Da Luigi

19.04.2015 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 01.04.2015

Sprache: Deutsch

Für Spieler, die sich schon immer einmal als Betreiber einer Pizzeria versuchen wollten, hat der Kosmos-Verlag nun mit Da Luigi das passende Spiel veröffentlicht. Hier müssen sich bis zu vier angehende Restaurantbesitzer mit ungeduldiger Kundschaft, dem wechselnden Warenangebot des Marktes und der lästigen Konkurrenz herum schlagen.

Bei einem ersten Blick in die Box fallen vor allem die Ristoranteleisten auf, die vor jedem Spieler abgelegt werden. Diese sind in sechs Abschnitte, von 60 bis 10 Minuten aufgeteilt, rechts und links befinden sich zudem Ablagefelder für die schon bewirteten Gäste und für Blumen- sowie Zitronen-Marker. In die Mitte, zwischen die Spieler, kommt der Marktplatz, der Ablagefelder für Karten und Marker enthält, aber in erster Linie dazu dient, auf zwölf Feldern die Zutaten, die Speisewürfel, zu platzieren. Von diesen kleinen Holzquadern gibt es insgesamt 90 Stück, die sich wiederum in sechs Farben aufteilen. So gibt es Wein und Wasser, Pizza, Pasta und Salate und natürlich noch das Dessert, das auch als Joker genutzt werden kann. Im Spielverlauf werden diese Würfel aus einem kleinen Säckchen nachgezogen und auf dem Marktplatz verteilt. Zur weiteren Spielausstattung gehören zudem noch Marker für Blumen und Zitronen, die von den Pizzeriabetreibern eingesammelt werden. Und schließlich gibt es noch die Gäste, deren Bedürfnisse es zu befriedigen gilt. Jede dieser 90 Karten enthält neben der Illustration des jeweiligen Gastes noch einige spielrelevanten Angaben. So gibt es zwischen einem und vier Kästchen mit den Speisewünschen, die Zeit die der Gast bereit ist auf sein Essen zu warten und natürlich die Punkte, die der Spieler erhält wenn es ihm gelingt die Bestellung zu erfüllen. Schließlich verfügt jeder Kunde noch über eine Besonderheit, die sofort ausgeführt wird, wenn die Karte bei einem Spieler ins Restaurant gelegt wird. So bringen manche Gäste beispielsweise eigene Speisen oder auch einen weiteren Gast mit, kosten den Spieler wertvolle Zeit oder verteilen Zitronen oder Blumensträuße. Die Anzahl der Gäste im Spiel richtet sich dabei nach der Spieleranzahl, so werden für jeden Spieler zwölf Gästekarten auf den Nachziehstapel gelegt.
Vor dem eigentlichen Spielbeginn bekommt jeder Spieler zwei Gästekarten für sein Restaurante und die Felder auf dem Markplatz werden mit Speisewürfeln aufgefüllt.
Während seines Zuges hat der Spieler die Wahl zwischen zwei Optionen. Die erste Möglichkeit teilt sich dabei in mehrere Aktionen auf: So wählt der Spieler eines der Marktfelder, nimmt sich die darauf liegenden Speisewürfel und verschiebt einen oder mehrere Gäste entsprechend der benötigten Zeit. So erhält er in der ersten Reihe nur einen Würfel, muss dafür aber auch keinen Gast verschieben, in der zweiten Reihe gibt es schon zwei Speisen zu holen, und ein Gast muss ein Feld verschoben werden. Bei den anderen Reihen gibt es drei und vier Würfel zu holen, aber auch die benötigte Zeit erhöht sich jeweils um 10 Minuten. Allerdings hat der Spieler die Möglichkeit, verschiedene Gäste vorzurücken, dabei darf aber kein Gast aus dem Restaurant gedrängt werden. Die so eingesammelten Speisenwürfel muss er nun, falls möglich, seinen Gästen auftischen. Ausgenommen davon sind lediglich die Desserts, die als Joker gelten. Sollte nun ein Gast alle Speisen auf seiner Karte liegen haben, so ist er gesättigt und der Spieler darf die Karte links in seiner Leiste für die Endwertung ablegen. Hat ein Spieler keine Gäste mehr in seinem Restaurant, oder möchte er zusätzliche Besucher, so kann er sich stattdessen dafür entscheiden, neue Gäste einzuladen, das heißt diese vom Stapel zu ziehen. In diesem Fall deckt der Spieler eine Karte auf und teilt sie einem beliebigen Spieler zu. Dies wird so lange fortgesetzt, bis jeder Spieler einen und der aktive zwei neue Gäste in seinem Restaurant liegen hat. Würde dabei ein Gast auf schon belegtes Feld gelegt werden, so rückt der schon ausliegende Gast vor, wodurch sich unter Umständen weitere Verschiebungen ergeben. Sollte ein Gast auf diese Weise aus dem Restaurant gedrückt werden, so erhält der Spieler einen Zitronenmarker.
Ist der letzte Gast vom Stapel gezogen, ist jeder Spieler noch einmal an der Reihe bevor es schließlich zur Auswertung geht. Hier werden die Punkte der zufriedenen Gäste addiert, sowie zusätzlichen Plus- und Minuspunkte für Blumen und Zitronen hinzu gezählt.

Da Luigi ist ein nettes, nicht übermäßig komplexes Familienspiel, das sich flüssig spielt und dazu auch noch Spaß macht. Die Spielmechanik mit der Wartezeit der Gäste ist gut umgesetzt und jeder, der schon einmal auf seine Pizza warten musste, kann sich gut in die Spielsituation hinein versetzen. Die Interaktionsmöglichkeiten zwischen die Spielern beschränken sich zwar nur auf die Zuteilung der Kundschaft oder das Wegschnappen begehrter Lebensmittel, dennoch haben die Spieler das Gefühl miteinander zu spielen und nicht jeder für sich alleine. Wird Da Luigi zu zweit gespielt, so sind durchaus taktische Überlegungen und sogar eine Strategie möglich, allerdings macht das Spiel zu viert deutlich mehr Spaß. In diesem Fall kann in einer Spielrunde recht viel passieren, so dass ist es für die Spieler schwierig wird zu planen, viel effektiver ist es dagegen die Pläne der Mitspieler zu vereiteln.
Die optische Präsentation des Spiels, vor allem die Karten mit der potentiellen Kundschaft, ist in einem witzigen Karrikatur-/Comic-Stil gehalten und unterstützt den familienfreundlichen Charakter. Auch an der vierseitigen Anleitung gibt es nichts auszusetzen. Die Regeln sind klar erklärt und durch die ausführliche Beschreibung des Rundenablaufs bleiben auch keine Fragen beim Leser offen. Durch das gut durchdachte Innenleben der Spieleschachtel finden die benötigten Materialien sicher Platz und rutschen nicht versehentlich durcheinander.

Kosmos legt hier ein schönes, lustiges Spiel vor, dass sich gleichermaßen als Familienspiel und als kurzweilige Abwechslung für Zwischendurch eignet.

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