Escape the Game: Babylon Berlin

01.05.2023 von Marcus Pohlmann

Escape the Game: Babylon Berlin

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Spieleranzahl: 1 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Spieldauer: ca. 90 Minuten

Erscheinungsdatum: 01.02.2023

Sprache: Deutsch

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Bis zur diesjährigen Nürnberger Spielwarenmesse kannte ich die Edition Michael Fischer oder kurz EMF nur durch ihre breitgefächerte Palette an Hobby- und Kochbüchern. Umso erstaunter war ich, den Verlagsstand mit einer ganzen Reihe von Spielen zu entdecken.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf Krimi-, Rätsel- und Escape-Spielen, teils in Zusammenarbeit mit anderen Verlagen (beispielsweise diesem HIER). Gelegentlich greift EMF auch auf Lizenzen von Filmen oder Bücher zurück und nutzt sie als Hintergrund – so auch beim vorliegenden Escape the Game: Babylon Berlin. Gefangen im Keller des Café Moka Efti müssen sich Samuel Katelbach und seine Begleiterin Elisabeth Behnke (mit Hilfe der Spieler) einen Weg in die Freiheit bahnen.

Was steckt drin?

Der Keller des Moka Efti besteht aus insgesamt 16 quadratischen Raumkarten. Die Illustration jedes Raumes zeigt Wände und Türen in direkter Draufsicht. Zudem sind verschiedene Dinge eingezeichnet, beispielsweise Zeitungen, die achtlos auf dem Boden liegen, Möbelstücke, Graffiti an den Wänden oder allerlei Gerümpel. In jeder Ecke der Karte findet sich außerdem eine farbig unterlegte Zahl, die angibt, welches Rätsel gelöst werden muss. Ein mehrteiliger Papp-Rahmen umschließt die Kellerräume.
Ein Decoder mit drei einstellbaren Rädern dient zur Überprüfung der Lösungen. Auf dem achtseitigen Würfel sind keine Zahlen aufgedruckt. Stattdessen sind die Farben Rot, Grün, Blau und Gelb jeweils zwei Mal vorhanden.

Gefangen im Keller!

Gefangen im Keller!

Der eigentliche Kern des Spiels ist jedoch das fast 80seitige Spielheft. Die Regeln finden dabei auf zwei Seiten Platz. Außerdem gibt es eine kleine Hintergrundgeschichte, die erklärt, warum der Polizist und seine Vermieterin sich überhaupt im Keller befinden. Der Großteil des Heftes wird jedoch von den Rätseln eingenommen. Auf jeder Seite finden die Spieler eine deutlich detailliertere Abbildung des Raumes. Neben der kurzen Einleitung und einem Lösungshinweis gibt es zudem einen Dialog zwischen den beiden Protagonisten. Im Mittelpunkt steht jedoch das eigentliche Rätsel. Meist handelt es sich um mathematische oder logische Aufgaben, die gelöst werden müssen. Gelegentlich gibt es auch ein Bilderrätsel. In der Ecke befindet sich ein Zahlencode, mit dem die Spieler ihre Lösung mittels des Decoders überprüfen können. Auf der vorletzten Seite des Heftes gibt es den ausführlichen Lösungsweg zu jedem Rätsel.

Wie wird’s gespielt?

Der Rahmen wird zusammengesteckt, anschließend mischen die Spieler die 16 Raumkarten und legen sie verdeckt in den so entstandenen Keller.
Haben die Spieler die Einleitung gelesen, decken sie die erste Karte auf. Mit Hilfe des Würfels ermitteln sie, welches der vier Rätsel gelöst werden muss. Anschließend schlagen sie im Spielheft die entsprechende Seite auf und machen sich an die Lösung.

Ein Raum - vier Rätsel

Ein Raum – vier Rätsel

Bei den Aufgaben geht es beispielsweise darum, Zahlenreihen zu vervollständigen, kleine Rechenaufgaben zu lösen oder Hinweise zu kombinieren. Am Ende steht immer eine dreistellige Zahl, die im Decoder eingestellt wird. Durch den Code am unteren Seitenrand lässt sich die Lösung überprüfen. Anschließend decken die Spieler die nächste Raumkarte auf.
Die Spieler gewinnen gemeinsam, wenn sie das Rätsel im letzten Raum geknackt und den Keller wieder verlassen haben.

Die Anleitung enthält außerdem einige Tipps, um den Schwierigkeitsgrad zu variieren oder den Ablauf abwechslungsreicher zu gestalten.

Kann das Spiel was?

Das Genre erfindet Escape the Game: Babylon Berlin sicherlich nicht neu. Dazu sind die Grundvoraussetzungen der Escape-Spiele einander zu ähnlich. Allerdings bringt der Autor mit der Farbauswahl ein neues Element hinzu. Dadurch sind tatsächlich mehrere Durchgänge ohne Wiederholungen möglich – ansonsten eine Seltenheit bei Spielen dieser Art. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel ist meist relativ einfach. In meiner Testrunde gab es zahlreiche Räume, die bereits nach kurzer Überlegung geknackt wurden. Bei einigen wenigen wiederum sind wir schon am Verständnis des Rätsels gescheitert. Hier hätte ich mir ein durchgängigeres Schwierigkeitsniveau gewünscht – andererseits lag es vielleicht doch nur an den Spielern. Die Mischung zwischen mathematischen, logischen und optischen Rätseln hat mir dagegen recht gut gefallen. Insgesamt hat der Autor hier ein solides Escape-Spiel abgeliefert, dass sich vor allem für Anfänger eignet. Die Möglichkeit, mehrere Durchgänge zu spielen und die originelle Aufmachung unterstreichen dies zudem. Der Bezug zu den Romanen und der Film-Serie ist dagegen nur rudimentär vorhanden. Örtlichkeit und Personen sind eigentlich beliebig austauschbar.

Sollte es das schon gewesen sein?!?

Sollte es das schon gewesen sein?!?

Die Umsetzung mit kleinen Räumen auf dem Spielplan und entsprechend großen Abbildungen im Heft funktioniert recht gut. Die grundlegenden Elemente sind bei beiden Zeichnungen vorhanden, werden aber für vier unterschiedliche Rätsel genutzt. Durch die Illustrationen zieht sich das Thema der 1920er Jahre – gleich ob Zeitungsausschnitte, Plakate oder Einrichtungsgegenstände. So kommt zumindest ein wenig Atmosphäre auf. Die Räume und der Rahmen sind auf stabilem Karton gedruckt und machen einen sehr soliden Eindruck, ebenso wie die Schachtel. Auch über das umfangreiche Spielheft kann man nichts Negatives sagen. Die Rätsel und Hinweise sind durchweg gut zu erkennen – zudem sind die Lösungen immer nachvollziehbar.

Edition Michael Fischer haben auf ihrer Homepage mehr Informationen zum Spiel, so auch die Anleitung als PDF-Datei. Daneben gibt es auch einen Überblick über die anderen Produkte des Verlages, beispielsweise ein Krimi-Dinner vor gleichem Hintergrund.

Für Einsteiger in das Genre bietet sich Escape the Game: Babylon Berlin auf Grund der relativ einfachen Rätsel und der Möglichkeit, mehrfach zu spielen, geradezu an.

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