L.A.M.A. Kadabra

09.03.2025 von Marcus Pohlmann

L.A.M.A. Kadabra

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Spieleranzahl: 2 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 20 Minuten

Erscheinungsdatum: 28.09.2024

Sprache: Deutsch

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Immer wieder veröffentlichen Amigo Erweiterungen, Variationen und Ableger zu ihren etablierten Spielen. Im Vergleich zu beispielsweise Bohnanza ist die Reihe um das im Jahr 2019 erschienene L.A.M.A. jedoch geradezu bescheiden. Neben einer Würfelvariante und einer Party Edition schickt der hessische Verlag mit L.A.M.A. Kadabra nun einen vierten Vertreter ins Rennen um die Spielergunst. An den grundlegenden Parametern hat sich nichts geändert: Die Regeln stammen von Dr. Reiner Knizia, Barbara Spengler und Rey Sommerkamp steuern die Illustrationen bei und noch immer gilt es, seine Minuspunkte loszuwerden.

Was steckt drin?

Bei der Ausstattung sind viele Gemeinsamkeiten, aber auch kleine Unterschiede, zu erkennen. Das Spielmaterial besteht nun aus insgesamt 60 Karten mit Werten von „1“ bis „6“. Neu hinzugekommen sind Karten mit zwei Kartenwerten, die Anzahl der Lama-Karten wurde auf zwölf erhöht. Chips um die Wertung im Blick zu halten liegen ebenfalls in der Schachtel. Die 20 schwarzen Kunststoffmarker stehen für 10 Punkte, die 49 weißen zählen einen Minuspunkt. Außerdem gibt es noch einen blauen Chip, der für die Spielmechanik von Bedeutung ist. Weiterhin sind im Umfang enthalten die „Zauberbühne“ – eine großformatige Karte mit fünf Ablageflächen – und die doppelseitige Anleitung.

Wie wird’s gespielt?

Jeder Spieler bekommt drei weiße Chip sowie sechs Handkarten. Die restlichen bilden den Nachziehstapel, von dem eine Karte offen hingelegt wird und die Basis des Ablagestapels bildet. Die Zauberbühne und die verbliebenen Chips liegen in Reichweite. Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen und die Partie kann beginnen.

Die Show kann beginnen

Die Show kann beginnen

Während seines Zuges kann sich der aktuell aktive Spieler für eine von drei Aktionen entscheiden. So kann er eine Karte vom Ablagestapel ziehen. Diese nimmt er auf die Hand und der Nächste ist an der Reihe. Ein Spieler kann außerdem aus dem laufenden Durchgang auszusteigen. In diesem Fall kann er nicht mehr das Ziel der Mitspieler werden – wird im Gegenzug aber weder Karten noch Chips los.

Als dritte, und wahrscheinlich häufigste Aktion, kann ein Spieler eine passende Karte auf den Ablagestapel legen. Dafür muss diese jedoch den gleichen, oder einen um 1 höheren Wert als die ausliegende Karte haben. Ein Lama kann auf eine „6“ bzw. ein anderes Lama gelegt werden. Ist dies der Fall sein, legt der Spieler außerdem seinen niedrigsten Chip auf die Zauberbühne. Liegen hier mindestens fünf Plättchen (egal welcher Farbe) beginnt die Zaubershow – das eigentliche Thema von L.A.M.A. Kadabra. Dabei müssen die Spieler reihum ein Lama ausspielen und dürfen einen ihrer Chips ablegen. Will oder kann ein Spieler dies nicht, so nimmt er sich alle Chips, die dort ausliegen und die Partie wird ganz normal fortgesetzt.

Manche Karten verfügen neben ihrem rein nummerischen Wert noch über eine Sonderfunktion. So kann man Chips an seine Mitspieler weitergeben, diese Karten ziehen lassen oder sich selbst den blauen Chip nehmen. Dieser „magische“ Chip ermöglicht eine weitere Aktion, nämlich das Aussetzen.

Immerhin 25 Minuspunkte

Immerhin 25 Minuspunkte

Ein Durchgang endet entweder, wenn ein Spieler keine Handkarten mehr hat, oder alle Spieler ausgestiegen sind. Anschließend erhalten sie Minuspunkte entsprechend ihrer verbliebenen Karten. Dabei bekommt man für einen Kartenwert nur einmal Chips, selbst wenn mehrere mit diesem Wert vorhanden sind. Sollte ein Spieler Lamas oder den blauen Chip besitzen, so gibt es dafür satte 10 Minuspunkte. Ist es einem Spieler gelungen, seine Karten allesamt loszuwerden, darf er dagegen als Belohnung einen Chip an einen Mitspieler weitergeben.
Ist die Auswertung abgeschlossen, wird geprüft, ob ein Spieler mehr als 40 Minuspunkte hat. In diesem Fall endet die Partie und derjenige mit den wenigsten Punkten ist Sieger. Hat noch niemand diese Marke erreicht, wird ein neuer Durchgang gespielt.

Kann das Spiel was?

Wer L.A.M.A. kennt, wird sich sehr schnell bei L.A.M.A. Kadabra zurechtfinden. Die grundlegenden Regeln haben sich nur wenig geändert und die neu hinzugekommenen Mechaniken sind nicht übermäßig kompliziert. Was sich allerdings geändert hat, sind Interaktion und Dynamik zwischen den Spielern. Beides zusammengenommen macht das Spiel für mich deutlich reizvoller als das Original. Es ergeben sich so viele schöne Gelegenheiten, den Mitspielern Chips und Karten zuzuschieben oder die Punktwertung mit der Zaubershow auf den Kopf zu stellen. Beides ist mit ein wenig Planung und einer Prise Bosheit verbunden, was das Spiel nicht für jeden Achtjährigen eignet. Insgesamt hat diese neue Mechanik dem Spielablauf sehr gut getan und den Spaßfaktor deutlich erhöht. Die Testrunden zu viert und fünft liefen gut und flüssig. Bei drei Spielern enden die Durchgänge ein wenig zu schnell.

Die Kartenauswahl

Die Kartenauswahl

Die Lesbarkeit steht beim Design klar im Vordergrund. Die Zahlenkarten sind ausgesprochen gut zu erkennen, leichte Details im Hintergrund machen sie zudem etwas ansprechender. Das magische Lama gefällt mir sehr gut und spiegelt den Ablauf und die Stimmung des Spiels treffend wieder. An der Qualität des Spielmaterials gibt es, wie gewohnt, nichts auszusetzen. Lediglich für die Zauberbühne hätte ich mir ein etwas stabileres Papier gewünscht – was jedoch nicht weiter ins Gewicht fällt. Die Anleitung verfügt über zahlreiche bebilderte Beispiele, ist aber eigentlich nicht notwendig, da der Verlag ein wirklich sehr gutes Erklär-Video ins Netz gestellt hat.

Einen sehr kurzen Trailer zum Spiel gibt es auf der Homepage von Amigo zu sehen. Hier finden sich auch die Regeln in deutscher und englischer Sprache. Und natürlich kann man dort einen Blick auf die anderen Titel der Serie werfen.

L.A.M.A. Kadabra behält das schnelle, unkomplizierte Spielprinzip des Originals bei, wertet dieses aber deutlich mit Spielerinteraktion und taktischen Möglichkeiten auf.

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