Kategorie: Kartenspiel
Autor: Friedemann Friese
Zeichner: Fréderic Bertrand
Entwickler: 2F
Verlag / Publisher: Amigo
Genre: Strategie
Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Erscheinungsdatum: 27.11.2011
Sprache: Deutsch
Der Autor Friedemann Friese beschert uns mit „Die Schattenmänner“ das zweite Kartenset zu seinem, bei Amigo erschienenen Karten-Bietspiel Friesematenten bei dem bis zu vier Spieler in die Rolle von Industriemagnaten schlüpfen und sich an der Börse um Fabriken, Statussymbole und Einfluss streiten.
Da der Spielablauf und die einzelnen Komponenten im Wesentlichen mit dem Set 1 identisch sind, kann sich der interessierte Leser HIER ein Bild davon machen, wie sich Friesematenten spielt.
Ebenso wie im ersten Set sind auch in „Die Schattenmänner“ 60 Karten enthalten. Diese werden allerdings nicht einfach mit den Karten des ersten Sets zusammen gemischt, sondern pro Spieler werden zufällig fünfzehn Karten ausgewählt und bilden den Nachziehstapel. Die restlichen Karten kommen im weiteren Spiel nicht mehr zum Einsatz. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, dass sich jeder Spieler die Karten selbst aussucht, die ins Spiel kommen.
Hierbei stehen vier Sorten von Karten zur Verfügung: Fabriken die Einkommen generieren, Aktionskarten mit denen die Spieler den Spielablauf und ihre Mitspieler beeinflussen können, Einflusskarten wirken sich auf einen Spieler oder seine ausliegenden Karten aus und schließlich die Statussymbole welche die Hauptquelle für die begehrten Siegpunkte sind. Besonders zahlreich sind hier die Aktionskarten vertreten und haben dazu noch einige sehr starke Ergänzungen bekommen. So stiehlt z.B. der „Schmarotzer“ das Einkommen einer gegnerischen Fabrik, „Neue Ziele“ verändern die Anzahl der zum Spielsieg benötigten Punkte oder die „Fata Morgana“ entfernt Karten sofort aus dem Spiel. Auch bei den Fabriken gibt es nun wesentlich mehr Auswahl, wie z.B. den „Modernen Künstler“, der zwar wenig Einkommen dafür aber umso mehr Siegpunkte bringt, das ausgesprochen lukrative „Drogenkartell“ oder das „Atomkraftwerk“ das Siegpunkte abzieht anstatt sie zu addieren. Dafür sind im neuen Set lediglich sieben neue Statussymbole und nur fünf Einflusskarten enthalten, die aber ebenfalls mit teilweise sehr starken Spieleffekten auffallen.
Aber das neue Set bringt nicht nur mehr Varianz bei den zur Auswahl stehenden Karten. Ebenfalls in der kleinen Schachtel befinden sich auch vierzig grüne, ominöse Holzquader, die im Folgenden nur als Marker bezeichnet werden, diese Marker können mehrere Funktionen im Spielablauf übernehmen. Je nachdem auf welcher Karte sie liegen kann der Karteneffekt mehrfach genutzt werden, das Einkommen oder die Siegpunkte welche die Karte dem Spieler einbringen werden gesteigert. Marker kommen durch die verschiedensten Karten ins Spiel, so stellt die „Rüstungsindustrie“ in jeder Runde einen dieser Quader bereit oder der „Spion“ bringt vier Stück mit wenn er ersteigert wird.
Gespielt wird immer noch so lange, bis es einem Spieler gelingt 40 oder mehr Siegpunkte anzuhäufen, es sei denn, die Siegbedingungen werden zwischenzeitlich geändert, was ebenfalls mit den Karten dieses Sets möglich ist.
An der Tatsache das es sich bei Friesematenten noch immer um ein lustiges, schnelles und durchaus garstiges Biet-Spiel handelt ändert die Veröffentlichung von „Die Schattenmänner“ nicht viel. Die gewohnten Regelmechanismen funktionieren nach wie vor sehr flüssig und wer die neu hinzu gekommenen Holzmarker nicht mag, der muss sie auch nicht zwingend einsetzen, auch wenn sie den Spielern doch einige neue strategische Kniffe ermöglichen um ihre Konkurrenten noch mehr zu ärgern. Ebenso verhält es sich mit einigen, in meinen Augen, sehr mächtigen Karten. Diese können zwar, zumindest theoretisch, innerhalb von nur wenigen Runden das Spiel entscheiden, doch sind die benötigten Kartenkombinationen eher selten und die Mitspieler sollten in der Lage sein entsprechend gegen zu steuern. Bei Nichtgefallen ist es auch hier ein Leichtes die jeweiligen Karten einfach aus dem Spiel zu lassen. In der kurzen Anleitung findet sich alles Wissenswerte über Karten, Abläufe und Marker nochmals erläutert, wobei die Symbole auf den Karten schon fast selbst erklärend sind.
Die Grafiken von Fréderic Bertrand sind auch in diesem Set witzig, treffend und teilweise sogar schon ein bisschen böse, allerdings auf eine sehr charmante Art. Es macht einfach Spaß sich die Karten anzuschauen und die Details und Doppeldeutigkeiten zu entdecken, die der Illustrator untergebracht hat, so z.B. auf der Karte „Fata Morgana“ oder bei der „Chemischen Industrie“.
Mit „Die Schattenmänner“ veröffentlicht Amigo zwar keine zwingend notwendige, aber doch sehr spaßige Erweiterung zum Bietspiel Friesematenten, das noch mehr Abwechslung in die gepflegten Bietrunden bringt.