Eldritch Horror – Unter den Pyramiden

03.10.2016 von Marcus Pohlmann

Eldritch Horror - Unter den Pyramiden

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Spieleranzahl: 1 bis 8 Spieler

Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Spieldauer: ca. 180 Minuten

Erscheinungsdatum: 15.09.2016

Sprache: Deutsch

Der im kooperativen Brettspiel Eldritch Horror weltweit geführte Kampf gegen die Großen Alten und ihre Anhänger bekommt mit Unter den Pyramiden eine weitere große Erweiterung. Nachdem die Spieler zuletzt in der Antarktis gegen Mythos-Wesen antreten mussten, ist nun Ägypten zum Schauplatz okkulter Bedrohungen geworden. Der Heidelberger Spieleverlag veröffentlicht die Erweiterung für den heimischen Markt und ist, wie gewohnt, auch für die Übersetzung verantwortlich.

Einen detailliertere Beschreibung des Hintergrundes und der Abläufe von Eldritch Horror findet der Leser bei der Rezension des Grundspiels, auch die drei bisher erschienenen Erweiterungen werden auf unserer Seite besprochen.

Es macht Sinn, sich einen Überblick über den Inhalt der großen Schachtel zu machen, damit die Spielmaterialien richtig zugeordnet werden können. Ein Großteil der gut 250 Karten, aufgeteilt in Begegnungs-, Zauber-, Unterstützungs- und Artefaktkarten, kann ohne weitere Vorbereitung dem Grundspiel hinzugefügt werden. Weitere Karten kommen nur unterbestimmten Voraussetzungen, beispielsweise bei einem bestimmten Prolog oder Großen Alten zum Einsatz. Das gleiche gilt für die eigentliche Spielfelderweiterung. Diese konzentriert sich auf Ägypten und wird bei Benutzung neben den Hauptspielplan gelegt. Hier gilt es sechs neue Orte, Alexandria, Kairo, die Sahara, den Nil, die Knickpyramide und die Wüstenstadt Tell el-Amarna, zu erforschen. Darüber hinaus findet sich noch ein sechsteiliges Abenteuer in der Box, das neben dem eigentlichen Hauptplot gelöst werden kann und den Spielern Boni bringt, sowie Mysterien- und Mythoskarten, abgestimmt auf die beiden Hauptgegner dieser Erweiterung. Dabei handelt es sich zum einen um Nephren-Ka, den Schwarzen Pharao, der seine Kultisten stärkt und die Charaktere bei jeder Gelegenheit schwächt. Der zweite Gegner ist der Große Alte Abhoth, der immer neue Kultisten zu seiner Verteidigung herbeiruft. Dem gegenüber stehen acht neue Charaktere, jeder mit seinen individuellen Werten und Fähigkeiten. Während der Professor und die Nonne in erster Linie als Unterstützer gedacht sind, kann der Privatdetektiv sehr vielseitig eingesetzt werden; die Forscherin sorgt für stetigen Nachschub an Hinweisen, der Erntehelfer erweist sich als recht solider Kämpfer während die Sekretärin ihre Mitspieler (und sich selbst) mit Fahrscheinen eindecken kann. Sowohl der Reporter als auch der Archäologe bringen sehr ausgeglichene Attribute und nützliche, vielseitig anwendbare Fähigkeiten mit. Komplettiert wird das Spielmaterial durch eine Handvoll neuer Monster, Marker für verschiedene Zustände und andere Spieleffekte, sowie die achtseitige Anleitung.
Die Spielvorbereitungen laufen wie gewohnt ab, die Spieler bestimmen ihre Charaktere, ihren Gegner, stellen die Kartendecks und die Monsterquelle entsprechend zusammen und decken einen Prolog auf. Sollte es sich beim Gegner um Nephren-Ka oder beim Prolog um „Unter den Pyramiden“ handeln, kommt der Ägypten-Spielplan mit den dazugehörigen Kartendecks zum Einsatz.
Der Spielablauf ist identisch mit dem Grundspiel, neu hinzugekommen sind Gegner die über besondere Resistenzen verfügen, dass heißt sie werden von manchen Angriffe nicht betroffen. Auch kleine Änderungen bei dem Mysterium und bei den Fertigkeitswerten wurden ergänzt.

Genau betrachtet bietet Eldritch Horror – Unter den Pyramiden spielerisch nur wenig Neues. Die eingeführten zusätzlichen Regeln sind kaum der Rede wert und lassen sich schnell in den normalen Spielablauf integrieren. Ansonsten ist praktisch alles gleich geblieben: Die Charaktere reisen um die Welt, sammeln Hinweise, bekämpfen Monster, decken Mysterien auf und besiegen (hoffentlich) die Bedrohung durch den Großen Alten. Trotzdem möchte ich nicht auf diese Erweiterung verzichten, bringt sie doch neben neuen Charakteren vor allem durch die zusätzlichen Karten viel Abwechslung ins Spiel. Die Ägypten-Karte spielt sich gut, auch wenn einige der Ereignisse mir ein wenig hart vorkommen, allerdings niemals so, dass die Spielbalance kippt. Besonders Vielspieler dürften von dieser Erweiterung profitieren, aber auch der Gelegenheitsspieler wird die neuen Herausforderungen schätzen. Der Lovecraft’sche Hintergrund ist wieder sehr gut ins Spielmaterial integriert worden und sowohl Texte als auch die Zeichnungen sind sehr atmosphärisch umgesetzt.
Die Anleitung enthält neben der Vorstellung des neuen Spielmaterials und der Regeln noch zwei kurze, stimmige Hintergrundtexte und eine Seite mit häufig gestellten Fragen, die während des Spielablaufs auftreten können.

Der Heidelberger Spieleverlag versorgt die Spieler hier mit viel zusätzlichem Material und macht den Kampf gegen die Wesenheiten des Cthulhu-Mythos damit deutlich abwechslungsreicher.

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