Coyote

20.11.2020 von Marcus Pohlmann

Coyote

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Spieleranzahl: 3 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: ca. 20 Minuten

Erscheinungsdatum: 23.10.2020

Sprache: Deutsch

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Coyote ist kein wirklich neues Spiel – wurde es doch erstmalig bereits 2003 veröffentlicht. Nun haben sich HeidelBÄR Games dem lange vergriffenen Bluffspiel angenommen und es einer Generalüberholung unterzogen. Vor allem die stark veränderte Optik sticht hierbei ins Auge, aber auch spielerisch gibt es Unterschiede.

Was steckt drin?

Neben der Anleitung und sechs Kartenständern aus Kunststoff finden sich noch 36 Karten in der kleinen Schachtel. Diese teilen sich wiederum in drei Kategorien auf. 18 Karten zeigen auf der einen Seite ein offenes Auge, auf der Rückseite dagegen ein geschlossenes. Die 17 Zahlenkarten – durchnummeriert von 0 bis 10 und Werten von -10, -5, 15 und 20. Zwei Sonderkarten bringen variable Werte ins Spiel. Die einzelne Coyote-Karte kommt in einer Spielvariante zum Einsatz.

Wie wird’s gespielt?

Zur Vorbereitung bekommt jeder einen Kartenständer und zwei offene und eine geschlossene Augenkarten. Die Zahlenkarten werden gemischt und bilden den Nachziehstapel.

Das Spielmaterial ist überschaubar

Das Spielmaterial ist überschaubar

Bei Spielbeginn zieht jeder eine Karte vom Stapel und steckt sie so in seinen Kartenhalter, dass die Vorderseite in Richtung der Tischmitte zeigt. Der Spieler kann also die Karten der Mitspieler sehen, aber nicht seine eigene. Eine weitere Karte wird gezogen und verdeckt ins Zentrum gelegt. Nun schätzt der Startspieler die Gesamtsumme aller im Spiel befindlichen Karten – einschließlich seiner eigenen und der verdeckten. Er kann eine der offenen Augenkarten umdrehen, um sich die Karte in der Tischmitte anzuschauen.

Hat der erste Spieler seine Einschätzung abgegeben, ist der nächste an der Reihe. Dieser hat nun zwei mögliche Optionen. Zum einen kann er einfach eine höhere Schätzung abgeben. Andererseits kann er aber auch die Angaben seines Vorgängers anzweifeln – also das die tatsächliche Gesamtzahl niedriger ist, als die vorherige Schätzung. Tritt dieser Fall ein, werden alle Karten aufgedeckt und zusammengezählt. Liegt der Spieler mit dem Zweifel richtig, darf er eine seiner Augenkarten auf die offene Seite drehen. Ist der Gesamtwert allerdings höher, muss er eine Karte abgeben. Für den Spieler, der die vorangegangene Schätzung abgegeben hat, gelten dabei die gleichen Regeln. Anschließend werden alle Karten gemischt und neu verteilt.
Verliert ein Spieler alle Augenkarten, scheidet er aus. Derjeniege, der als letzter übrig ist, gewinnt die Partie.

Alles bereit zum Bluffen

Alles bereit zum Bluffen

Zusätzlich zu den normalen Spielregeln ist noch eine „Trickster“-Variante enthalten. Bei dieser können die Mitspieler bei einer Herausforderung tippen, wer richtig liegt. Als Belohnung für einen korrekten Tipp dürfen sie eine ihrer Augenkarten auf die offene Seite drehen. Setzt ein Spieler den Coyoten ein, legt er eine zweite Karte verdeckt in die Tischmitte. Diese zählt ebenfalls zur Gesamtzahl hinzu.

Kann das Spiel was?

Bei Coyote gilt es, wie bei eigentlich allen Bluffspielen, in erster Linie weniger darum, die Karten taktisch zu nutzen, sondern seine Mitspieler zu beeinflussen. Für Spieler, denen man einen Bluff direkt an der Nasenspitze ansieht, eignet es sich daher eher weniger. Alle anderen bekommen ein recht einfaches Kartenspiel, das vor allem in großer Runde Spaß macht. Durch die Reaktionen der Mitspieler lassen sich die eigenen Karten meist gut einschätzen und die Augenkarten geben im Notfall eine wichtige Hilfestellung. So bleibt das Ergebnis nicht völlig dem Zufall überlassen, und es ist sogar möglich ein wenig zu taktieren. Für Spieler die früh ausscheiden gibt es leider kaum etwas zu tun – diese können nur abwarten, bis die Partie zu Ende ist. Da sich die Spieldauer meist unter einer halben Stunde bewegt, fällt dies jedoch weniger ins Gewicht.
Die Trickster-Spielvariante bringt eine weitere verdeckte Karte ins Spiel und bietet gleichzeitig die Möglichkeit einer größeren Interaktion zwischen den Spielern. Das funktioniert recht gut, verlangsamt aber den gesamten Spielablauf.

Die Karten im Detail

Die Karten im Detail

Im Gegensatz zur ursprünglichen Veröffentlichung wurde die Anzahl der Zahlenkarten deutlich reduziert, auch eine Sonderkarte fällt weg.
Optisch hat die neue Auflage von HeidelBÄR Games nichts mehr mit der Version von 2003 gemein. Die Illustrationen von Zona Evon Shroyer ziehen ihre Inspiration aus den Zeichnungen der nordamerikanischen Ureinwohner. Ein ungewohnter Stil – aber zum Hintergrund passend. Die Zahlen sind dabei gut erkennbar – das zentrale Element des Spiels. Beim Druck kommt die gleiche Technik zum Einsatz, die der Verlag bereits bei Spicy genutzt hat. Der Metalleffekt wirkt edel und wertet das Spiel nochmals deutlich auf.

HeidelBÄR Games haben auf ihrer Homepage zusätzliches Bildmaterial und die Regeln als Download bereitgestellt. Außerdem findet sich hier ein Trailer zum Spiel und eine Schnellanleitung.

Mit Coyote bekommen die Spieler ein schnelles, einfaches Kartenspiel mit viel Bluff-Potential und einer außergewöhnlichen Aufmachung.

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