Bibliothekskarten werden gemischt und bilden den Zugstapel. Die restlichen Karten für Stabilität und Geheimwissen werden entsprechend der Spielerzahl und Runde ausgelegt.

Was man so alles findet…

Ist ein Spieler am Zug, hat er zwei Handlungsmöglichkeiten: Er kann die Verbotene Sammlung durchsuchen. Dazu zieht er eine der Bibliothekskarten und legt diese nach Möglichkeit an die passende Stelle seines Charaktertableaus an. Hat er ein Set aus verschiedenen Karten komplett, so bekommt der Spieler eine Geheimwissen-Karte, die am Spielende Siegpunkte bringt. Liegt dort jedoch bereits die gleiche Karte, so muss der Spieler aus der Bibliothek fliehen. Er legt dann alle bereits gesammelten Karten ab und scheidet für diese Runde aus. Der Spieler hat jedoch die Möglichkeit vor oder nach seinem Zug Verteidigungskarten auszuspielen. Mit diesen kann er sich beispielsweise die obersten Karten des Bibliotheksstapels anschauen, Karten ablegen oder von einem anderen Spieler stehlen.
Möchte ein Spieler dagegen die Bibliothek nicht weiter untersuchen, kann er sie in seinem Zug auch verlassen. In diesem Fall behält er lediglich die Studentenkarten, und nimmt sich außerdem die Stabilitätskarte mit dem geringsten Wert. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.
Die Runde endet, wenn alle Spieler die Bibliothek freiwillig verlassen haben, oder dazu gezwungen wurden. Anschließend beginnt die nächste Runde mit dem gleichen Ablauf. Der Spieler, der nach der fünften Runde die meisten Punkte durch Stabilitäts- und Geheimwissenkarten gesammelt hat, gewinnt.

Kann das Spiel was?

Die abendliche Lektüre

Letzten Endes dreht sich bei Miskatonic University: The Restricted Collection alles um Wahrscheinlichkeiten und Risiken. Durch die Verteidigungskarten sind die Spieler nicht ganz dem Zufall ausgeliefert, wirklich verlässlich sind die Karten allerdings auch nicht. Insgesamt hat Reiner Knizia hier wieder einmal ein sehr ausgeglichenes Spiel abgeliefert, dass Kartenzählern und Statistikern leichte Vorteile bietet. Die Interaktion beschränkt sich auf den Diebstahl oder Austausch von Karten. Das „Push your Luck“-Prinzip spielt ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Regeln sind gut verständlich und die Spielabläufe nicht übermäßig kompliziert. Eine Runde kann erstaunlich schnell vorbei sein, oder sich lange hinziehen – die Testspiele gingen häufig bis zu einer Stunde. Leider nutzt sich die cthuloide Thematik ausgesprochen schnell ab und das Spiel reduziert sich so auf etwas Taktieren beim Einsatz der Verteidigungskarten und Risikobereitschaft beim Karten ziehen.
Chaosium haben dem Spiel eine wirklich großartige Aufmachung spendiert. Die Box und die Spielertableaus passen hervorragend zum Setting. Auch die Gestaltung der Bibliothekskarten ist ausgesprochen stimmig. Dagegen muten die Stabilitätskarten schon etwas bieder an – hier wäre sicherlich noch ein wenig mehr Potential vorhanden gewesen. Die Regeln sind sauber ausformuliert, die Struktur hätte allerdings übersichtlicher sein können.
Mehr Informationen zum Spiel und dem Cthulhu-Mythos gibt es auf der Homepage von Chaosium.

Mit Miskatonic University: The Restricted Collection bekommen die Spieler ein hübsch anzuschauendes, durchdachtes Kartenspiel vor cthuloidem Hintergrund.

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