Doodle Dungeon

06.06.2021 von Marcus Pohlmann

Doodle Dungeon

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Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: 45 bis 60 Minuten

Erscheinungsdatum: 20.05.2021

Sprache: Deutsch

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Pegasus Spiele haben schon öfter dafür gesorgt, dass sich für die Spieler der Traum vom Eigenheim erfüllt, beispielsweise DAMIT. Nun hat der Friedberger Verlag auch diejenigen berücksichtigt, die normalerweise eher misstrauisch beäugt werden – die Dungeon-Besitzer. Für unsere nicht-fantasy-affinen Leser: Ein Dungeon ist ein Verlies, bevölkert von allerlei garstigen Kreaturen, gespickt mit Fallen und angefüllt mit Schätzen. Bis zu vier Spieler können in Doodle Dungeon ihr eigenes Gemäuer entwerfen und dort Helden auflauern.

Was steckt drin?

Der Kern des Spiels ist der Block mit den 100 doppelseitigen Dungeonblättern. Zwei Drittel des Blattes sind einem quadratischen Raster mit 8 x 10 Feldern vorbehalten. Hier konstruiert der Dungeonmeister sein Verlies. Im oberen Teil sind dessen Bewohner aufgeführt. Hier gibt es eine Übersicht, welche Boni der Spieler für die Goblins, Orks, Drachen, Fallen oder Schätze erhält. Ein deutlich kleinerer Block, ebenfalls mit 100 Blatt, dient der Wertung und als Schatzversteck. Zum Spielmaterial gehören insgesamt 60 Karten, die gleich mehrere Funktionen haben. Neben dem Namen und einer großformatigen Illustration zeigt die Karte Bauelemente (Mauern, Monster und Fallen) oder Aufwertungen. Zudem gibt es eine Aktion, die in einer anderen Phase des Spiels zum Einsatz kommt.

Willkommen im eigenen Dungeon

Willkommen im eigenen Dungeon

Bis zu vier zehnseitige Würfel dienen im Kampf der Ermittlung der Monsterstärke. Mittels vier Kunststoff-Schablonen lassen sich Mauern und Monster in das Dungeon zeichnen. Hinzu kommen vier Heldenfiguren aus Holz, vier Bleistifte, ein Radiergummi und ein Spitzer – der gleichzeitig als Startspieler-Marker fungiert. Die 16seitige Anleitung und ein doppelseitiger Übersichtsbogen komplettieren das Spielmaterial.

Wie wird’s gespielt?

Jeder Spieler erhält zu Beginn sein Spielmaterial, bestehend aus einem Dungeon- und einem Wertungsblatt, einem Stift und einer Figur. Der Kartenstapel wird gemischt und entsprechend der Spielerzahl Karten entfernt. Das restliche Spielmaterial kommt griffbereit auf den Tisch.

Jede Spielrunde läuft in drei Phasen ab, die nacheinander abgehandelt werden. Die erste Phase erstreckt sich über 14 Runden, in denen die Spieler ihren Dungeon bauen. Dazu werden die Karten gemischt und in jeweils eine Karte mehr aufgedeckt, als Spieler teilnehmen. Beginnend beim Startspieler nimmt sich jeder eine Karte und zeichnet die entsprechenden Merkmale, unter Beachtung der Bauregeln, in sein Verlies ein. Schätze werden auf dem gesonderten Wertungsbogen notiert, ohne dass dies die Mitspieler sehen können. Die Karten kommen anschließend auf den persönlichen Ablagestapel jedes Spielers, die übrigen bilden den allgemeinen Ablagestapel.

Das fertige Gemäuer

Das fertige Gemäuer

In der zweiten Phase macht sich ein Held auf den Weg durch den Dungeon. Dazu wird der Bogen an den linken Mitspieler weitergereicht. Dieser zeichnet ein, wie die Heldenfigur vom Eingang zum Ausgang zieht. Auch hierbei müssen bestimmte Regeln beachtet werden, beispielsweise darf ein Held höchstens zwei Mal über ein Feld ziehen. Ist der Weg eingezeichnet, bekommt der Besitzer den Bogen für die dritte Phase wieder zurück.

