Die Inseln im Nebel

13.12.2019 von Marcus Pohlmann

Die Inseln im Nebel

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Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: 45 bis 60 Minuten

Erscheinungsdatum: 24.10.2019

Sprache: Deutsch

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Spiele, bei denen aus hexagonalen Feldern eine Landschaft zusammengesetzt werden muss, gibt es einige auf dem Markt. Der bekannteste Vertreter dieser Gattung ist zweifellos Catan – Das Spiel mit seinen zahlreichen Ablegern. Bei der aktuellen Veröffentlichung von Schmidt Spiele geht es jedoch nicht um die Ausbeutung und den Tausch von Ressourcen. Viel mehr müssen die Spieler als wagemutige Entdecker Die Inseln im Nebel erkunden.

Was steckt drin?

Im Zentrum des Spielmaterials stehen die vier Inseln, die es zu erforschen gilt. Diese sind doppelseitig und bestehen aus 61 Hexfeldern. Die Felder haben Nummern zwischen 0 und 3, die den Bewegungswert der Spielfigur angeben. Die Küsten und die Ballonwerft sind sichtbar, aber ein Großteil des Eilandes liegt im dichten Nebel verborgen. Besondere Felder wie Vulkane oder Quellen bringen Siegpunkte oder Energie. Eine Windrose findet sich in der Ecke der Insel – sie gibt die aktuelle Windrichtung an. Nahezu 140 Papp-Plättchen stellen die Geländefelder dar. Hier gibt es Städte und Monumente, aber auch Wälder, Gebirge und Wiesen mit Bewegungswerten. Sieben Wolken, ebenfalls aus Pappe, dienen als Ablagefläche für die Geländefelder. Ein Beutel ermöglicht es, die Plättchen verdeckt zu ziehen.

Miese Sichtverhältnisse auf der Insel

Miese Sichtverhältnisse auf der Insel

Für jeden der bis zu vier Spieler gibt es eine Energieleiste, auf denen die aktuelle Energie des Luftschiffes vermerkt wird. Auch finden sie hier fünf Ablageflächen, die sogenannten „Okulare“, für eigene Geländefelder. Außerdem gibt es einen Ballon (aus Holz), einen Richtungspfeil und einen Energiemarker für jeden Spieler. Komplettiert wird das Spielmaterial durch die achtseitige Anleitung, einen Wertungsblock und zwei Würfel. Einer dient der Ermittlung der Himmelsrichtung, der anderen für Energie und Bewegung.
Zusätzlich sind in der Schachtel zum Grundspiel zwei Erweiterungsmodule enthalten. Diese bringen weitere Geländefelder, mehr Okulare, einen Hafen für die Ballons und alternative Energieleisten. Außerdem ist ein Regelblatt für die beiden Module vorhanden.

Wie wird’s gespielt?

Zur Vorbereitung erhält jeder Spieler eine Insel, ein zufälliges Geländeplättchen, eine Kompassnadel sowie einen Ballon. Dazu kommt die Energieleiste mit dem dazugehörigen Marker. Die Spielfigur wird auf ein beliebiges Feld neben der Ballonwerft gestellt. Die Anzahl der ausliegenden Wolken ist von den Teilnehmern abhängig – nur bei vier Spielern kommen alle sieben zum Einsatz. Schließlich muss nur noch der Startspieler bestimmt werden.

Eine Runde teilt sich in insgesamt sechs Phasen auf. Im ersten Spielabschnitt zieht der Startspieler, entsprechend der Wolkenanzahl, Geländeplättchen aus dem Beutel und platziert jedes davon auf einer Wolke. In der zweiten Phase würfelt der Spieler rechts neben dem Startspieler beide Würfel – diesen Wurf kann er noch einmal wiederholen. Dies gibt die aktuelle Windrichtung an, aber auch mögliche Zusatzoptionen und -effekte. Die folgenden drei Phasen durchlaufen alle Spieler nacheinander – angefangen beim Startspieler. Das Feld, auf dem der Ballon eines Spielers aktuell steht, gibt die Anzahl der Felder an, die er sich bewegen muss.

