Grauen in Arkham

08.08.2010 von Marcus Pohlmann

Cthulhu - Grauen in Arkham

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Erscheinungsdatum: 01.08.2010

Sprache: Deutsch

Die neue Lovecraft Country Collection von Pegasus Press widmet sich den Örtlichkeiten, die in den Geschichten von H.P. Lovecraft eine besondere Bedeutung einnehmen. Direkt auf den ersten Band der Serie, Arkham – Hexenstadt am Miskatonic bezieht sich der hier vorliegende Nachfolger Grauen in Arkham. Handelte es sich bei dem Vorgänger in erster Linie um einen Quellenband der sich mit der alten Stadt beschäftigt, so enthält dieses Buch eine Sammlung von sieben Abenteuern, die in und um diese Stadt herum angesiedelt sind.

Es gestaltet sich immer etwas schwierig, ein Abenteuer für ein Rollenspiel zu Besprechen ohne zu viel vom Inhalt preis zu geben. Thematisch verbindet die Abenteuer lediglich die Tatsache, dass sie in Arkham oder in dessen näherer Umgebung angesiedelt sind und selten mehr als zwei oder drei Sitzungen benötigen um zum Abschluss zu kommen. Natürlich kann ein findiger Spielleiter diese einzelnen Szenarien zu einer groß angelegten Kampagne verknüpfen, die sich mit dem letzten Abenteuer „Schöne Neue Welt“ nahtlos an die neuen Innsmouth-Bücher der Serie anschliesst.
In „Unsterblich“ von Richard Watts wandelt ein ambitionierter Medizinstudent auf den Spuren des berühmten Re-Animators Herbert West und die Spieler versuchen sein Treiben zu stoppen, bevor der Student seinem Vorbild nacheifern kann. Ebenfalls von Richard Watts, diesmal mit Unterstützung von Keith Herber ist „Die Puppenmacherin“. Hier wird eine Geschichte von Liebe, Hass und Puppen erzählt die stärker ist als die Zeit oder der Tod und in welche die Charaktere mehr oder minder zufällig hineingeraten. Mit einem verlassenen Haus, falsch verstandener Vaterliebe und einer eingemauerten Hexe befasst sich „Der Hunger der toten Kinder“ aus der Feder von Keith Herber. Das Abenteuer mischt den Mythos mit einem kräftigen Schuss Voodoo und gleich mehreren potentiellen Gefahren. Seinen Ursprung hat das „Regiment der Verdammten“ von Geoff Gillan in einer der Schlachten des Amerikanischen Bürgerkrieges. Hier versucht ein invalider Veteran einen vergangenen Frevel zu sühnen und zieht die Charaktere der Spieler dabei mit in seine ganz persönliche Welt. Eine eher klassische Geschichte legt Keith Herber mit „Tag der Rache“ vor, in der ein quasi unsterblicher Magier die Nachkommen der Menschen bestrafen will, die in vor langer Zeit lebendig eingemauert haben. In „Dunkle Rivalen“ von Todd Kingrea finden sich die Charaktere unvermittelt in einem mörderischen Konflikt zwischen einem Hexenzirkel und einer Ghoulfamilie wieder und müssen sich letzten Endes für eine der beiden Seiten entscheiden. Im letzten Abenteuer des Bandes, „Schöne Neue Welt“ von Todd Woods, dreht sich alles um die Entführung zahlreicher Kinder in Arkham. Auf der Suche nach den Verschwundenen verschlägt es die Charaktere schließlich in die Gegend von Innsmouth wo sie die Machenschaften eines verschlagenen Geistlichen aufdecken müssen.

Mittlerweile ist die hervorragende Aufmachung der Bücher aus der H.P. Lovecrafts Cthulhu-Reihe ja schon zu so etwas wie einem Standard bei Pegasus Press geworden. Auch diese Abenteuersammlung macht hier keine Ausnahme und so kann der schicke Hardcover-Band wieder voll überzeugen. Sind die verschiedenen Abenteuer zwar schon bei Chaosium in Englisch erschienen, wurde die Gestaltung aber merklich aufgehübscht und auch die Präsentation stark verbessert. Zusammen mit den umfangreichen und stimmigen Hand-Outs ergibt dies einen Band, der sich nahtlos in die Reihe hervorragender Cthulhu-Publikationen einreiht.
Die Abenteuer selbst sind nicht sonderlich komplex und stellen den geübten, wie auch den unerfahrenen, Spielleiter vor keine großen Herausforderungen. Eine Anpassung der Abenteuer an einen anderen Ort oder in eine andere Zeit ist mit ein wenig Aufwand ohne weiteres möglich, auch ist der Besitz von , Arkham – Hexenstadt am Miskatonic zwar hilfreich, aber nicht zwingend notwendig um die Abenteuer spielen zu können. Einen wirklichen Durchhänger gibt es bei den Szenarien in diesem Band nicht, mir persönlich haben aber „Dunkle Rivalen“ und „Der Hunger der toten Kinder“ am Besten gefallen, da die Spieler hier gezwungen sind, unangenehme Entscheidungen zu treffen und die Möglichkeit zu intensivem Rollenspiel haben. Bleibt noch zu erwähnen das das achte Abenteuer welches im Vorwort genannt wird es nicht mehr in den Band geschafft hat. Allerdings gibt es die Möglichkeit „Das Grauen von den Sternen“ mitsamt der Hand-Outs auf der verlagseigenen Internet-Seite kostenlos herunter zu laden.

Insgesamt bietet der Band ordentliches Futter für Spielrunden, das von „einfach“ bis „anspruchsvoll“ die ganze Palette abgedeckt und für die Spieler ein paar Überraschungen bereit hält.

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