
Kategorie: Kartenspiel
Autor: Sonja Klein
Verlag / Publisher: Gmeiner
Genre: Historisch, Kommunikationsspiel, Kooperativ, Partyspiel, Ratespiel, Rätsel / Knobel
Serie: Crime Maps
Spieleranzahl: 1 bis 4 Spieler
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Spieldauer: 90 bis 120 Minuten
Erscheinungsdatum: 30.01.2025
Sprache: Deutsch
Vom Gmeiner Verlag gibt es immer wieder neue Ansätze im Bereich der Rätsel-, Krimi- und Exit-Spiele zu entdecken. Mit Crime Maps – Das Goldene Vermächtnis macht sich die Autorin Sonja Klein nun daran, die Aspekte der verschiedenen Genres zu kombinieren. Im ersten Fall der neuen Serie müssen bis zu vier Ermittler einen Einbruch in einem Museum aufzuklären. Dieser führt sie im Anschluss auf die Suche nach dem lange verschollenen Schatz des Seeräubers Störtebecker quer durch den Norden Deutschlands.
Was steckt drin?
Die Schachtel kommt im bereits hinlänglich bekannten rechteckigen Format des Verlages, auch die Anleitung besteht, wie so häufig, aus vier doppelseitig bedruckten, großformatigen Karten. Das restliche Spielmaterial präsentiert sich ebenfalls in Kartenform. Hier gibt es verschiedene Kategorien: große, quadratische Land-, Fall- und Rätselkarten. Die Landkarten zeigen Ausschnitte echter Land- und Stadtkarten. So erstreckt sich die Suche nach dem Piratengold von der Hamburger Speicherstadt über das deutsch-niederländische Grenzgebiet und Ostfriesland bis hin ins Kieler Umland. Die 20 Fallkarten sind in drei Bereiche aufgeteilt. Eine kleine Illustration zeigt eine Szene. Gut die Hälfte wird von der Beschreibung des Geschehens, etwaiger Zeugenaussagen und Spuren eingenommen.
Zwei oder drei Fragen, deren Beantwortung die Ermittlung voranbringt komplettieren den Inhalt. Einige der Karten enthalten jedoch einen großen Aufdruck mit „Falsche Spur“ – hier liegen die Ermittler schlicht daneben. Zehn zweigeteilte Rätselkarten zeigen eine grobe Abbildung der Szene und einen detaillierten Ausschnitt. In diesem Bereich gilt es Hinweise zu finden und Schlussfolgerungen anzuwenden. Als Belohnung winkt die nächste Karte. Hinzu kommen für jede Kategorie noch Deckkarten und ein Fallnavigator, der in einem Raster verschiedene Zahlen zeigt.
Deutlich kleiner sind dagegen die Karten der beiden anderen Kategorien. Die Tipp-Karten enthalten eine Wiederholung der Grafik aus der dazugehörigen Fallkarte. In erster Linie geben sie Hinweise zu den Fragestellungen. Auf den Lösungskarten finden die Spieler schließlich heraus, ob sie mit ihren Ermittlungen richtig liegen.
Wie wird’s gespielt?
Die Spieler legen die jeweiligen Kartenstapel gut erreichbar in die Tischmitte – ohne sie dabei zu mischen oder anzuschauen.
Mit der ersten Fallkarte ist die Hintergrundgeschichte zu Crime Maps – Das Goldene Vermächtnis zusammengefasst: Im Museum für Hamburgische Geschichte wurde eingebrochen. Die Diebe hatten es auf den Schädel des berüchtigten Piraten Klaus Störtebecker und einen alten Stadtplan abgesehen.
Gerüchteweise soll beides zum verborgenen Schatz des Seeräubers führen. Kurz darauf tauchen sowohl der Kopf als auch die (nun beschädigte) Karte in der Hamburger Speicherstadt auf. Damit beginnt die Suche…
Beantworten die Spieler nun die drei gestellten Fragen, erhalten sie drei Koordinaten auf der dazugehörigen Landkarte. Diese wiederum übertragen sie auf den Fall-Navigator. Die sich so ergebenden Zahlen werden im letzten Schritt addiert und führen zur nächsten Fallkarte. Sollten die Spieler an einer Aufgabe festhängen, so gibt die entsprechende Tipp-Karte (meist) die notwendigen Denkanstöße. Auf der Lösungs-Karte können sie schließlich ihre Ermittlungsarbeit überprüfen und bekommen die abschließende Erklärung, bevor es mit dem nächsten Fall weitergeht.
So folgen die Spieler der Spur des Diebes (und des legendären Schatzes) über die gesamte Nord- und Ostseeküste, bis es schließlich in Bremerhaven zum erfolgreichen Abschluss des Falles kommt.
Kann das Spiel was?
Mir gefallen Konzept und Ausführung von Crime Maps – Das Goldene Vermächtnis recht gut. Die Rätsel sind meist nicht übermäßig komplex – mit einer Mischung aus Logik, Beobachtungsgabe und ein wenig Kombinationsfähigkeit kommt man eigentlich immer zum Ziel. Neben der unterhaltsamen Krimigeschichte gibt es zudem noch einen Streifzug durch den Norden Deutschlands und einige Informationen über den berühmtesten deutschen Seeräuber. Die Spielzeit während der Testrunde (zu zweit) war deutlich kürzer als die angegebenen 90 bis 120 Minuten. Insgesamt haben wir etwas mehr als eine Stunde gebraucht um den Fall zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Dabei mussten lediglich zwei Mal die Tipp-Karten bemüht werden. Auf jeden Fall hat der Ausflug in die Hanse Spaß gemacht!
Die Gestaltung konzentriert sich auf computergenerierte Abbildungen. Im Vordergrund steht hierbei die gute Erkennbarkeit der Details. In der Anleitung wird zudem explizit auf ausreichende Beleuchtung hingewiesen – was ich durchaus bestätigen kann. Die Rätsel selbst sind fast alle logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Spätestens nach einem Blick auf die Hinweise kann die Suche weitergehen.
Auf der Homepage des Gmeiner Verlag gibt es weitere Informationen zur Schatzsuche. Außerdem kann man hier auch einen Blick auf die anderen Spiele von Sonja Klein werfen.
Mit Crime Maps – Das Goldene Vermächtnis veröffentlicht der Verlag eine unterhaltsame Rätselvariante, die mit ihrem angenehmen Schwierigkeitsgrad und der originellen Idee überzeugt.