Mein Traumhaus

25.03.2017 von Marcus Pohlmann

Mein Traumhaus

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Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: 30 bis 45 Minuten

Erscheinungsdatum: 02.02.2017

Sprache: Deutsch

Seit einiger Zeit teilen Pegasus Spiele ihr Gesellschaftsspiel-Portfolio in verschiedene Zielgruppen auf, der dabei wohl am schnellsten wachsende Bereich sind die „Familienspiele“. Spiele aus dieser Kategorie zeichnen sich dabei nicht unbedingt durch übermäßige Komplexität oder stundenlange Spieldauer aus. Viel mehr stehen der leichte Zugang, eine hübsche Aufmachung und der Spielspaß im Vordergrund. Beim neuesten Zugang, Mein Traumhaus, machen sich bis zu vier Spieler daran, ihre eigenen vier Wände zu verschönern.

Der auffälligste Teil des Spielmaterials sind zweifellos die vier großen Haustableaus, die den Spielern als Grundlage für ihren Ausbau dienen und in zwölf Felder unterteilt sind. Daneben gibt es einen allgemeinen Spielplan, in dem die Karten vor dem Hausausbau abgelegt werden. Diese Karten teilen sich in zwei Kategorien auf: zum einen die 60 Raumkarten mit denen die verschiedenen Zimmer des Hauses ausgebaut werden. Auf diesen sind eine Illustration des Raumes, die Punktzahl, die maximale Raumgröße und etwaige Sonderregeln angegeben, so bringt beispielsweise die Vorratskammer mehr Punkte, wenn sie neben der Küche liegt. 49 Spezialkarten liefern Einrichtungsgegenstände, Werkzeug, Bauhelfer und das Dach. Mit diesen Karten lassen sich Räume zu einer höheren Punktzahl aufwerten, komplett austauschen oder bringen in bestimmten Konstellationen Bonuspunkte. Ein großer Holzmarker für den Startspieler, Plättchen für Dekorationen, ein Notizblock für die Punkte und Übersichtskarten komplettieren das Spielmaterial zusammen mit der achtseitigen Anleitung.
Zur Spielvorbereitung nimmt sich jeder Spieler sein noch leeres Haustableau; die Raum- und Spezialkarten werden gemischt und verdeckt auf dem Spielplan abgelegt. Nun werden fünf Raumkarten, sowie vier Spezialkarten aufgedeckt. Schließlich kommt noch die Startspielerkarte in die Reihe der Spezialkarten.
Ist ein Spieler an der Reihe, nimmt er die Raum- und Spezialkarte, die auf dem Spielplan übereinander liegen. Anschließend baut er den Raum in sein Haus ein, wobei einige Regeln zu beachten sind. Beispielsweise darf ein Raum nicht oberhalb eines leeren Feldes liegen oder die maximale Raumgröße muss beachtet werden. Abhängig von der Art der Spezialkarte muss der Spieler diese sofort ausspielen, im Falle von Dachkarten verdeckt auf seinem Tableau ablegen oder offen neben das Haus legen.
Gespielt werden zwölf Runden, nach denen die Punktewertung stattfindet. Für jeden Raum oder jede Raumkombination gibt es die dafür aufgedruckten Punkte, auch Dekorationen und einige Spezialkarten lassen das Punktekonto anschwellen. Hat es ein Spieler auch noch geschafft sein Haus mit einem Dach zu versehen, so erhält er auch hierfür einige Bonuspunkte. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl hat das schönste Haus und ist der Sieger der Spielrunde.
Als kleiner Bonus liegt der Erstauflage des Spiels noch ein Auto als besondere Dekoration bei.

Trotz der zwölf gespielten Runden ist Mein Traumhaus erstaunlich flott – zwei Karten nehmen, anlegen oder die Aktion ausspielen und fertig. Die maximale Spieldauer von 45 Minuten wurde in praktisch keiner Partie erreicht, so dass durchaus Zeit für eine zweite Runde bleibt. Eine langfristige, taktische Planung von Runde zu Runde ist dabei nur schwer möglich – eher sind die Spieler gezwungen zu improvisieren und das beste aus den zur Auswahl stehenden Karten zu machen. Dies macht vor allem die Bedeutung des Startspielers extrem wichtig, der für die erste Raumauswahl aber auf eine Sonderkarte verzichtet. Eine Interaktion zwischen den Spielern findet kaum statt, jeder baut an seinem eigenen Häuschen herum. Trotzdem macht es Spaß, sowohl das eigene Haus, als auch die der Mitspieler wachsen zu sehen.
Das Spielmaterial sieht einfach gut aus – Bartłomiej Kordowski hat mit seinen Illustrationen hier ganze Arbeit geleistet. Auf den ersten Blick ähnelt die Grafik vielleicht einem der zahlreichen Aufbauspielchen, die es für den Computer gibt, allerdings hat der Zeichner so viele versteckte Kleinigkeiten untergebracht, dass die Karten durchaus wert sind, genauer betrachtet zu werden. Die Anleitung besteht praktisch zur Hälfte aus Kartenerklärungen und detaillierten Beispielen, was alle möglichen Spielsituationen abdeckt und keine Fragen unbeantwortet lässt.

Mit Mein Traumhaus bekommen die Spieler ein nicht übermäßig kompliziertes und spaßiges Familienspiel mit hübschen Illustrationen und flüssigem Spielverlauf.

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