Die Straße zur Hölle

14.01.2011 von Marcus Pohlmann

Die Straße zur Hölle

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Erscheinungsdatum: 15.02.2011

Sprache: Deutsch

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Der Verlag für F&SF Spiele veröffentlicht mit schöner Regelmäßigkeit Abenteuer und Quellenmaterial für Midgard, das dienstälteste deutsche Rollenspiel. Der vorliegende Band, Die Straße zur Hölle, richtet sich an fünf bis sieben Spieler der Grade sechs bis zehn. Diese müssen sich weit in den Osten der Spielwelt, ins geheimnisvolle KanThai, wagen. Dort geraten sie in die Intrigen von Göttern und Dämonen, die sich dort nur allzu häufig in die Angelegenheiten der Sterblichen mischen.

Um was geht es?

Unabhängig davon wo sich die Gruppe gerade befindet, werden die Charaktere wenig subtil, dafür aber äußerst effektiv, nach KanThai verfrachtet. Angekommen in der großen Stadt PadKuChung kommt es auch schon bald zu einem kleinen Zwischenfall mit den örtlichen Raufbolden. Dies ist der eigentliche Beginn des Abenteuers. Harmlos genug erscheint der Auftrag der Transportgilde, eine kleine Kiste mit Geburtstagsgeschenken der ehrenwerten Witwe Wu sicher an den Hof des Fürsten zu bringen. Erschwert wird die Mission dabei allerdings durch die Intrigen einer anderen mächtigen Familie. Auch die Überwachung durch den ebenso ungeschickten wie vorlauten Schriftgelehrten Suschen, ist wenig hilfreich.
Abgesehen von einigen Auseinandersetzungen mit Straßenräubern verläuft der erste Teil der Reise jedoch weitgehend ereignislos. Die Gruppe hat sogar die Möglichkeit auf einem lokalen Turnier Ruhm und Ehre zu erringen. Erst nach Ende dieser ersten Etappe fangen dann die eigentlichen Schwierigkeiten an. Auslöser ist natürlich eines der Geschenke, das sich als überaus mächtiges Artefakt herausstellt. Dieses Schwert ruft auch die Banditentochter KenTsenFen auf den Plan, deren Schicksal eng mit dem der Waffe und seinem Gegenstück verbunden ist. Und so begleitet die Gruppe von nun an die junge Frau, um sie bei der Erfüllung ihres Schicksals zu unterstützen. Das Abenteuer entwickelt sich anfangs gemächlich, später schneller, vom einfachen Botengang zu einer sprichwörtlichen Höllentour. Bei dieser bekommen es die Charaktere nicht nur mit Banditen, Dämonen und Untoten zu tun, sondern müssen sich mit einem launischen Fluss und einem äußerst merkwürdigen Maultier herum schlagen.

Gehört der Band in die Sammlung?

Die Elemente aus Filmen wie House of Flying Daggers oder A Chinese Ghost Story sind kaum zu übersehen und auch schon im Vorwort wird explizit darauf hingewiesen. Dennoch gelingt es den Autoren, Harald und Isolde Popp, das Abenteuer so weit von diesen Inspirationsquellen zu lösen. Für die Spieler ergeben sich neue Wendungen in der Geschichte und diese ist, trotz der offensichtlichen Parallelen, keineswegs vorhersehbar ist. Neben den obligatorischen Kämpfen, die fast allesamt recht knackig ausgefallen sind, bietet das Abenteuer zudem noch reichliche Möglichkeiten mit der Umgebung und ihren Bewohnern zu interagieren wobei es nicht immer einfach ist, die Gepflogenheiten des fernen Ostens zu beachten.
Die Aufmachung des 64seitigen Bandes entspricht weitgehend dem Standard der anderen Veröffentlichungen des Verlages. Das zweispaltige, übersichtliche Layout wird gelegentlich unterbrochen von stimmigen Illustrationen und Kartenmaterial. Durch die Hervorhebungen im Text fällt es dem Spielleiter relativ leicht, sich zu orientieren und den Überblick zu behalten. Die Texte selbst sind alle recht unterhaltsam geschrieben und treffen gut die Stimmung dieses fernöstlichen Abenteuers.

Ein spannendes und abwechslungsreiches Abenteuer mit viel asiatischem Flair aber auch harten Kämpfen und schwierigen Herausforderungen.

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