Horrified – World of Monsters

24.08.2025 von Marcus Pohlmann

Horrified - World of Monsters

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Spieleranzahl: 1 bis 5 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: 45 bis 60 Minuten

Erscheinungsdatum: 30.01.2025

Sprache: Deutsch

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Auf dem US-Spielemarkt hat die Horrified-Serie schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Entsprechend haben Ravensburger dort bereits verschiedene Ableger veröffentlicht – mit Themenschwerpunkten auf griechischer sowie amerikanischer Mythologie, klassischen Filmmonstern und dem Rollenspiel Dungeons & Dragons. Für Horrified – World of Monsters, den ersten Teil, der es auf den heimischen Markt geschafft hat, verzichtet das Autorenteam auf solche Einschränkungen. Hier müssen die bis zu fünf Spieler gegen den Großen Cthulhu, den Yeti, die Sphinx und einen Jiangshi antreten.

Was steckt drin?

Das Herzstück ist der Spielplan. Dieser ist in verschiedene Örtlichkeiten aufgeteilt, die durch Pfade miteinander verbunden sind. So gibt es beispielsweise den Südbahnhof, die Arkane Schmiede oder den Thron der Wiederbelebung. Einige dieser Gegenden haben zusätzliche Markierungen, wie Verstecke. Hinzu kommt am oberen Kartenrand die sogenannte Schreckensleiste. Das Spiel setzt auf zwei Kartenarten. Zum einen sind dies die 20 Vorteilskarten, meist nützliche Gegenstände wie der gepanzerte Wagen, der Dampfhammer oder das Aufzieh-Hündchen, welche die unterschiedlichsten Boni gewähren. Die Gegner werden durch die 30 Monster-Karten gesteuert. Diese haben gleich mehrere Funktionen. So bestimmen sie, wie viele Gegenstände neu ins Spiel kommen, was für ein Ereignis eintritt, und legen die Art des Monsterangriffs fest. Außerdem sind noch fünf Übersichtskarten dabei.

Die Monster sind los

Die Monster sind los

Zahlreiche Papp-Marker für Ausrüstung, Verstecke und besondere Szenariobedingungen gehören ebenfalls zum Spielumfang. Zehn Papp-Aufsteller für die Bewohner der Lokalitäten und die bis zu fünf Helden sind ebenfalls enthalten. Jeder Charakter (ein mechanisches Konstrukt, ein untoter Pirat, eine Wahrsagerin, ein Parapsychologe und eine Ermittlerin) hat zudem ein Heldenplättchen. Auf diesem befinden sich neben einer Illustration auch die Anzahl der zur Verfügung stehenden Aktionen, der Startpunkt und eine Spezialaktion. So kann der Freibeuter einen Gegenstand ablegen, um zusätzliche Aktionen zu erhalten, oder die Wahrsagerin kann einen Blick auf die kommende Monsterkarte werfen. Das Material für die vier Monster besteht aus einer Kunststofffigur, einer großformatigen Monstertafel und verschiedenen Papp-Markern. Drei sechsseitige Würfel zeigen keine Zahlen, sondern Leerseiten, Ausrufezeichen oder Treffer und kommen beim Angriff der Kreaturen zum Einsatz. Ein Kunststoffbeutel nimmt die Marker auf. Die Regeln schließlich finden in der zwölfseitigen Anleitung Platz.

Wie wird’s gespielt?

Für die Vorbereitung wählen die Spieler zuerst ihren Charakter und erhalten den passenden Aufsteller, das Heldenplättchen, eine Übersichtskarte und außerdem eine Vorteilskarte. Zudem müssen sie sich für eine der drei Schwierigkeitsstufe entscheiden. Dabei handelt es sich um zwei, drei oder gar vier Kreaturen, gegen die sie antreten. Die Versteck-Marker werden zufällig auf die angegebenen Orte im Spielplan verteilt. Monster und dazugehörige Utensilien kommen auf bzw. neben den Spielplan und die Ausrüstungsmarker in den Beutel.

Der Freibeuter ist bereit

Der Freibeuter ist bereit

Ist der Aufbau abgeschlossen, beginnt die eigentliche Partie. Hier teilt sich jede Runde eines Spielers in zwei Phasen auf. In der Heldenphase stehen ihm eine gewisse Anzahl von Aktionen zur Verfügung. Mit diesen kann er seine Figur über den Spielplan, bewegen, Sonderaktionen ausführen, unbeteiligte Bürger steuern, Gegenstände einsammeln, ein Versteck aufdecken oder ein Monster attackieren. Dabei hat jede Kreatur eigene Voraussetzungen, die es zu erfüllen gilt und meist aus zwei Schritten bestehen.

