Kategorie: Brettspiel
Autor: Nikki Valens
Zeichner: Cristi Balanescu, Jacob Murray, Mauro Dal Bo, Stephen Somers, Tony Foti
Entwickler: Fantasy Flight Games
Verlag / Publisher: Heidelberger Spieleverlag
Genre: Horror, Kooperativ, Strategie
Serie: Eldritch Horror
Spieleranzahl: 1 bis 8 Spieler
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Spieldauer: ca. 180 Minuten
Erscheinungsdatum: 02.11.2016
Sprache: Deutsch
Der Heidelberger Spieleverlag legt derzeit ein recht hohes Veröffentlichungstempo vor, was Spiele aus dem Arkham Horror-Universum angeht. Ein besonderes Augenmerk scheint hier auf der globalen Mythos-Verschwörung Eldritch Horror zu liegen, da nun mit Zeichen von Carcosa schon die sechste Erweiterung vorliegt. Bis zu acht Spieler können sich in diesem kooperativen Brettspiel der Bedrohung durch die Großen Alten und ihre Schergen entgegen stellen und die Welt vor der Vernichtung retten.
Eine ausführliche Besprechung des Grundspiels findet sich HIER, auch die verschiedenen Erweiterungen werden auf unserer Seite vorgestellt.
Die kleine Schachtel enthält fünf große Karten, vier Ermittler und einen Großen Alten, sowie mehrere Marker für Zustände und andere Spieleffekte. Neben zwei Kultisten kommen als neue Gegner der Wahnsinnige Mob, ein Hybride der Tiefen Wesen, der Feuerengel, ein Jagendes und ein Bösartiges Byakhee sowie Hasturs Gezücht hinzu. Der Großteil des Spielmaterials ist jedoch den schon bekannten kleinen Karten vorbehalten, vor allem die 84 Begegnungskarten stechen hier heraus. Auch die Decks mit Mysterien-, Mythos- und Unterstützungskarten werden ergänzt; vier neue Prologkarten, Zauber und Zustandskarten runden das Spielmaterial ab. Die vierseitige Anleitung enthält neben Anmerkungen zum Spielmaterial auch die dazugehörigen FAQs der englischen Ausgabe.
Eine neue Spielmechanik wird in Form der Verschlechterungsmarken eingeführt. Diese reduzieren die Fertigkeiten eines Charakters, werden durch bestimmte Spieleffekte hervorgerufen und können durch Verbesserungsmarken negiert werden. Einige weitere Regeln werden ergänzt und der optionale Schwierigkeitsgrad „Wahnsinn“ eingeführt, der Einfluss auf das Deck der Mythoskarten hat.
Als neuer Widersacher steht den Spielern in dieser Erweiterung der Große Alte Hastur gegenüber. Dieser kostet die Ermittler im Spielverlauf und beim Erwachen extrem viel Geistige Gesundheit, zudem erhalten seine Kultisten Verstärkung von Byakhee. Bei den vier Ermittlern handelt es sich um das Straßenkind Wendy Adams, die sich einfach Gegenstände und Unterstützung beschaffen kann und Möglichkeiten hat, negative Zustände zu vermeiden. Der Bühnenmagier Dexter Drake kommt mit seiner feschen Assistentin ins Spiel, kann Monster von seinem Feld verscheuchen und hat eine große Auswahl an Zaubern. Jenny Barnes, von Beruf Tochter, kann im Spielverlauf ihren Einfluss geltend machen um Schulden zu tilgen oder Unterstützung zu erhalten. Der Gangster Michael McGlen kann sich, wenig subtil, Gegenstände oder Unterstützung beschaffen und hat Boni bei bestimmten Würfen.
Die Autoren beschreiten konsequent den Weg weiter, den sie schon seit der ersten Erweiterung Vergessenes Wissen eingeschlagen haben: Die Regeln selbst werden nur in homöopathischen Dosen geändert, ergänzt oder erweitert. Stattdessen wird das eigentliche Spielmaterial mit neuen Charakteren, Gegnern und vor allem Karten massiv aufgestockt. Dies kommt besonders Vielspielern zu Gute und sorgt dafür, dass sich Ereignisse nicht oder nur sehr selten wiederholen. Dabei bleibt die Spielbalance weiterhin gewahrt und auch die neu hinzu gekommenen Fähigkeiten und Gegenstände sind im Vergleich zum Material der früheren Erweiterungen nicht zu mächtig. Der Große Alte Hastur stellt sich als recht anspruchsvoller Widersacher heraus, der vor allem die Geistige Gesundheit der Ermittler auf eine harte Probe stellt und für mich durchaus zu den schweren Gegner des Spiels zählt. Die Mysterienkarten gehen dabei auch auf den Hintergrund dieser speziellen Mythos-Kreatur ein und sorgen für die nötige Atmosphäre. Die neuen Charaktere bringen eine Reihe nützlicher Fähigkeiten mit, die sie spielerisch interessant, aber eben auch nicht spielbestimmend machen.
Die optische Präsentation von Zeichen von Carcosa reiht sich nahtlos in die der Vorgänger ein. Die Zeichnungen sind durchweg stimmig, auch wenn wieder viele Artworks in anderen Spielen der Serie genutzt wurden. Die Qualität des Spielmaterials gibt ebenfalls keinen Anlass zur Beanstandung und kann wieder voll überzeugen.
Fans der Serie bekommen hier eine sehr solide Erweiterung zu Eldritch Horror, die den Kampf gegen die Großen Alten deutlich abwechslungsreicher gestaltet.