Großstadtdschungel

21.10.2022 von Marcus Pohlmann

Großstadtdschungel

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Genre:

Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Spieldauer: ca. 30 Minuten

Erscheinungsdatum: 22.09.2022

Sprache: Deutsch

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Erst letzte Woche habe ich mit Hilfe einer Handvoll Würfel ein paar Schurken dingfest gemacht. Da bleibe ich gleich im Thema, wenn ich mir das neue Spiel von Gmeiner anschaue. Als Ermittler im Großstadtdschungel gilt es einen spektakulären Kunstraub aufzuklären und das Diebesgut an seinen angestammten Platz zurückzubringen. Das Spiel stammt aus der Feder von Dr. Reiner Knizia, der bereits mehrfach mit dem Verlag zusammengearbeitet hat – beispielsweise HIER.

Was steckt drin?

Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen die 26 Ortskarten. Eine davon ist die Einsatzzentrale der bis zu vier Spieler – dieser Zentrale kommt eine Sonderfunktion zu. Auf den restlichen 25 Karten sind verschiedene markante Plätze der Stadt mit Foto und einem Fluff-Text abgebildet. Für die Spielmechanik relevant sind allerdings die bis zu sechs Symbole und die Punktzahl des Ortes. So werden beispielsweise im Kaiserpark nur drei Würfel benötigt, dafür liefert er aber auch nur zwei Punkte. Das Kunstmuseum bringt immerhin fünf Zähler, allerdings braucht der Spieler hier auch sechs Symbole benötigt. Besagte Symbole ersetzen auf den vier sechsseitigen Würfeln die Ziffern. Dabei handelt es sich um Tatwerkzeug, Zeuge, Spuren und Labor. Die Polizeimarke ist sogar zwei Mal vorhanden. Für jeden Spieler gibt es außerdem eine Ortstafel, auf der sämtliche Orte nochmals aufgelistet sind und eine Ermittlerkarte.

Die Ermittlungen beginnen...

Die Ermittlungen beginnen…

Diese kommt in der optionalen Spielvariante zum Einsatz. Außerdem umfasst das Spielmaterial 40 Punktechips, um einen Überblick über die Siegpunkte zu behalten. Mit 20 Holz-Plättchen zeigt man bereits abgeschlossene Ermittlungen an. Eine Supendierungsmarke und die achtseitige Anleitung vervollständigen die Ausstattung.

Wie wird’s gespielt?

Vor Spielbeginn entscheiden sich die Spieler, ob sie die optionalen Ermittlerkarten einsetzen wollen. Für die weitere Spielvorbereitung werden fünf Ortskarten verdeckt beiseitegelegt – hier findet sich am Ende die Beute. Die restlichen Karten kommen als Nachziehstapel in die Tischmitte. Anschließend decken die Spieler vier Ortskarten auf.

Ist ein Spieler an der Reihe, wirft er alle vier Würfel. Nun kann er sich entscheiden, Würfel auf die entsprechenden Symbole der Ortskarten zu legen oder neu zu werfen. Bei diesem zweiten Wurf muss er jedoch mindestens zwei Würfel auf den Karten platzieren – falls er dies noch nicht getan hat. Ist dies nicht möglich, erhält er die Suspendierungsmarke – diese blockiert die Polizeimarke auf den Würfeln. Zwei Polizeimarken können anstelle eines Ermittlungssymbols auf eine Karte gelegt werden. Einzelne Polizeimarken kommen in die Einsatzzentrale und bringen dort separat Punkte. Am Ende des Zuges ersetzen die Holzplättchen die abgelegten Würfel. Liegen auf allen Symbolfeldern einer Karte Plättchen, so sind die Ermittlungen an diesem Ort abgeschlossen und der Spieler erhält die Ortskarte. Anschließend ist der Nächste an der Reihe.

Erfolgreiche Spurensuche

Erfolgreiche Spurensuche

Die Partie endet, wenn die Ermittlungen auf allen Ortskarten abgeschlossen sind. Als letzten Schritt müssen die Spieler nun auf ihrer Ortstafel verdeckt die fünf Orte markieren, die zu Beginn beiseitegelegt wurden. Auch dafür gibt es Punkte.
Ist auch dies erledigt, addieren die Spieler ihre gesammelten Punktchips sowie die Werte für die Ortskarten. Derjenige mit den meisten Punkten ist der erfolgreichste Ermittler und kann sich über eine bevorstehende Beförderung freuen.

Bei der Spielvariante mit den Ermittlerkarten steht jeder Spieler ein zusätzliches Würfelsymbol auf seiner Karte, dass er während der Ermittlungen einsetzen kann.

Kann das Spiel was?

Wie fast alle Würfelspiele, so ist Großstadtdschungel stark glücksabhängig. Durch die Möglichkeit die Würfel auf verschiedene Karten zu verteilen kommt es selten vor, dass ein Spieler seinen kompletten Wurf nutzlos vergeudet. Allerdings ist es mehr als ärgerlich, die Vorarbeit für einen Mitspieler zu erledigen – nur damit dieser die Punkte einfährt. In unseren Testspielen kam dies häufiger vor, was vor allem bei einem Spieler für nicht unerheblichen Frust gesorgt hat. Ansonsten hat sich Dr. Reiner Knizia hier eine nette, kleine Spielmechanik ausgedacht, die eigentlich solche Situationen vermeiden sollte. Aber da kommen wieder die unberechenbaren Würfel ins Spiel. Die vier gleichzeitig ausliegenden Ortskarten sowie die Nutzungsmöglichkeiten der Polizeimarke, erlauben es ein wenig zu taktieren und mit Wahrscheinlichkeiten zu arbeiten. Der letzte Teil des Spiels wirkt auf mich etwas aufgesetzt und ist losgelöst vom restlichen Ablauf. Am Endergebnis hatte diese Memory-Variante in keiner der Partien etwas geändert. Der Einsatz der Ermittlerkarten macht das Spiel schneller und reduziert den Glücksfaktor noch ein Stückchen.

Wo ist die Beute?!?

Wo ist die Beute?!?

Bei der Gestaltung hat der Verlag zu einem Großteil auf eine Bilddatenbank zurückgegriffen. Die Bilder (und auch die Texte) passen gut zu einer Jagd durch die Stadt. Die Symbole sind, sowohl auf den Würfeln, als auch auf den Karten gut zu erkennen und lassen sich einfach zuordnen. Die Anleitung erklärt die Regeln ausführlich, auch wenn ich mir eine andere Aufteilung gewünscht hätte. Aber nach dem ersten vollständigen Lesen sollten jedoch eigentlich alle offenen Fragen beantwortet sein.

Mehr Informationen zu diesem Spiel (und auch zu anderen Titeln vom gleichen Autor) gibt es auf der Homepage von Gmeiner.

Wer sich für Würfelspiele mit taktischem Einschlag interessiert, sollte einen Blick auf Großstadtdschungel riskieren.

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