Council of Shadows

19.01.2023 von Marcus Pohlmann

Council of Shadows

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Spieleranzahl: 1 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Spieldauer: 60 bis 90 Minuten

Erscheinungsdatum: 05.10.2022

Sprache: Deutsch

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In nicht mehr ganz so ferner Zukunft machen sich vier außerirdische Zivilisationen daran, einen unentdeckten Teil des Universums zu kolonisieren. Neben technologischem Fortschritt und Ressourcen ist ihr Ziel die Aufnahme in das ominöse Council of Shadows. Mitgliedschaft in dieser Alien-Vereinigung verspricht mehr Macht und neue technische Errungenschaften – und letzten Endes auch den Spielsieg. Veröffentlicht wird das Spiel von Martin Kallenborn und Jochen Scherer bei alea, einem Ableger von Ravensburger, der sich eher an erwachsene Spieler richtet.

Was steckt drin?

Die Spieler tun gut daran, sich vor der ersten Partie gründlich mit dem umfangreichen Spielmaterial vertraut zu machen. Im Zentrum steht der doppelseitig bedruckte Spielplan. Je nach Spieleranzahl kommt die eine oder die andere Seite zum Einsatz. Hier ist ein Universum aufgedruckt mit Feldern für zehn Galaxien. Diese bestehen aus einer unterschiedlichen Anzahl an Sonnensystemen.

Daneben gibt es zwei umlaufenden Leisten für Energie und Verbrauch. Die Systeme sind als Hex-Plättchen dargestellt. Auf diesen sind wiederum verschiedene Planeten aufgedruckt, die es im Spielverlauf zu besiedeln gilt. Außerdem wirft jedes System pro Runde einen bestimmten Ertrag ab, der ebenfalls auf dem Papp-Plättchen vermerkt ist. Bonus-, „Künstliche Intelligenz“- und „Dark Tech“-Karten bringen Vorteile, die sich die Spieler jedoch erst kaufen oder erarbeiten müssen. Marker und Karten für Anführer, Raumstationen und Automat kommen in optionalen Spielmodi zum Einsatz. 55 Kunststoff-Edelsteine in drei Farben dienen gleichermaßen als Ressource und Währung. Die Regeln sind in der 24seitigen Anleitung untergebracht.

Der Weltraum - unendliche Weiten

Der Weltraum – unendliche Weiten

Zusätzlich zum allgemeinen Spielmaterial verfügt jeder Spieler über seine eigene Ausstattung. Diese besteht aus dem Tableau mit Feldern und Kosten für Aktionen und Ausbauten. Hinzu kommen ein Sichtschirm und 30 Cubes – Kunststoffquader in der Farbe des Spielers. Marker für Verbrauch, Energie und Fraktion sowie sechs Aktionskarten vervollständigen die Ausstattung.

Wie wird’s gespielt?

Bevor es mit der Besiedlung der Planeten losgeht, müssen zuerst die Vorbereitungen abgeschlossen werden. Dazu nimmt sich jeder Spieler das Material einer Zivilisation, außerdem noch zwei Edelsteine aus dem Vorrat und eine Bonuskarte. Die Plättchen mit den Sonnensystemen werden entsprechend ihrer Entfernung gemischt und auf die Nachziehfelder gelegt. Zwei Systeme kommen auf die erste Galaxie. Acht Karten „Künstliche Intelligenz“ werden aufgedeckt, der Rest bildet einen Nachziehstapel. Auch mit den restlichen Karten werden Stapel gebildet.
Eine Runde Council of Shadows teilt sich in drei Phasen auf, die teils nacheinander, teils gleichzeitig von den Spielern abgehandelt werden.

Die Grundausstattung für die Spieler

Die Grundausstattung für die Spieler

In der ersten Phase kann der Spieler bis zu drei Mal entweder KI-Karten oder Verbesserungen für sein Tableau kaufen. Eine gekaufte Karte ergänzt die Aktionskarten ab der nächsten Runde. Bei der Verbesserung handelt es sich entweder um einen sofortigen, einmaligen Effekt oder einen dauerhaften Bonus. So erhält der Spieler beispielsweise zusätzlich Energie, kann weiter entfernte Galaxien erkunden oder bereits von Mitspielern besiedelte Planeten ebenfalls besetzen.

