Kategorie: Brettspiel, Würfelspiel
Autor: Richard Garfield, Skaff Elias
Zeichner: Régis Torres
Entwickler: Iello
Verlag / Publisher: Hutter, Iello
Genre: Endzeit, Partyspiel
Serie: King of New York, King of Tokyo
Spieleranzahl: 2 bis 6 Spieler
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Erscheinungsdatum: 24.10.2019
Sprache: Deutsch
Sehr langsam, aber dennoch stetig, erscheinen neue Monster, die bei King of Tokyo und King of New York im Kampf über die Herrschaft der Städte mitmischen. Nach Ausflügen in die Tiefen der Ozeane, den Urwald und das Alte Ägypten liegt der Fokus diesmal auf technischen Errungenschaften. Mit dem riesigen, gestaltwandelnden Roboter Cybertooth legen Iello nun bereits das vierte Monster Pack vor. Der Vertrieb erfolgt wie gewohnt über ihren deutschen Partner Hutter.
Was steckt drin?
Im Mittelpunkt dieser Erweiterung steht natürlich der Cybertooth. Allerdings kommt das Monster nicht, wie gewohnt mit einer, sondern gleich mit zwei Figurenaufstellern – einmal als Kampfroboter und zusätzlich als mechanische Raubkatze. Dazu gehört die Transformationskarte, für die Zweibeiner- und Bestien-Form des Monsters. Jeweils acht Evolutionskarten für King of Tokyo und King of New York liegen ebenfalls in dem Pack. Die vier temporären und permanenten Evolutionen für beide Spiele sind dabei in ihren Effekten nahezu identisch. Die Karten sind sehr vielseitig und ermöglichen es Cybertooth auf unterschiedlichste Situationen zu reagieren. So kann das Monster Leben in Energie umwandeln, Siegpunkte der Mitspieler stehlen, Verletzungen heilen oder Schaden direkt vermeiden. Einige der Karten haben dabei einen besonderen Bezug zu den verschiedenen Formen der Kreaturen.
Wie auch schon die anderen Monster Packs, so liefert auch Cybertooth eine weitere optionale Spielmechanik. Dafür sind der sechsseitige Berserker-Würfel und die dazugehörigen Papp-Marker vorgesehen. Der Würfel zeigt auf seinen Seiten einfache und doppelte Krallen, ebenso Energie. Bei einem gewürfelten Totenkopf verliert das Monster dagegen ein Leben. Die doppelseitigen Regeln erklären die neuen Spielelemente.
Wie wird’s gespielt?
Grundsätzlich ändert sich an den Regeln und Siegbedingungen der beiden Grundspiele nichts. Diese gibt es beispielsweise HIER nachzulesen.
Cybertooth selbst bringt die Fähigkeit mit sich, zwischen zwei Formen hin und her zu springen. Dafür muss er allerdings eine Energie ausgeben. Während sich bei der Zweibeiner-Form keine Änderungen zum normalen Ablauf ergeben, kann die Bestien-Form einen Würfel zusätzlich nachwürfeln. Allerdings darf der Spieler in dieser Form keine weiteren Powerkarten kaufen.
Der zweite Teil des Packs, der Beserker-Würfel, ist unabhängig vom Cybertooth oder den Evolutionskarten. Würfelt ein Spieler in seinem Zug vier oder mehr Krallen, steckt er einen Marker auf sein Monster und wechselt in den Berserkermodus. Im nächsten Zug steht dem Spieler nun der Berserker-Würfel zusätzlich zur Verfügung. Dieser wird ansonsten wie ein ganz normaler Würfel behandelt. Heilt sich ein Spieler, so verlässt er den Berserkermodus und legt den Marker ab.
Kann das Spiel was?
Einen Formwandler zu spielen bietet sich bei King of Tokyo vor seinem Hintergrund geradezu an. Jedoch hat mich die Umsetzung ein wenig enttäuscht. Lediglich zwei Evolutionskarten beziehen sich explizit auf die Bestien-Form – beide sind dabei nicht unbedingt nützlich. Auch der Vorteil einen Würfel ein weiteres Mal zu wiederholen hat sich in den Testspielen als nicht sonderlich effektiv erwiesen. Daran gemessen sind die Kosten für die Verwandlung einfach zu hoch. Die Evolutionen des Cybertooth bieten dagegen eine breit gefächerte Auswahl an Vorteilen. Dabei ist keiner übermäßig stark, passen aber thematisch zur Figur und ermöglichen einen vielfältigen Einsatz.
Bei dem Berserker-Würfel handelt es sich um eine sehr spezielle Spielmechanik. Kommt dieser zum Einsatz, laufen die Partien meist deutlich schneller und brutaler ab. Ein möglicher Schaden von acht Punkten in einer Runde – ohne weitere Powerkarten – ist schon ziemlich beeindruckend. Normalerweise zieht ein einzelner Beserker die Angriffe der restlichen Spieler auf sich. Wirklich interessant wird es jedoch in Partien mit mehreren Berserkern. Hier geht es vorrangig darum, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, um den Berserkermodus zu verlassen – oder die Mitspieler zu besiegen.
Wie gewohnt ist Régis Torres für die grafische Umsetzung verantwortlich. Ein wirklicher Unterschied in der Gestaltung zum Grundspiel oder den anderen Erweiterungen ist daher nicht zu erkennen – Figuren und Spielmaterial wirken wie „aus einem Guss“. Auch über die Qualität der Karten, des Würfels und der Aufsteller kann ich nichts Negatives sagen. Der Verlag hält hier sein gewohnt hohes Niveau.
Mehr Informationen zur Spielreihe gibt es auf der Homepage von Iello/Hutter. Hier lässt sich auch die Transformation-Karte herunterladen, falls die Spieler diese ausprobieren möchten.
Das Monster Pack 04 – Cybertooth kann mit einer neuen Kreatur, neuer Spielmechanik und zerstörerischem Potential überzeugen.