Kategorie: Kartenspiel, Würfelspiel
Zeichner: Aki Röll
Verlag / Publisher: Amigo
Genre: Strategie
Spieleranzahl: 2 bis 5 Spieler
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Erscheinungsdatum: 18.06.2018
Sprache: Deutsch
Vor einigen Jahren machte eine Bank den Spruch „Mein Haus, mein Auto, mein Boot!“ durch ihre Fernsehwerbung bekannt. Genau diese Aussage lässt sich – mit Einschränkungen – sehr schön auf Lifestyle übertragen. Bis zu fünf Spieler versuchen bei diesem Würfelspiel von Amigo prestigeträchtige Statussymbole zusammen zu raffen, aber auch gleichzeitig eine Work-Life-Balance zu finden – wie es auf Neudeutsch heißt.
Was steckt drin?
Auf 72 Karten sind unterschiedlichste Personen, Tiere und Dinge abgebildet, beispielsweise die knackige Fitnesstrainerin, ein Kakadu oder das neue SUV. Der Aufbau der Karten folgt dem gleichen Schema: Neben dem Titel und einer Illustration gibt es noch ein Symbol der Karten-Kategorie (Tiere, Autos, Häuser, Sport, Jobs oder Liebe). Außerdem ist aufgeführt, welches Ergebnis gewürfelt werden muss um die Karte zu erwerben, sowie die Art der Vorteile die sie bringt.
Diese reichen von Siegespunkten über die Möglichkeit Würfe zu modifizieren bis hin zu Punktmultiplikatoren für andere Karten. 25 schwarze Plastik-Chips dienen der Würfelwiederholung; mit drei Karten werden die Reihen gekennzeichnet. Fünf Karten zeigen für die Spieler an, welche Karten sie bereits haben und welche sie gerne in ihrem Besitz hätten. Schließlich liegen noch doppelseitige Anleitung und drei sechsseitige Würfel in der Schachtel.
Wie wird’s gespielt?
Zur Spielvorbereitung werden die Karten gemischt und neun Stück davon in einem 3 x 3 Felder großen Raster ausgelegt. Der Rest der Karten wird als Nachziehstapel bereit gelegt. Jeder Spieler erhält eine Karte, die den Bereich direkt vor ihm in die Würfelzone und die Punktzone aufteilt. Die Anzahl der ausgeteilten Chips ist von der Position in der Reihenfolge abhängig.
Zu Beginn seines Zuges kann der Spieler Chips ausgeben, um etwaige leere Stellen im Kartenraster aufzufüllen. Danach kann er eine von zwei möglichen Aktionen durchführen. Entweder nimmt er eine einzelne Karte, eine ganze Reihe oder eine Spalte aus dem Raster. Der Spieler legt diese Karten vor sich in der Würfelzone ab. Oder der Spieler versucht alle bereits dort liegenden Karten in seine Punktzone zu verschieben. Dazu muss er das auf jeder Karte gelistete Würfelergebnis erreichen oder übertreffen. Für eine Katze benötigt er beispielsweise einen Wert von mindestens 5 – mit zwei Würfeln. Um als Manager tätig zu sein ist dagegen ein Ergebnis von 6 erforderlich, wobei nur ein Würfel zur Verfügung steht. Chips können beliebig eingesetzt werden um Würfel zu wiederholen, die „Sport“-Karten modifizieren dagegen das Endergebnis. Schafft der Spieler den Wurf, so kann er die Karten in seine Punktzone legen und damit ihre Vorteile nutzen. Misslingt der Versuch jedoch, so erhält der Spieler einen Chip und darf beliebig viele seiner Karten auf den Ablagestapel werfen.
Die Partie endet, wenn keine Karten mehr gezogen werden können. Nun folgt die Abrechnung, bei der die Spieler ihre Siegpunkte zusammenzählen und dabei auch die Modifikatoren berücksichtigen. Beispielsweise gibt es Bonuspunkte für vollständige Sets oder bestimmte Berufe werten eine Karten-Kategorie auf. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt die Partie und kann sich in seinem Erfolg sonnen.
Kann das Spiel was?
Wie jedes andere Würfelspiel auch, so ist Lifestyle in erster Linie ein Glücksspiel mit einem hohen Zufallsfaktor. Allerdings ist es hier möglich, Fortuna ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Mit der richtigen Kombination an Unterstützungskarten und Chips lassen sich so auch schwierige Würfe meistern. Für die Spieler stellt sich dabei die Frage, ob sie ein hohes Risiko eingehen und ihren Mitspielern schnell wichtige Karten wegschnappen. Oder sie können erst langsam ihr Portfolio aufbauen um dann in der Endphase des Spiels die wertvollen Karten relativ sicher zu ergattern. Natürlich ist es möglich, dass ein Spieler früh einen Lauf hat und dabei einen nahezu uneinholbaren Vorsprung vor den Mitspielern hat. Allerdings kommt dies nicht wirklich häufig vor – meist sind die Partien ausgeglichen und bis zum Ende hart umkämpft. Einzig die, besonders bei fünf Spielern, recht lange Spieldauer trübt für mich ein wenig das Spielvergnügen. Mit vier Spielern läuft es etwas flüssiger und eine Partie bewegt sich bei einer knappen halben Stunde.
Die Illustrationen sind recht modern gehalten. Harte, schwarze Linien geben das eigentliche Thema der Karte vor, das dann durch den Einsatz von Farben und Kontrasten noch ausgeschmückt wird. Die verwendeten Symbole und Piktogramme sind selbsterklärend, so dass ein Blick in die Anleitung nicht nötig ist. Das Material ist solide, vor allem die schweren, schwarzen Würfel machen einen wertigen Eindruck.
Wie gewohnt stellen Amigo auf ihrer Homepage nicht nur die Anleitung zur Verfügung, sondern liefern auch ein Erklär-Video mit dem Spielablauf.
Lifestyle bekommt die Mischung aus Glück, Strategie und Risikobereitschaft ziemlich gut hin und macht durchweg Spaß – ganz gleich ob als Lückenfüller oder über mehrere Partien.