Ghooost!

07.01.2015 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 01.08.2014

Sprache: Deutsch

Richard Garfield zählt zweifellos zu den bekanntesten Spieleautoren und kann mit einer ganze Reihe von grandiosen Spielideen aufwarten. Waren viele seiner Schöpfungen komplexe oder doch zumindest umfangreiche Spiele, so ist Ghooost!, das vom Heidelberger Spieleverlag veröffentlicht wird, doch sehr klein und überschaubar geraten. Jeder der bis zu sechs Spieler ist darin Besitzer eines Spukhauses und versucht die Geister aus seinem Haus zu vertreiben, bevor dies den Mitspielern gelingt.

Die kleine Schachtel, die auch als Spielbrett genutzt wird, enthält 62 Karten, auf denen verschiedene Geister mit Zahlenwerten von 1 bis 14 abgebildet sind. Zusätzlich verfügen einige der Karten über besondere Eigenschaften, beispielsweise darf „Klein Georg“ immer gelegt werden, „Tom“ lässt den nachfolgenden Spieler aussetzen, „Jerry“ ändert die Spielrichtung und durch den „Klapper“ werden die Karten komplett aus dem Spiel entfernt. Komplettiert wird das Spielmaterial durch eine Handvoll Marker um den Punktestand festzuhalten sowie die achtseitige Anleitung.
Zu Spielbeginn bekommt jeder Spieler vier Handkarten, sowie einen Kartenstapel, der die Geister im eigenen Haus darstellen soll. Abhängig von der Anzahl der Mitspieler kann dieser Stapel zwischen vier und zwölf Karten umfassen, die zu Beginn allerdings noch nicht benötigt werden. Die restlichen Karten werden zurück in die Schachtel, in die „Gruft“ gelegt.
Nun beginnt die erste Phase des Spiels, in welcher der Spieler, der grade an der Reihe ist, eine oder mehrere Karten auf den Ablagestapel, hier als „Friedhof“ bezeichnet, legt. Die abgelegten Karten müssen dabei einen Kartenwert mindestens gleich hoch oder höher dem Wert der aktuell ausliegenden Karte haben. Legt ein Spieler zwei oder drei gleiche Karten ab, so ist er erneut an der Reihe und darf weitere Karten ablegen, legt er sogar vier gleiche Karten ab, dann werden alle Karten vom „Friedhof“ aus dem Spiel entfernt.  Hat der Spieler jedoch keine passenden Karten auf der Hand, so kann er die oberste Karte der „Gruft“ aufdecken und hoffen, dass diese spielbar ist. Ist dies nicht der Fall, oder möchte dies der Spieler nicht tun, so nimmt er alle Karten vom „Friedhof“ auf die Hand und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Sind schließlich alle Karten aus der „Gruft“ aufgebraucht beginnt die zweite Phase des Spiels, bei der es darum geht, die Karten vom eigenen Nachziehstapel so schnell wie möglich abzulegen. Die Karten werden nach dem gleichen Prinzip abgelegt, wie in der vorherigen Phase, hat jedoch ein Spieler keine Handkarten mehr, so zieht er von seinem eigenen Stapel nach. Die Spieler, denen es gelingt ihre Häuser von den Geistern zu befreien bekommen nun Punkte, lediglich der letzte Spieler der noch Karten auf seinem Nachziehstapel hat geht leer aus.

Wirklich aufmerksam geworden bin ich auf Ghooost! vor allem durch die putzigen Illustrationen von Dimitri Chappuis und Igor Polouchine, und habe es dann auf Verdacht in meine Sammlung aufgenommen. Die (nicht ganz so) schrecklichen Geister sind mit viel Liebe zum Detail umgesetzt und dürften auch jüngeren Spielern keine schlaflosen Nächte bereiten. Auch die Nutzung der Schachtel als Spielbrett ist durchdacht und reduziert den benötigten Platz auf ein Minimum. Die Anleitung erklärt die einfachen Regeln recht gut, so dass es nicht lange dauert, bis sich die Spieler daran machen können die Geister zu vertreiben.
Das Spielprinzip ist solide und funktioniert mit jeder Spielerzahl gleichermaßen gut. Allerdings ist die Wartezeit bei fünf oder gar sechs Spielern dann doch etwas zu lange, idealerweise versuchen vier Spieler ihre Häuser von den Geistern zu befreien. Trotz dem ständigen Aufnehmen und Ablegen von Unmengen an Karten bleibt das Spiel dennoch übersichtlich und bietet kurzweilige Unterhaltungen für die ganze Familie oder als lockere Einstimmung auf anspruchsvollere Spielekost.

Für Freunde schneller, unkomplizierter Kartenspiele ist Ghooost! genau richtig und auch der Nachwuchs dürfte an dem liebevoll illustrierten Spiel seine Freude haben.

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