Hier muss der Spieler nun seinen Dungeon gegen den Helden verteidigen. Dafür zieht er, entsprechend dem Kartenlimit, Handkarten vom persönlichen Ablagestapel. Die Heldenfigur zieht nun auf dem eingezeichneten Weg durch das Verlies. Trifft die Figur dabei auf eine Falle, wird eine entsprechende Anzahl Lebenspunkte abgezogen. Betritt sie dagegen ein Feld mit einem Monster, kommt es zum Kampf. Dazu wirft der Dungeon-Meister zwei zehnseitige Würfel und addiert dazu die Boni der Kreatur. Hier können alle Spieler Karten ausspielen, um Held oder Monster zu unterstützen. Liegt die Summe dabei über 20, erleidet der Held ebenfalls Schaden. Wird dieser Wert nicht erreicht, ist das Monster besiegt und vom Plan gestrichen. Anschließend kann der Spieler Handkarten ablegen und wieder auf sein Limit aufziehen.

Haben die Helden den Dungeon verlassen, oder sind darin umgekommen, endet die dritte Phase und damit auch das Spiel. In der folgenden Schlusswertung ermitteln die Spieler den Sieger. Die Spieler bekommen Punkte für überlebende Monster und bewachte Schätze. Außerdem gibt es Bonuspunkte für einen getöteten Helden. Ist der Held jedoch entkommen,werden die verbliebenen Lebenspunkte abgezogen. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt die Partie.

Kann das Spiel was?

Doodle Dungeon macht, nicht zuletzt dank der cartoonartigen Illustrationen, einen recht harmlosen, freundlichen Eindruck. Hinter dieser Fassade verbirgt sich jedoch eine durchaus knackige, anspruchsvolle Herausforderung. Die Spieler müssen mit ihren knappen Ressourcen gut haushalten, wollen sie die Helden aufhalten. Die ständig wechselnde Kombination aus Mauern, Fallen, Monstern und Aufwertungen macht eine bestimmte Strategie meist unmöglich. Dennoch funktioniert es, zumindest teilweise, Sackgassen oder Monster-Parcours anzulegen. Auch die Platzierung der Schätze ist von Bedeutung, um die Helden in Fallen zu locken.

Fiese Dinge warten auf die Spieler

Fiese Dinge warten auf die Spieler

Durch die Möglichkeit durch Karten Einfluss auf die gegnerischen Dungeons zu nehmen kommt zudem ein nicht unerheblicher Ärger-Faktor ins Spiel. Der Einstieg in dieses fiese, kleine Bauspiel ist zwar recht einfach, allerdings dauert es schon eine gewisse Zeit, alle Besonderheiten einzuschätzen und so ein effektives Verlies zu konstruieren. Zu zweit funktioniert der Dungeon-Bau auch, allerdings herrscht mit mehr Spielern eine merklich größere Interaktion. Das Einzeichnen der Mauern und Monster ist relativ zeitaufwändig – dies lässt sich aber umgehen, indem alle Spieler gleichzeitig agieren.

Hier hat alles seine Ordnung

Hier hat alles seine Ordnung

Die Illustrationen sind im typischen Stil von John Kovalic gehalten – dem einen oder anderen vielleicht bekannt durch seine Arbeit an der Munchkin-Reihe. Dies gibt dem Spiel ein lockeres, humorvolles Aussehen und unterstützt die nicht übermäßig ernste Atmosphäre. Die Anleitung beschreibt ausführlich die verschiedenen Spielabläufe und gibt Einsteigern Hilfestellungen. Außerdem gibt es einen kurzen Zeichen-Exkurs um die Monster aufzuhübschen.

Wie gewohnt stellen Pegasus Spiele die deutsche Anleitung auf ihrer Homepage als Download zur Verfügung – allerdings nicht die Dungeon- und Wertungsblätter. Daneben gibt es weitere Informationen und Abbildungen zum Spiel.

Die Spieler sollten sich vom niedlichen Aussehen nicht täuschen lassen. Doodle Dungeon ist ein herausforderndes Spiel, das durchaus fies sein kann.

 

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