Claim

22.04.2019 von Marcus Pohlmann

Claim

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Spieleranzahl: 2 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: ca. 25 Minuten

Erscheinungsdatum: 18.09.2018

Sprache: Deutsch

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Meuchelmorde fallen bei Königen durchaus unter die Kategorie „natürlicher Tod“ – so auch beim Herrscher des namenlosen Reiches, der kopfüber in einem Weinfass aufgefunden wurde. Zwei potentielle Nachfolger ringen in Claim nun um die verwaiste Krone. In dem Kartenspiel von Game Factory müssen die Spieler Unterstützer aus den fünf Fraktionen des Reiches um sich scharen, die ihren Machtanspruch unterstützen.

Was steckt drin?

Das Spielmaterial besteht aus der zweiseitigen Anleitung, zwei Übersichtskarten und den 52 Fraktionskarten. Der Kartenaufbau ist dabei immer gleich: Im Mittelpunkt steht die großformatige Illustration der jeweiligen Kreatur in den oberen Ecken sind die Stärke (der Kartenwert) und die Fraktionszugehörigkeit vermerkt. Mit 14 Karten stellen die Goblins hier die größte Gruppe, die Werte der Charaktere reichen dabei von 0 bis 9. Auch die Untoten, Doppelgänger und Zwerge decken diese Zahlen ab, allerdings mit nur jeweils 10 Karten pro Fraktion. Die Ritter stellen mit 8 Karten die kleinste Gruppe dar, allerdings fangen ihre Werte schon bei 2 an. Von den Goblins abgesehen, verfügt jede Fraktion über eine einzigartige Fähigkeit. So schlagen die Ritter beispielsweise immer Goblins, unabhängig vom Wert der Karte, Untote wandern auf den Siegerstapel und Doppelgänger können das Erscheinungsbild jeder anderen Rasse annehmen.

Wie wird’s gespielt?

Die Fraktionskarten werden gemischt, jeder Spieler bekommt eine Übersichtskarte und 13 Fraktionskarten auf die Hand. Die restlichen Karten bilden den Nachziehstapel.

Wer wird Thronfolger?

Wer wird Thronfolger?

Eine Partie Claim teilt sich in zwei Phasen auf, die nacheinander durchlaufen werden. Die erste Phase besteht aus 13 Runden und dient für die Spieler dazu, Anhänger zu rekrutieren. Dazu wird vom Nachziehstapel eine Karte aufgedeckt. Der Startspieler legt eine seiner Handkarten ab, der Mitspieler muss, soweit möglich, diese Fraktion bedienen. Greifen keine Sonderregeln, erhält der Spieler mit dem höchsten Wert die offene Karte und legt diese auf seinen Anhängerstapel. Der unterlegene Spieler nimmt sich stattdessen eine verdeckte Karte vom Nachziehstapel. Die beiden Karten, die für das Gebot genutzt wurden, kommen auf einen gemeinsamen Ablagestapel. Bei zwei Fraktionen, Untoten und Zwergen, kommen die Karten stattdessen auf den Punktstapel des Gewinners beziehungsweise Verlierers. Haben die Spieler sämtliche Handkarten ausgespielt, folgt die zweite Phase des Spiels.

Doppelgänger sind praktisch

Doppelgänger sind praktisch

Diese geht ebenfalls über 13 Stichrunden, allerdings nutzen die Spieler dabei die Karten des Ablagestapels aus der vorherigen Phase. Die Regeln bleiben die gleichen: Eine Fraktion muss, wenn möglich, bedient werden und die höchste Karte gewinnt. Die gewonnenen Karten eines Stiches kommen auf den Punktestapel des Siegers.
Bei der Endabrechnung zählt, wer die meisten Karten einer Fraktion in seinem Punktestapel, und damit die Unterstützung auf seinen Thronanspruch, hat. Der Spieler mit der Mehrheit der Fraktionen gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand entscheiden die Punktwerte der Karten.

Kann das Spiel was?

Es dauert einige Partien, bis sich der ganze Reiz von Claim entfalten kann. Die ersten Stichrunden verlaufen noch recht planlos. Später lassen sich jedoch Strategien entwickeln, die vor allem die Fähigkeiten der Fraktionen einbeziehen. Zudem haben aufmerksame Kartenzähler einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Die zufällige Verteilung der Karten in der ersten Phase macht das Spiel bis zu einem gewissen Grad unberechenbar. Jedoch ist es hier nicht immer zwingend notwendig, Stiche zu gewinnen. Die Partie entscheidet sich sowieso erst in der zweiten Phase – hier kann es durchaus an einer einzigen Fraktionskarte liegen. Claim ist spannend, ausgeglichen und hat einen ausgesprochen hohen Wiederspielwert – eine Ausnahme für ein Zwei-Personen-Stichspiel.

Knappe Entscheidung

Knappe Entscheidung

Mihajlo Dimitrievski hat die unterschiedlichen Rassen und Charaktere in einem recht lustigen Comic-Stil umgesetzt. Dabei bedient er sich an Fantasy-Klischees, unterstützt die lockere Atmosphäre des Spiels, liefert aber auch durchaus stimmige Motive ab. Die Illustrationen werten das Spiel, zumindest für mich, erheblich auf. Hat man in der Anleitung erst einmal den Unterschied zwischen Nachzieh-, Ablage-, Punkte- und Anhängerstapel verstanden, ist der Rest der Regeln eigentlich sehr einfach. Abbildungen des Spielablaufs unterstützen dabei die Spieler.
Mehr Informationen zum Spiel, die Regeln als Download sowie einen kurzen Trailer gibt es auf der Homepage von Game Factory.

Mit Claim liefert Scott Almes ein spannendes Stichspiel für zwei Personen ab, das zudem mit einer tollen Optik aufwarten kann.

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