Darauf folgt die Planungsphase, in der die Spieler gleichzeitig, verborgen durch ihren Sichtschirm, drei Aktionskarten auf ihr Tableau legen. Haben alle ihr Karten ausgewählt, müssen sie ihren Verbrauch anhand der Kartenwerte ermitteln und ihre Marker auf der Leiste voran ziehen. Dieser Verbrauch bestimmt außerdem die Reihenfolge, in der die Spieler agieren.
Die eigentlichen Aktionen werden in der dritten Phase ausgeführt. Die Spieler handeln sie nacheinander ab, beispielsweise entdecken neue Galaxien, indem sie die entsprechenden Plättchen aufdecken, besiedeln Planeten oder sammeln Edelsteine. Am Ende der Phase können Spieler eine Wertung durchführen – müssen dies aber nicht tun. Dafür entfernen sie einen ihrer Quader aus einer Galaxie und bekommen Energie und eventuell eine Bonuskarte. Anschließend werden alle ausliegenden Karten ein Feld nach rechts verschoben. Karten die dabei vom Tableau „fallen“, nimmt der Spieler wieder auf die Hand.
Sollte ein Spieler in dieser Phase soviel Energie sammeln, dass sein Marker seinen Verbrauch übersteigt, bekommt er eine „Dark Tech“-Karte als Belohnung.
Anschließend beginnt die nächste Runde wieder mit der ersten Phase.

Planeten bereit zum Besiedeln

Planeten bereit zum Besiedeln

Bekommt ein Spieler seine dritte „Dark Tech“-Karte erreicht er das Level III und läutet damit das Spielende ein. Nun wird die aktuelle Runde zu Ende gebracht. Anschließend folgt die Endwertung, in der die Spieler noch Energie für Edelsteine, KI- und Bonus-Karten erhalten. Die Fraktion mit dem höchsten Level gewinnt, bei Gleichstand entscheidet die erreichte Energie.

Zusätzlich zur Grundvariante von Council of Shadows gibt es noch zwei Module, die zum Einsatz kommen können. Das erste ermöglicht es den Spielern, bis zu drei Raumstationen zu kaufen und diese in Galaxien zu platzieren. Mit den Stationen lassen sich Rohstoffe gewinnen, sie lassen sich wie Planeten besiedeln oder bringen Vorteile bei der Zwischenwertung. Durch das zweite Modul bekommt jede Fraktion einen Anführer. Dieser erhöht zwar den Verbrauch, bringt jedoch auch Vorteile. Beispielsweise erleichtern sie die Besiedlung, bringen eine zusätzliche Aktion oder generieren mehr Energie.

Der Automa-Modus ist für einen einzelnen Spieler gedacht. An die Stelle des Gegenspielers tritt hier ein Kartendeck. Die Automa-Karten steuern die Aktionen. An Ablauf und Regeln selbst ändert sich dabei kaum etwas.

Kann das Spiel was?

Es gibt bei Council of Shadows eine ganze Menge zu beachten: Entfernungen zwischen Galaxien, Anpassungsfähigkeit bei der Besiedlung, besondere Aktionen, Ausbaustufen oder Energiekosten. In meiner Testrunde hat es dementsprechend etwas gedauert, bis alle Details genutzt und die Auswirkungen der Aktionen und Fähigkeiten richtig eingeschätzt wurden. Hat man sich jedoch mit allen Spielelementen vertraut gemacht und die Mechaniken verinnerlicht, läuft das Spiel erstaunlich flüssig. Durch die zeitgleiche Planung entfällt ein Großteil der Wartezeit – die Aktionen selbst sind meist zügig abgehandelt.

Die Spielzeit bewegt sich dennoch, in Runden mit vier Spielern, eher im Bereich von zwei Stunden als die angegebenen 60 bis 90 Minuten. Wer viele Details schätzt und auch die Aufbauzeit nicht scheut, bekommt ein spannendes, sehr taktisches Spiel. Die Mischung aus Deckbuilding, Ressourcen-Management und Entdeckung funktioniert sehr gut – grade der Mechanismus mit den „wandernden“ Aktionskarten hat mir dabei gefallen. Nach einigen Runden kamen auch die beiden Module zum Einsatz. Diese lassen sich einfach integrieren, haben aber erheblichen Einfluss auf das Spielgeschehen.

Die verschiedenen Kartenarten

Die verschiedenen Kartenarten

Ähnlich wie mit dem Ablauf dauert es auch beim Spielmaterial ein wenig, bis sich die Bedeutung der Symbole vollständig erschließt. Eine kleine Übersichttabelle im Regelheft hilft hier weiter. Die Illustrationen auf den Karten kommen leider häufig ein wenig zu kurz – sind jedoch stimmig. Einige Elemente wirken auf mich „überladen“. Dies stört zwar nicht den Spielablauf, macht es aber nicht unbedingt leichter, sich im Spiel zurechtzufinden. Über die Qualität der Karten und Marker lässt sich nicht nichts Negatives sagen.

Auf der Homepage von alea gibt es neben weiterem Bildmaterial und einer kurzen Erläuterung des Spielhintergrundes und die Regeln als PDF zum Download. Sehenswert ist außerdem das ausführliche Tutorial-Video, das den Einstieg in die Erforschung des Alls erheblich erleichtert.

Freunde anspruchsvoller Strategiespiele sollten mit Council of Shadows genug Futter für einige spannende Partien haben.

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