Ein fleißiger Entdecker

Ein fleißiger Entdecker

Die Windrichtung bestimmt die Felder, über die der Spieler dabei zieht. Allerdings kann er Energie ausgeben, um die Zugweite oder die Richtung zu verändern. Nun nimmt sich der Spieler alle Geländeplättchen, die auf einer Wolke liegen. Diese kann er auf die Okulare seines Spielplanes legen, oder direkt in zusätzliche Energie umwandeln. Im nächsten Schritt platziert der Spieler beliebig viele Geländeplättchen von seinen Okularen auf den Feldern um den Ballon herum. Eventuell löst er dabei verschiedene Effekte aus, verdeckt beispielsweise die Minuspunkte eines Vulkans, kann ein weiteres Plättchen ziehen oder bekommt Energie.

Haben alle Spieler diese drei Phasen beendet, wird am Ende der Runde der neue Startspieler bestimmt.
Der Spielablauf setzt sich so lange fort, bis es einem Spieler gelingt, alle sechs Küsten seiner Insel mit der Ballonwerft zu verbinden. Anschließend erfolgt die Endabrechnung, die auf dem Wertungsblock eingetragen wird. Dabei erhalten die Spieler Siegpunkte für zusammenhängende Landschaften, Städte und Monumente. Überzählige Energie bringt weitere Punkte, während Vulkane Abzüge geben. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt die Partie.

Die beiden Module bringen neue Funktionen der Geländeplättchen. Beispielsweise kann sich ein Spieler die Geschwindigkeit seines Ballons aussuchen oder den Startspieler bestimmen. Mit dem Hafen kommt ein weiteres Element hinzu, das es ermöglicht, den Ballon außerhalb der Insel zu ziehen. Zudem verändern beide Module die Auswahl der Geländeplättchen.

Kann das Spiel was?

Bei Die Inseln im Nebel mischt der Autor gekonnt Zufall, Strategie und Ressourcenmanagement mit einem hübschen Lege- und Entdeckungsmechanismus. Zudem bietet das Spiel durch die Module und die unterschiedlichen Inseln viel Abwechslung. Die Entdeckung der Insel steht dabei eher im Vordergrund, als die Verbindung der Küstenlinien. Hier lassen sich (mit etwas Glück) durch relativ wenige Geländeplättchen sehr viele Punkte erzielen. Wichtig ist es jedoch, die Vulkane abzudecken, da die Minuspunkte schnell das Ergebnis ruinieren können. Die Interaktion der Spieler konzentriert sich auf die Ermittlung des Startspielers – dieser hat bei der Auswahl der Plättchen unbestreitbare Vorteile. Aber auch aus scheinbar ausweglosen Situationen lässt sich noch Nutzen ziehen. Die Spieldauer hat bei unseren Testrunden variiert stark – vor allem bei vier Spielern kann eine Partie etwas länger andauern. Langweilig wird es trotzdem nicht, da jede Runde (und auch jedes Spiel) neue Herausforderungen bietet.

Die Sonderplättchen

Die Sonderplättchen

Nicht nur die spielerische Seite kann voll überzeugen, auch optisch macht die Flugreise durchaus etwas her. Das Spielmaterial ist stimmig illustriert in einer Stilmischung aus Fantasy und Steampunk und macht einen stabilen Eindruck. Die Holzspielsteine haben sich deutlich vom teils bunten Untergrund ab und liefern ebenfalls keinen Grund zur Kritik. Die Anleitung führt die Spieler gut durch die Abläufe und verdeutlicht diese noch mit bebilderten Beispielen.

Schmidt Spiele stellen auf ihrer Homepage die Regeln kostenlos zur Verfügung. Dort gibt es auch ein Tutorial-Video.

Die Inseln im Nebel überzeugt mit einem gelungenen Konzept, Spielspaß und schicker Aufmachung.

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