Heroica – Fortaan

18.04.2012 von Marcus Pohlmann

Heroica - Fortaan

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Serie:

Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Erscheinungsdatum: 11.03.2011

Sprache: Deutsch

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Der dänische Bauklötzchenhersteller LEGO dehnt seit einigen Jahren sein Geschäftsfeld immer weiter aus. Neben Lizenzprodukten zu „Fluch der Karibik“ oder Computer- bzw. Konsolenspielen setzen die Produktentwickler auch verstärkt auf den derzeit boomenden Brettspielmarkt. Mit den Spielen aus der Reihe Heroica erscheint nun eine mehrteilige Serie, in denen sich klassische Fantasy-Helden wie Ritter, Zauberer oder Barbaren gemeinsam durch verlassene Verliese und finstere Wälder kämpfen müssen. Im vorliegenden Fortaan ist es dem durchtriebenen Goblin-König gelungen die gleichnamige Festung mit seinen Horden an sich zu reißen und den bis zu vier Spielern obliegt nun die Aufgabe die Grünhäute wieder aus dem Gemäuer zu vertreiben, und dabei ein legendäres Artefakt zu erbeuten.

Ungewöhnlich ist die Vielzahl von Kleinteilen in der recht groß ausgefallenen Spielbox. Laut Angabe des Herstellers sollen es knapp über 300 Teile sein, die meisten davon recht klein, allerdings sind auch einigen größere Bodenplatten mit dabei. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei natürlich auf den Spielfiguren. Wie schon aus anderen LEGO-Brettspielen bekannt kommen hier die Mikro-Figuren zum Einsatz. Diese sind etwas kleiner ausgefallen und bestehen aus nur einem Teil. Neben den vier Spieler-Helden Barbar, Zauberer, Druide und Ritter gibt es noch elf Monster. Hierbei handelt es sich um Goblin-Krieger, -Wächter und natürlich den König. Auch drei Hefte liegen der Box bei, wobei die Bauanleitung am Anfang das wichtigste ist. Das zweite Heft beinhaltet die Spielanleitung in verschiedenen Sprachen, wobei die deutsche Übersetzung lediglich vier Seiten in Anspruch nimmt und zudem mit zahlreichen Abbildungen und einigen Beispielen aufwarten kann. Das letzte Heft ist eher ein Faltplan und beschreibt drei verschiedene Beispiel-Szenarien, die mit dem Set gespielt werden können, und wird zudem von einem kleinen Comic abgerundet, der von den Abenteuern der Helden in der Festung erzählt.
Wie bei eigentlich allen Produkten des Herstellers steht der Zusammenbau der Klötzchen am Anfang. So entstehen aus wenigen Teilen Schreibstuben, ein Thronsaal, zahlreiche Gänge und Schatzkammern. Auch steckt jeder Held einen Rucksack zusammen, in dem im weiteren Spielverlauf die gefundenen Goldstücke, Tränke oder besondere Ausrüstungsgegenstände ihren Platz finden. Zugleich dient er auch als Anzeige für die Lebenspunkte. Ist der Spielplan zusammengebaut und auch die anderen Vorbereitungen abgeschlossen, so bleibt den Spielern nur noch ihren jeweiligen Helden auszuwählen. Jeder der vier verfügt über eine besondere Fähigkeit, die bei einem bestimmten Würfelergebnis aktiviert wird. So kann der Barbar beispielsweise alle benachbarten Monster besiegen und sich danach noch bewegen oder der Zauberer mit Feuerbällen um die Ecke schießen.
Nachdem auch diese letzte Hürde geschafft ist, kann das eigentliche Spiel beginnen. Zu Beginn seines Zuges würfelt der Spieler und zieht entsprechend der Augenzahl seine Figur in eine beliebige Richtung. Kommt er dabei an Schätzen oder Gegenständen vorbei, so kann er seinen Zug beenden und diese im Rucksack verstauen. Begegnet er allerdings einem Monster, so kommt es zu einem Kampf mit dem Unhold. Auch hier wird wieder gewürfelt und das Ergebnis entsprechend ausgeführt. So kann ein Charakter z.B. seine Spezialfähigkeit einsetzen, dem Monster Schaden verursachen oder selbst eine Verletzung erleiden. Auf ihrem Weg über das Spielbrett müssen die Charaktere zudem noch verschlossene Türen öffnen und Schatztruhen plündern. Die hier gemachte Beute kann wiederum in bessere Ausrüstung investiert werden. So ermöglicht es ein Glücks-Zaubertrank Würfe zu wiederholen oder mit einer Axt kann ein Charakter Rundumschläge auf alle nahestehenden Gegner austeilen.

Heroica – Fortaan kann seine Ähnlichkeit zu etablierten Fantasy-Brettspielen nicht leugnen. Zu groß sind die Übereinstimmungen was Spielablauf und Aufmachung angeht zu Descent oder HeroQuest. Natürlich ist das vorliegende Spiel weitaus weniger komplex was angesichts der Zielgruppe aber nicht weiter verwundert. Ausgelegt für Kinder ab acht Jahren können auch noch jüngere Spieler, eine entsprechende Erklärung vorausgesetzt viel Spaß mit dem Spiel haben. Dank der relativ kurzen Spieldauer von höchstens 30 Minuten kommt auch keine Langweile auf und es können mehrere Szenarien hintereinander gespielt werden. Durch die Möglichkeit weitere Boxen wie z.B. Heroica – Waldurk zu einer größeren Kampagne zu kombinieren und die einfach strukturierten Regeln lassen das Spiel aber auch für ältere Semester interessant werden. Durch einige Änderungen am Ablauf kann die Spieltiefe problemlos erhöht werden und auch der Anspruch lässt sich so weit steigern, dass erfahrene Rollenspieler vor einer Herausforderung stehen. Übernimmt dann noch ein weiterer Spieler die Monster, so steht einigen interessanten Spielrunden eigentlich nichts mehr im Wege.
Die Qualität des Spielmaterials profitiert von der jahrzehntelangen Erfahrung von LEGO und lässt keine Wünsche offen. Auch wenn aufgrund der geringen Größe etwas die Details fehlen, ist dennoch zu erkennen, um was es sich bei den verschiedenen Räumen handeln soll und auch die Spielfiguren sind recht gut zu identifizieren. Besonders viel Mühe wurde darauf verwand, sowohl die Regeln als auch die Bauanleitung möglichst verständlich und einfach zu halten, sodass auch jüngere Spieler damit zurechtkommen. Erklärende Videos und weiteres Zusatzmaterial auf der Homepage von LEGO sorgen zudem für noch mehr Abwechslung und neue Ideen.

Ein nettes, kurzweiliges Spiel für kleine und große Kinder und ein gelungener Einstieg in die Welt der Fantasy-Brettspiele.

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