Kategorie: Brettspiel
Autor: Brad Andres, Dane Beltrami
Zeichner: Ben Zweifel, Matt Bradbury
Entwickler: Bethesda Softworks, Fantasy Flight Games
Verlag / Publisher: Asmodee
Genre: Endzeit, Rollenspiel, Strategie
Serie: Fallout
Spieleranzahl: 1 bis 4 Spieler
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Spieldauer: 120 bis 180 Minuten
Erscheinungsdatum: 03.06.2019
Sprache: Deutsch
Ähnlich wie das digitale Fallout-Universum, so wächst auch das dazugehörige Brettspiel stetig. Mit Neu-Kalifornien veröffentlichen Asmodee nun die erste große Erweiterung für das postapokalyptische Abenteuerspiel. Entwickelt wurde das Spiel wieder von Fantasy Flight Games mit Unterstützung der Softwareschmiede Bethesda.
Was steckt drin?
Mit zwölf Hexfeldern, drei davon doppelseitig bedruckt, wird die Spielwelt erweitert. Hier greifen die Autoren wieder auf bekannte Orte aus den Computerspielen zurück, beispielsweise die Poseidon-Bohrinsel oder die Kathedrale. Aber auch extra für das Brettspiel geschaffene Locations, wie Vault 44, gibt es zu entdecken. Neben Markern für Questen, Kronkorken und Fraktionen befinden sich sechs neue Gegner auf den Stanzbögen. Während Feuerameise, Blutkäfer, Robohirn und Akolyth relativ harmlos sind, stellen die Mirelurk-Königin und der Supermutanten-Behemoth die Spieler vor größere Herausforderungen. 66 Begegnungskarten teilen sich in etwa zu gleichen Teilen in Ödland, Siedlungen und Vaults auf. Diese halten unterschiedlichste Aufgaben und Ereignisse für die Spieler bereit, beispielsweise müssen sie Kinder betreuen, einen überfluteten Vault erforschen, Handel treiben oder mit mutierten Brahmin zurechtkommen.
Sechs Szenarien gehören ebenfalls zur Erweiterung. Vier davon greifen Missionen aus dem Grundspiel auf und erweitern diese. Mit „Neu-Kalifornien“ und „Der Aufstieg des Meisters“ sind jedoch auch zwei neue Szenarien dabei. Insgesamt 32 Quest-Karten und 9 Spezialkarten gilt es zu erfüllen. Die Bandbreite reicht dabei von der Zerstörung eines verfluchten Kronkorkens über das Beschützen eines Konvois bis zur Erforschung der Kathedrale. Neue Skill- und Vorteilskarten und mehr Ausrüstung bauen das vorhandene Spielmaterial weiter aus.
Schließlich stehen für die Spieler noch fünf neue Charaktere mit den dazugehörigen Figuren, Karten und Markern zur Auswahl. Eine RNK-Rangerin, der Deserteur der Enklave, die Einsame Revolverheldin und der Karawanenhändler haben jeweils spezielle Vorteile. Etwas aus der Reihe fällt dagegen der Roboter Mister Handy. Er ist gegen viele Bedrohungen des Ödlandes immun und verfügt über einige Vorteile, die das Überleben wesentlich einfacher machen. Schließlich gibt die vierseitige Anleitung einen Überblick über das Spielmaterial und die Regeländerungen.
Wie wird’s gespielt?
Eine ausführliche Rezension zum Fallout-Grundspiel gibt es HIER. Darin findet sich natürlich auch die Beschreibung der Spielmechanismen.
Um das Material dieser Erweiterung nutzen zu können, sind kaum Vorbereitungen nötig. Die zusätzlichen Karten und Marker kommen in ihre jeweiligen Stapel. Auch bei der Wahl der neuen Überlebenden muss nichts weiter beachtet werden. Allerdings sind einige kleine Regeländerungen oder -ergänzungen hinzugekommen. Beispielsweise gibt es nun Proben ohne festgelegte Schwierigkeit, stattdessen muss ein Spieler möglichst viele Erfolge erzielen, auch einige neue Eigenschaften für die Gegner gibt es nun. Etwas stärker von den Grundregeln weicht das Szenario „Neu-Kalifornien“ ab. Dabei wird praktisch kooperativ gespielt und die Charaktere gewinnen oder verlieren gemeinsam.
Kann das Spiel was?
Mit der Veröffentlichung von Neu-Kalifornien macht der Verlag alles richtig. Die Erweiterung baut das vorhandene Spielmaterial teils deutlich aus. Neue Charaktere sorgen für Abwechslung und das Titel-Szenario liefert ein ungewohntes Spielerlebnis. Dabei lässt sich das Material problemlos integrieren und behält die ausgewogene Spielbalance bei. Ein oder zwei weitere (und vor allem, neue) Szenarien wären zwar nicht schlecht gewesen, aber auch so haben die Spieler viel im Ödland zu entdecken.
Die Aufmachung schließt nahtlos an Fallout an. Die Atmosphäre der Computerspiele wird gekonnt auf den heimischen Spieltisch portiert. Die Figuren entsprechen denen der digitalen Vorlage, Modellierung und Guss geben keinen Anlass zur Kritik. Die Qualität des Spielmaterials ist gewohnt hochwertig – allerdings „tellern“ die großen Karten ein wenig. Dieses Problem lässt sich jedoch durch passende Kartenhüllen beheben.
Einen ausführlichen Blick in die Erweiterung gibt es auf der Homepage von Asmodee. Dort findet sich auch ein Download-Link für die Anleitung.
Neu-Kalifornien erweitert die Welt von Fallout erheblich und ist damit eine sehr lohnende Ergänzung des Grundspiels.