Eldritch Horror – Städte in Trümmern

24.04.2018 von Marcus Pohlmann

Eldritch Horror - Städte in Trümmern

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Spieleranzahl: 1 bis 8 Spieler

Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Spieldauer: ca. 180 Minuten

Erscheinungsdatum: 17.11.2017

Sprache: Deutsch

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Wenn ich mich nicht verzählt habe, ist Städte in Trümmern bereits die siebte Erweiterung für das kooperative Brettspiel Eldritch Horror. Bis zu acht Spieler stellen sich hier der globalen Bedrohung durch die Großen Alten, unglaublich mächtige und böse Wesenheiten, und deren menschliche Schergen. Die literarische Vorlage dafür stammt vom Schriftsteller H.P. Lovecraft und liefert auch den Hintergrund zu anderen Spielen von Fantasy Flight Games, beispielsweise Arkham Horror oder Villen des Wahnsinns. Die deutsche Übersetzung und den Vertrieb übernehmen, wie gewohnt, Asmodee.

Ein Überblick über Regeln, Spielablauf und Ausstattung des Grundspiels findet sich HIER – auch andere Erweiterungen zu Eldritch Horror wurden bereits von uns rezensiert.

Im Mittelpunkt des Spielmaterials stehen die vier neuen Ermittler und der Große Alte Shudde M’ell. Zur Auswahl stehen nun die Athletin Rita Young, die ihre Gesundheit wie eine Art Ressource nutzen kann; der Agent Roland Banks ist dagegen in der Lage auf unterschiedlichste Unterstützung zurück zu greifen. Bob Jenkins, ein Geschäftsmann aus London, kommt günstig an verschiedene Gegenstände und der Landstreicher „Ashcan Pete“ kann sich recht zügig entlang der Eisenbahnlinien bewegen. Die Charaktere kommen mit den dazugehörigen Ermittlerbögen, Aufstellern und einige besonderen Ausrüstungsgegenständen. Als neue Spielmechanik sucht der Große Alte Shudde M’ell das Spielfeld mit Katastrophen heim, in deren Verlauf ganze Städte vernichtet werden. Investigatoren, die sich grade dort befinden können froh sein, mit dem Leben davon zu kommen. So erscheinen beispielsweise durch Dimensionsrisse neue Monster und Tore, eine Explosion zerstört London und richtet dabei verheerenden Schaden an Körper und Geist an oder ein Polarwirbel erschwert die Fortbewegung. Neu hinzu gekommen sind auch die Karten für „Besondere Unterstützungen“ – Verbündete, die den Investigatoren Vorteile bringen, wie den Hund Duke, der Würfel wiederholen lässt oder Agent Callahan, der sie mit Informationen versorgt. Aber auch die bereits bekannten Kartenarten, wie Begegnungen, Mysterien, Mythos, Prologe, Artefakte und Unterstützung werden mit dieser Erweiterung aufgestockt. Die enthaltenen Monster orientieren sich am Thema, so befinden sich beispielsweise verschiedene Cthonier darunter. Das Spielmaterial wird durch weitere Marker und die vierseitige Anleitung komplettiert.
Die Spielvorbereitungen unterscheiden sich nicht von einer normalen Partie Eldritch Horror. Die neu hinzu gekommenen Karten werden in die jeweiligen Stapel gemischt, dazu kommen nun die Katastrophenkarten, die Verwüstungs-Begegnungen und die besonderen Unterstützungen, die jeweils separate Stapel bilden. Auch der Ablauf folgt dem bekannten Schema: Die Investigatoren reisen um die Welt, sammeln Verbündete, Ausrüstungsgegenstände und Hinweise und versuchen schließlich die Mysterien der Großen Alten zu ergründen, bevor eine dieser Wesenheiten auf der Erde entfesselt wird und die Menschheit vernichtet.

Das zusätzliche Spielmaterial ist hoch willkommen, auch die neuen Ermittler bieten nützliche Optionen, ohne dabei übermächtig zu werden. Dagegen finde ich Shudde M’ell, die dazugehörigen Mysterien und die Katastrophen, die das Spielbrett heimsuchen beinahe zu heftig. So kann durch eine unglückliche Karte das ganze Spiel eine komplett andere Wendung nehmen. Natürlich würde dies zu Lovecrafts kosmischen Schrecken passen, aber für die Spieler ist es sehr frustrierend, sollte das Spiel dadurch verloren gehen. Davon abgesehen macht die Autorin Nikki Valens auch mit dieser Erweiterung vieles richtig: Die Regelneuerungen sind weitgehend behutsam und in sich stimmig, die Karten lassen die Spielbalance nicht kippen und der Große Alte bietet vor allem für erfahrene Spieler eine Herausforderung.
Die Aufmachung dieser Erweiterung reiht sich nahtlos an die anderen Teile der Serie ein – viele der Artworks dürften bereits bekannt sein. Das Spielmaterial selbst hat die, von Asmodee gewohnte, hohe Qualität, auch die kurze Anleitung lässt keine Fragen offen.

Die Bedrohung durch die Großen Alten ist in Eldritch Horror – Städte in Trümmern beinahe das kleinste Problem, vor dem die Spieler stehen. Neue Charaktere und Ausrüstungen verbessern die Siegchancen dabei nur unwesentlich.

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