Die Gnome Golarions

12.05.2012 von Marcus Pohlmann

Die Gnome Golarions

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Erscheinungsdatum: 01.04.2012

Sprache: Deutsch

Zwerge sind dickköpfig und widerstandsfähig, Elfen flink und edel und Halblinge geschickt und gemütlich, soweit sind dies anerkannte Klischees, denen auch die meisten Fantasy-Rollenspiele bei ihrer Charaktererschaffung Rechnung tragen. Doch es gibt noch eine weitere nichtmenschliche Rasse, die sich nicht ganz so einfach in ein Schema pressen lässt und immer einen gewissen Außenseiter-Status hat. Die Rede ist hier von den Gnomen, kleinen humanoiden Wesen, die ihren Ursprung in der keltischen Mythologie haben und sich auch gelegentlich in Fantasy-Settings verirren. Um diese Kreaturen zumindest den Spielern des Pathfinder-Rollenspiels schmackhaft zu machen, veröffentlicht Ulisses Spiele den Quellenband Die Gnome Golarions der sich auf 36 Seiten mit dieser, oft vernachlässigten, Rasse beschäftigt.

Das erste Drittel des Softcover-Bandes wird dabei von einer allgemeinen Beschreibung der Gnome eingenommen, wie sie auf der Spielwelt Golarion anzutreffen sind. Der Leser findet hier Informationen zu Physiognomie und Psychologie der kleinen Gesellen, aber auch über die zumeist naturbezogene Magie dieses Volkes gibt es ein Kapitel. Ebenso werden die Kultur und das alltägliche Leben innerhalb und außerhalb der gnomischen Gemeinschaft hier behandelt und die Autoren haben viele Dinge in dieses Kapitel gepackt, die von Kleidung über Sprache bis hin zu Regierungsformen reichen. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Wesensbeschreibung der Gnome gewidmet, vor allem ihrem besonderen Interesse an Erfindungen und ihrer Vorliebe für Streiche und Verwirrung, was in der Folge die Beziehungen zu anderen Rassen etwas verkompliziert. Ein ungewöhnliches Konzept wird mit der sogenannten Bleiche vorgestellt. Dieses besagt, das Gnome die kaum Neues entdecken und sich langweilen, immer weiter verblassen und schließlich die Lust am Leben selbst verlieren. Abschließend werden in diesem Kapitel auch noch andere Ableger der Rasse, wie z.B. die Tiefengnome, kurz angesprochen, bevor sich der Band in dem Kapitel „Die Wundersucher“ einer gnomischen Organisation widmet, die eine besondere Aufgabe innerhalb der Rasse innehat und gegen die Folge der Bleiche ankämpft. Die Wesenszüge sind das Kernthema des anschließenden Kapitels und stellen den ersten regelrelevanten Teil des Bandes dar in dem sich aus bestimmten Verhaltensweisen des Individuums Boni und Mali für die Charaktererschaffung ableiten lassen. Danach widmet sich der Band den größeren gnomischen Siedlung und beschreibt einige davon, ohne dabei näher ins Detail zu gehen. Die Kapitel „Kampf“, „Glaube“ und „Magie“stellen neue Waffen, Zaubersprüche und Gottheiten vor, welche für die Gnome Golarions typisch sind und bieten dem Leser Material für die Charaktererschaffung, als kleines Beispiel und Inspiration für Spieler dienen zudem noch zwei Persönlichkeiten. Zum Abschluss werden noch einige besondere Fähigkeiten vorgestellt, die den Gnomen vorbehalten sind und mit deren Hilfe die Charaktere noch etwas individueller gestaltet werden können.

Gnome sind nicht unbedingt die beliebteste Rasse, wenn es darum geht, einen Charakter für ein Rollenspiel zu erschaffen. Den Autoren von Die Gnome Golarions gelingt es allerdings diese Kreaturen so interessant darzustellen das es für den einen oder anderen Spieler doch einen Anreiz gibt einen Angehörigen dieser Rasse zu spielen. Wirklich außergewöhnlich werden die Gnome im Pathfinder-System durch ihren außerdimensionalen Ursprung und das Konzept der Bleiche, die zahlreiche Ansätze für originelles Rollenspiel bieten. Aber auch sonst bekommt der Leser auf wenigen Seiten erstaunlich viel Material geboten um seinen Charakter mit Leben zu erfüllen. Der Regelteil ist dagegen etwas spärlich ausgefallen und beschränkt sich nur auf wenige Absätze und Tabellen, was allerdings nicht schlecht sein muss. Das Design des Bandes weicht etwas von der üblichen Aufmachung der Serie ab und präsentiert sich ungewohnt bunt mit Farbverläufen in lila, blau und rot auf jeder Seite. Dies passt zwar recht gut zur Thematik, wirkt aber im ersten Moment etwas abschreckend. Davon abgesehen wurde wieder auf das bewährte zweispaltige Layout gesetzt, das auch bei den anderen Veröffentlichungen für Übersicht sorgt. Auch einige hübsche Illustrationen haben es in den Band geschafft, zeigen dem Leser einige charakteristische Gnome und lockern zugleich die Gestaltung auf.

Für Spieler, die schon immer einen Gnom durchs Abenteuer führen wollten, ist dieser Band eine unschätzbare Hilfe. Für alle anderen Leser bietet der Band von Ulisses Spiele immerhin einige wissenswerte Fakten über die kleine Rasse und ihre Besonderheiten.

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