So kann beispielsweise der Yeti nur besiegt werden, wenn sein Nachwuchs in die Höhle gelockt wurde. Dann brauchen die Spieler drei unterschiedliche Gegenstände (Waffen, Magie und Altägliches) um ihn zu besiegen. Für Jiangshi müssen sie die einzelnen Teile eines magischen Schwertes finden und zusammensetzen. Bei der Sphinx verlangt, dass ihr Rätsel gelöst wird. Dazu müssen die Spieler Gegenstände in bestimmter Kombination ablegen. Der Große Cthulhu ist (natürlich) das mächtigste Monster. Zuerst muss er vom normalen Spielplan gebannt und schließlich in R’lyeh besiegt werden.

Hat ein Spieler die erste Phase beendet, schließt sich die Monsterphase an. Hierfür deckt er die oberste Karte des Monsterstapels auf und handelt sie ab. Eventuell werden zufällige Gegenstände platziert. Danach wird ein Ereignis ausgelöst, dies kann das Monster, Spielercharaktere oder unbeteiligte Bürger betreffen. Schließlich bewegt sich die Kreatur und greift unter Umständen einen Helden oder einen Nichtspielercharakter an. Dabei kommen die Würfel zum Einsatz. Eine Leerseite hat keine Auswirkungen, ein Ausrufezeichen aktiviert die Sonderfähigkeit und das Treffersymbol verursacht einen Schaden. Diesen können die Spieler abwehren, indem sie Gegenstände ablegen. Ist dies nicht möglich, werden sie besiegt und beginnen die folgende Runde am Thron der Wiederbelebung. Außerdem zieht der Schreckensmarker ein Feld weiter. Anschließend ist der Nächste an der Reihe.

Monster-Karten, NSCs und Würfel

Monster-Karten, NSCs und Würfel

Dieser Ablauf wiederholt sich so lange, bis die Spieler die Siegbedingungen aller Monster erfüllt haben. In diesem Fall gewinnen sie die Partie gemeinsam. Sollte dagegen der Schreckensmarker das letzte Feld der Leiste erreichen oder der Stapel der Monsterkarten aufgebraucht sein, haben die Monster gesiegt.

Kann das Spiel was?

Horrified – World of Monsters hat sowohl optisch als auch thematisch deutliche Parallelen zu den von mir sehr geschätzten Pandemic und Arkham Horror. Spielerisch gibt es auf den ersten Blick ebenfalls die eine oder andere Gemeinsamkeit. Dennoch zeigt sich im Laufe einer Partie recht schnell, dass hier eigenständige, durchdachte Mechaniken zum Einsatz kommen. Koordination und Absprache zwischen den Spielern ist unerlässlich – ebenso wie die Fähigkeiten und vor allem die Nutzung von Gegenständen. Die teils sehr unterschiedlichen Bedingungen, um ein Monster zu besiegen, die Interaktion mit Nichtspielercharakteren und der überschaubare Zufallsfaktor sind weitere Punkte, die für das Spiel sprechen.

Die Regeln sind im Prinzip recht gut verständlich, allerdings empfinde ich die Anleitung teils als etwas holprig. Aber nach kurzer Zeit erschließt sich der Spielverlauf fast von selbst. Wer sich mit Neulingen oder jüngeren Spielern in den Bereich der kooperativen Spiele wagen möchte, bekommt hier einen sehr guten Einstieg in diese Thematik. Wem die vorgenannten Spiele zu langatmig und komplex sind, kann ebenfalls auf Horrified – World of Monsters zurückgreifen.

Ein dicker Brocken

Ein dicker Brocken

Die Testrunden haben zu viert und zu fünft gleichermaßen ordentlich funktioniert. Partien gegen zwei oder drei Monster waren mit ein wenig Übung schaffbar, bei vier Kreaturen sind wir jedoch immer kläglich gescheitert.
Die Illustration sind angenehm düster gehalten und stellen allerlei skurrile Gegenstände und Personen dar. Das Ganze weist einen starken Steampunk-Charakter auf – was ich thematisch etwas unpassend finde. Dies ändert jedoch nichts am Spielverlauf. Karten, Aufsteller und Marker machen einen soliden Eindruck – wie nicht anders von Ravensburger zu erwarten. Allerdings ist die Wahl einer Schreibschrift für relativ kleine Texte nicht immer glücklich. Die Regeln hätten an mancher Stelle etwas eindeutiger formuliert sein können, was aber letzten Endes kein wirkliches Hindernis darstellt. Was mir allerdings gar nicht gefällt sind die Monsterfiguren. Diese sind aus einem gummiartigen Kunststoff mit wenig erkennbaren Details.

Ravensburger stellen auf ihrer Homepage weitere Informationen und Bildmaterial zum Spiel bereit. Ein Video-Tutorial findet sich HIER. Wer sich für die Spielereihe interessiert, sollte einen Blick auf den US-amerikanischen Ableger des Verlags werfen. Dort gibt es eine Übersicht der bisher veröffentlichten Teile.

Horrified – World of Monsters bietet einen hübsch anzuschauenden und spielerisch sehr interessanten Einstieg in die Welt der kooperativen cthuloiden Brettspiele.

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