Mascarade

12.04.2016 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 03.08.2013

Sprache: Deutsch

Als Mitglieder eines Hofstaates können bis zu 13 Spieler bei Mascarade während eines Balles in unterschiedliche Rollen schlüpfen. Dabei versuchen sie möglichst viel Reichtum zu scheffeln und dabei die Mitspieler zu verwirren. Herausgebracht wird dieses Bluff-Kartenspiel von Repos Production; als Autor ist  Bruno Faidutti verantwortlich, der dem interessierten Spieler schon durch zahlreiche andere Veröffentlichungen bekannt sein dürfte.

In der kleinen, schmalen Schachtel finden sich Marker für Goldmünzen und Personen, eine Ablagekarte für das Gericht, die 16seitige Anleitung, fünf Übersichtstafeln mit den Fähigkeiten der Charaktere und die 13 großformatigen Karten für die Charaktere selbst.  Dabei wird der Großteil der Fläche von der Illustration der jeweiligen Figur eingenommen, lediglich am unteren Rand sind noch Name und Symbole für die Fähigkeiten aufgeführt. So kann sich beispielsweise der König, wenn er aktiviert, drei Goldmünzen von der Bank nehmen, die Hexe ihr Geld mit einem beliebigen Mitspieler tauschen, der Richter bekommt alles Geld aus dem Gericht und der Narr kann die Charaktere zweier gegnerischer Mitspieler austauschen.

Je nach Spielerzahl wird eine bestimmte Vorauswahl von Charakteren getroffen, außerdem werden unter Umständen noch eine oder zwei Charaktere in die Tischmitte gelegt, mit denen die Spieler ebenfalls tauschen können. Die im Spiel befindlichen Charaktere werden nun zufällig auf die Spieler verteilt und bis zum Beginn der ersten Spielrunde offen ausliegen lassen. Schließlich bekommt jeder Spieler noch sechs Goldmünzen als Startkapital.
Nun werden die Charaktere verdeckt und der jüngste Spieler beginnt die Runde. Wenn ein Spieler am Zug ist hat er drei verschiedene Handlungsmöglichkeiten. So kann er sich seine eigene Charakterkarte anschauen, die Mitspieler sollten dies aber nicht sehen können; er kann aber auch seine Karte und die Karte eines Mitspielers nehmen (ohne diese anzusehen) und die Karten für die anderen Spieler nicht sichtbar austauschen, muss dies aber nicht tun. Und schließlich kann ein Spieler ansagen welchen Charakter er aktuell hat und dessen Fähigkeit nutzen.
Widerspricht dabei kein Spieler, so wird die Aktion ganz normal abgehandelt; beanspruchen aber einer oder auch mehrere andere Spieler den gleichen Charakter so können sie Einspruch einlegen. Nun decken alle beteiligten Spieler ihre Charakterkarten auf; die Spieler die fälschlicherweise den Charakter beansprucht haben, müssen ein Goldstück als Strafe ans Gericht zahlen. Der Spieler, der richtig lag, führt jetzt die Charakteraktion aus, selbst wenn er nicht an der Reihe ist.
Das Spiel endet entweder mit einem Sieg wenn es einem Spieler gelingt 13 Goldmünzen zu sammeln (10 im Falle des Betrügers), oder wenn ein Spieler seine letzte Goldmünze verliert. In diesem Fall gewinnt der Spieler mit den meisten Münzen.
Daneben erhält das Regelheft noch Spielvarianten für zwei oder drei Spieler und eine ausführliche Beschreibung der Fähigkeiten jeder Figur.

Repos Production liefern mit Mascarade ein recht turbulentes Bluffspiel ab, das Dank der optionalen Regeln auch mit zwei oder drei Spielern als Strategiespiel funktionieren kann. Mit acht oder mehr Leuten bleibt für taktische Überlegungen kaum Raum und spätestens nach der zweiten Runde ist jeglicher Überblick wer welchen Charakter hat geschwunden. Dennoch, oder vielleicht grade deswegen, macht das Spiel viel Spaß und das Improvisationstalent wird gefordert. Auch ein möglichst überzeugendes Pokerface schadet bei diesem wechselhaften Maskenball sicherlich nicht!
Die Zeichnungen von Jérémy Masson, die mich erst auf Mascarade aufmerksam gemacht haben, sind ausgesprochen gut gelungen und stimmig. Allerdings ist es ein wenig schade, dass die Karten die meiste Zeit verdeckt auf dem Tisch liegen. Die Anleitung ist ebenfalls hübsch anzusehen, die Regeln hätten allerdings etwas übersichtlicher gestaltet werden können, aber nach ein- oder zweimaligem Lesen sind eigentlich alle offenen Fragen geklärt.

Von Bruno Faidutti kommt hier ein unkompliziertes, schnelles und sehr schön aufgemachtes Spiel, mit dem vor allem eine große Spielerrunde viel Spaß haben kann.

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