Degenesis – In Thy Blood

27.08.2017 von Marcus Pohlmann

Degenesis - In Thy Blood

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Erscheinungsdatum: 22.08.2016

Sprache: Deutsch

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Die Spieler werden mit Material für das Endzeit-Rollenspiel Degenesis nicht grade überhäuft – da kommt der Hardcover-Band In Thy Blood grade recht. SIXMOREVODKA nutzen diese Veröffentlichung um der Spielerschaft sowohl Quellenmaterial als auch ein Abenteuer zu präsentieren.

Der 108 Seiten starke Band ist in vier Kapitel aufgegliedert, die sich mit der Region Purgare, der Stadt Lucatore, deren Einwohnern und natürlich dem eigentlichen Abenteuer widmen. Das erste Kapitel, „Öl und Feuer“ betitelt, versteht sich als Ortsbeschreibung und liefert dem Spielleiter Informationen über Land und Stadt, geht auf besondere Örtlichkeiten und deren Bewohner ein. Besonderes Augenmerk gilt hier dem Kloster der Wiedertäufer, das für seine Ölproduktion weithin bekannt ist. Dieses Kapitel liefert auch Einstiegsmöglichkeiten für die Spieler, die den mysteriösen Tod des Täufers Altair aufklären müssen. „Die Sünden der Väter“ fasst den eigentlichen Hintergrund des Abenteuers zusammen und stellt die wichtigsten Nichtspielercharaktere vor, die den Spielern im Laufe ihrer Ermittlungen begegnen können. Dabei ist jedem NSC eine ganze Seite gewidmet, auf der sich nicht nur ein kleines Porträt findet, sondern auch die spielrelevanten Angaben und Anmerkungen zum Hintergrund und Rollenspiel. Das eigentliche Abenteuer findet sich dann im dritten Kapitel „In deinem Namen“. Hier werden die Ereignisse nach dem Tod des Täufers in chronologischer Reihenfolge abgehandelt. Randbemerkungen liefern Gerüchte, Vermutungen und Verdachtsmomente der Bewohner von Lucatore. In seiner langen Laufbahn hat der Täufer sich mit zahlreichen Familien und Clans überworfen, selbst unter Mitglieder der Wiedertäufer war er nicht umstritten. Die Charaktere müssen bei ihren Ermittlungen äußerst behutsam vorgehen, da sie als Außenseiter sonst selbst schnell zur Zielscheibe von Verdächtigungen und Misstrauen werden. Und wenn die Charaktere ihn nicht aufhalten können, bahnt sich auch noch ein schrecklicher Gegner seinen Weg durch die Stadt und hinterlässt eine Schneise der Zerstörung. Das letzte Kapitel „Bluterbe“ ist dem Showdown zwischen den Charakteren und eben jenem Widersacher vorbehalten. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Mord am Täufer aufgeklärt und die großen und kleinen Geheimnisse von Lucatore aufgedeckt sein. Neben dem Endkampf findet sich in diesem Kapitel auch die Auflösung vieler loser Enden, eine Zusammenfassung der wichtigsten Werte und natürlich auch die Belohnung für die Charaktere.

Wie schon beim Regelwerk, so ist auch bei In Thy Blood die Aufmachung hervorragend gelungen. Stimmige Illustrationen stehen neben einem schicken Layout und machen das Lesen zu etwas ganz Besonderem. Die Texte sollen dabei nicht nur die nackten Informationen zu Abenteuer und Region vermitteln, sondern auch gleichzeitig die Atmosphäre unterstützen. Dies gelingt auch recht gut, allerdings ist diese Art der Präsentation für eine Rollenspielpublikation etwas gewöhnungsbedürftig. Der Leser (zumindest ging es mir so) braucht eine gewisse Zeit, bis er mit dem etwas blumigen, ausufernden Stil warm wird – hat dann aber keine Probleme, sich in dem Band zu orientieren. Inhaltlich bekommen die Spieler eigentlich die komplette Bandbreite geboten: Diplomatie, Ermittlungsarbeit, Action, Intrigen und reichlich Gelegenheit ihre jeweiligen Rollen auszuspielen. Der Plot ist dabei durchaus originell und hält die eine oder andere Überraschung bereit; vor allem die unscheinbaren Charaktere aus der zweiten Reihe liefern hier ausreichend Material für zahlreiche Nebenplots. Vom eigentlichen Abenteuer abgesehen bekommt der Spielleiter wichtiges Hintergrundmaterial zu Purgare und vor allem zur Stadt Lucatore, dass auch für eigene Kampagnen sinnvoll genutzt werden kann.
Auch optisch gibt es an dem Hardcover nichts zu bemängeln: Die Illustrationen sind, wie bereits erwähnt stimmig, angenehm düster und liefern den Spielern sehr atmosphärische Einblicke in die Spielwelt. Die Umschlaginnenseiten sind den passenden Landkarten vorbehalten, auch an ein Lesebändchen wurde bei der Produktion gedacht.

Mit In Thy Blood liefert der Verlag ein schon lange überfälliges Abenteuer mit ausführlichem Quellenmaterial für Freunde des gepflegten Endzeit-Rollenspiels.

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