Mansions of Madness – Sanctum of Twilight

25.07.2018 von Marcus Pohlmann

Mansions of Madness - Sanctum of Twilight

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Spieleranzahl: 1 bis 5 Spieler

Altersempfehlung: ab 13 Jahren

Spieldauer: 90 bis 240 Minuten

Erscheinungsdatum: 26.04.2018

Sprache: Englisch

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Mit Mansions of Madness präsentieren Fantasy Flight Games eine ausgesprochen gelungene Mischung aus Rollenspiel, Dungeon-Crawler und Strategiespiel, verwaltet und gesteuert von einer App. Wie auch die anderen Spiele aus den Arkham Horror Files ist das Spielgeschehen in den 1920er Jahren vor dem Hintergrund des Cthulhu-Mythos angesiedelt. Und auch hier erscheinen regelmäßig Erweiterungen mit neuen Charakteren, Monstern, Kartenteilen und Szenarien. Der aktuellste Zuwachs der Serie trägt den Titel Sanctum of Twilight und konzentriert sich auf die Geschehnisse um die Silver Twilight Lodge – einen Zusammenschluss von einflussreichen Persönlichkeiten im neuenglischen Arkham.

Die doppelseitige Anleitung gibt einen Überblick über die Komponenten und die verschiedenen Regelneuerungen. Das Spielmaterial wird um fünf doppelseitig bedruckte Kartenteile erweitert, beispielsweise ein Straßencafé, Verliese, Kulträume der Loge oder auch zwei Wagen für eine Parade. Wie schon die letzte Erweiterung, so bietet auch diese Schachtel zwei neue Charaktere, mit den entsprechenden Spielfiguren und Ermittlerkarten. Die Attribute der Kampfsportlerin Lily Chen sind sehr ausgeglichen, ohne außergewöhnliche Stärken und Schwächen. Ihre besondere Fähigkeit lässt sie im (unbewaffneten) Nahkampf jedoch mehr Schaden verursachen. Charlie Kane, Politiker und Geschäftsmann, hält sich dagegen lieber im Hintergrund. Träge und behäbig nutzt er bevorzugt seine Verbindungen um zu bekommen, was er will. Außerdem kann er einmal pro Wurf einen Hinweismarker in einen Erfolg umwandeln. Neu hinzu gekommen sind auch zwei Wraiths, untote Monster mit einem recht hohen Horror-Wert, die eigentlich unpassierbare Barrieren problemlos durchqueren können. Neben den Figuren gibt es die dazugehörigen Basen und entsprechende Monstermarker. Weitere Marker liegen für die zehn Nichtspielercharaktere bei, sowie zwei Wände oder Durchgänge. Neben einigen Hinweismarkern gibt es auch Plättchen für den „Restraint“-Zustand – eine neue Spielmechanik. Durch Zauber oder Gegenstände lassen sich die Marker in Räumen platzieren und hindern Monster daran, sich für eine Runde zu bewegen und ermöglichen es den Investigatoren zudem den Raum gefahrlos zu durchqueren. Gut 40 Karten für Gegenstände, Zustände und Zaubersprüche komplettieren den Inhalt von Sanctum of Twilight. Exotische Waffen wie Stockdegen oder Ritualdolche steigern die Kampfkraft der Charaktere, während Sportschuhe, Schmerzmittel oder eine Umhängetasche einen subtileren Nutzen haben. Neben den weiter oben bereits erwähnten „Restraint“-Regeln kommen zwei weitere Neuerungen im Spielablauf hinzu. Zum einen können Kartenteile nun an eine andere Position versetzt werden. Alle Figuren und Marker auf der Karte wandern in diesem Fall mit. Zum anderen ist es in manchen Szenarien erforderlich, Kartenteile übereinander zu legen – die App gibt in diesem Fall vor, was auf dem Kartenteil verschoben wird.
Um das Spielmaterial von Sanctum of Twilight auch nutzen zu können, müssen die Spieler die App entsprechend (& kostenfrei) aktualisieren. Zwei Szenarien kommen neu hinzu: Bei „The Twilight Diadem“ (Schwierigkeit: 4 von 5; Dauer: 180-240 Minuten) steht eine Parade durch die Stadt Arkham und ein festlicher Ball im Mittelpunkt. Die diesjährige Königin des Balls hat jedoch die Vermutung, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht und ersucht die Ermittler um Hilfe. Der Anfang von „Behind Closed Doors“ (Schwierigkeit 3 von 5; Dauer: 120-150 Minuten) findet die Ermittler dagegen in einer ausgesprochen unangenehmen Situation: Sie erwachen in einer winzigen Zelle eingesperrt und nur mit einigen kärglichen Hilfsmitteln ausgestattet. Bevor sie als Opfergaben auf einem blasphemischen Altar landen, müssen sie aus ihrem Gefängnis entkommen und herausfinden, wer sie verschleppt hat.
Einen Ausblick auf die Erweiterung gibt es auf der Homepage des Verlages (auf englisch) oder beim deutschen Vertrieb, der wieder von Asmodee übernommen wird.

Die zweite Edition von Mansions of Madness (HIER gehts zur Rezension) ist zweifellos eines meiner Lieblingsspiele und Fantasy Flight Games schaffen es bisher, wirklich lohnende Erweiterungen für die Serie zu veröffentlichen. Die vorliegende Box liefert nicht übermäßig viel neues Material und auch die Regelergänzungen bewegen sich in einem überschaubaren Rahmen. Dennoch gefallen mir sowohl die beiden Ermittler sehr gut, ebenso wie die Gegenstände und die „Restraint“-Regelung, die das Spiel etwas erleichtert. Die bewegenden Räume sind etwas gewöhnungsbedürftig, funktionieren aber auch gut und bringen ein ungewohntes Element ins Spiel. Die beiden Szenarien finde ich ziemlich gelungen, vor allem „Behind Closed Doors“ liefert ein klassisches, stimmiges Rollenspiel-Szenario. „The Twilight Diadem“ ist nicht minder spannend, allerdings für meinen Geschmack etwas zu lang.
Bei der Aufmachung weicht der Verlag nicht von seiner bekannten Qualität ab. Die Illustrationen sind stimmig und recht finster, die Figuren entsprechen ihren gezeichneten Vorlagen und die Szenarien in der App sind atmosphärisch umgesetzt, mit passenden Soundeffekten und einer guten Story.

Sanctum of Twilight bringt eine neue Dynamik ins Spiel, erweitert Ermittler- und Monsterauswahl und liefert nebenbei zwei spannende, recht heftige Szenarien.

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