Dragonsgate College

28.01.2019 von Marcus Pohlmann

Dragonsgate College

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Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Spieldauer: 60 bis 90 Minuten

Erscheinungsdatum: 02.07.2018

Sprache: Deutsch

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Auch Fantasy-Helden müssen ihre Ausbildung irgendwo beginnen. In Dragonsgate College, vom rumänischen Verlag NSKN Games, übernimmt das gleichnamige Institut diese Aufgabe. Bis zu vier Spieler leiten die verschiedenen Häuser der Universität und sorgen für Lehrer, Schüler und den Ausbau der Einrichtung. Übersetzung und Vertrieb haben wieder einmal Asmodee übernommen.

Was steckt drin?

Ein großer Spieltisch ist Pflicht

Ein großer Spieltisch ist Pflicht

Das ungewöhnliche große Spielbrett teilt sich in eine ganze Anzahl von Bereichen auf. So finden sich hier ein Trainingsdungeon, Karrierefelder, Ablageflächen für Karten und Marker, eine Leiste für Prestigepunkte (die Siegpunkte des Spiels) und eine Rundenanzeige. Für die Spieler gibt es eine Übersichtskarte sowie ein Tableau. Auf diesem können sie im Spielverlauf Lehrling und Professoren ablegen. Die Unterhaltskosten werden hier vermerkt, ebenso wie die Fähigkeiten des Personals und die errichteten Gebäude. Zahlreiche Papp-Marker kommen zum Einsatz, beispielsweise für Kobolde, Stufen, Einkommen, Karrieren (Dieb, Magier, Krieger) oder Gold. Mit runden und quadratischen Holz-Marker werden die Positionen der Spieler auf den verschiedenen Leisten festgehalten. Schließlich gibt es noch Plättchen für Professoren und Lehrlinge, sowie die Gebäude (beispielsweise eine Kriegergilde, ein Schmugglerversteck oder einen Trophäenraum), 21 verschiedenfarbige, sechsseitige Würfel, Zauberkarten mit Spieleffekten und die 16seitige Anleitung.

Wie wird’s gespielt?

Jeder Spieler erhält sein Tableau, eine Übersichtstafel und das Spielmaterial seiner gewählten Farbe. Das Spielbrett wird entsprechend mit Markern und Plättchen bestückt, das restliche Spielmaterial in greifbarer Nähe platziert. Eine Partie Dragonsgate College geht über fünf Runden, die sich wiederum in fünf Phasen aufteilen. Die einleitende Vorbereitungsphase wird genutzt um frische Plättchen auszulegen, sollten die entsprechenden Felder leer sein. Anschließend erhält jeder Spieler ein Grundeinkommen sowie zusätzliches Geld durch Gebäude.

Studierende und Lehrpersonal stehen Schlange

Studierende und Lehrpersonal stehen Schlange

In der dritten Phase wirft der Startspieler die Würfel des gemeinsamen Pools – die Würfelanzahl und -farbe richtet sich dabei nach den teilnehmenden Spielern und der aktuellen Runde. In der folgenden Phase wählen die Spieler reihum einen Würfel aus, um die entsprechende Aktion zu nutzen. Würfelergebnisse können dabei durch Koboldplättchen oder Zauberkarten modifiziert werden. Wählt ein Spieler einen Würfel in der Farbe eines anderen Spielers, kann auch dieser Spieler die Aktion ausführen.

Mögliche Aktionen beinhalten, einen neutralen Würfel durch einen Würfel der eigenen Farbe auszutauschen, Einkommen zu generieren oder den Trainingsdungeon zu nutzen. Mit den Würfel-Aktionen lassen sich außerdem neue Lehrlinge, Professoren oder Gebäude kaufen. Besonders wichtig ist es, durch Aktionen die eigenen Lehrlinge auszubilden und in den Stufen ihrer gewählten Karriere aufsteigen zu lassen. Dazu müssen sie die angegebenen Bedingungen erfüllen, das heißt, die entsprechenden Werte im geforderten Ausbildungsberuf. Dafür bekommt der Spieler Zauberkarten oder Prestigepunkte. In der letzten Phase wird der neue Startspieler bestimmt und Unterhalt für Professoren und Gebäude gezahlt. Nach der fünften Runde folgt noch die Schlusswertung, bei der die Spieler noch Prestigepunkte für Geld, Kobolde oder Gebäude bekommen. Der Spieler mit dem größten Prestige gewinnt.

Kann das Spiel was?

Die reine Masse an Markern und die Größe des Spielbrettes erschrecken im ersten Augenblick ein wenig. Glücklicherweise führt die Anleitung die Spieler aber Schritt für Schritt durch Aufbau und Spielablauf. Die anfänglichen Befürchtungen zerstreuen sich dadurch schnell. Tatsächlich laufen die Spielrunden sehr strukturiert ab – auch die Wartezeiten halten sich in einem überschaubaren Rahmen. Durch den Würfelmechanismus ist gewährleistet, dass es für einen Spieler keine „verschenkten“ Züge gibt – durchweg jede wählbare Aktion ist sinnvoll. Wichtig ist dabei jedoch, dass ein Spieler möglichst schnell seine eigenen Würfel im allgemeinen Pool unterbringt. Zum einen bringt dies Siegpunkte, zum anderen steigert es die Anzahl der eigenen Aktionen pro Runde deutlich. Auf welche Weise die Spieler an Prestigepunkte kommen ist dabei ihnen überlassen – das Spiel bietet vielschichtige Möglichkeiten. Eine ausgeglichene Taktik funktioniert dabei ebenso gut, wie eine Konzentration auf einen oder zwei Spielaspekte. Die Testspiele waren immer relativ knappe Angelegenheiten – entscheidend waren hier häufig Kleinigkeiten.

Das Haus im Detail

Das Haus im Detail

Auf Grundlage der Artworks hätte ich Dragonsgate College eher als Kinderspiel eingeschätzt, allerdings sprechen die Alterempfehlung ab 12 Jahren und die Spielabläufe dagegen. Die Zeichnungen der Charaktere sind recht weich und kindlich, was durch die Farbwahl unterstützt wird. Viele der genutzten Spielsymbole sind nicht selbsterklärend, allerdings wird dies durch die sehr klare und umfangreiche Anleitung wieder wettgemacht. Jeder Spielaspekt wird hier ausführlich und mit Bildern erklärt, was den Einstieg sehr erleichtert. Auch das anfänglich verwirrende Spielbrett wird so rasch verständlich. Das Spielmaterial ist größtenteils stabil, sieht gut aus und ist letztendlich gut durchdacht. Lediglich die Spielertableaus sind ein wenig labberig und die Zahlen auf den Charakterplättchen hätten größer sein können.
Asmodee geben auf ihrer Homepage einen Überblick über das Spiel und stellen außerdem die Regeln bereit.

Dragonsgate College ist ein schönes, vielschichtiges Spiel geworden – das trotz der vielen Würfel kaum vom Zufall abhängt.

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