Blood Bowl Team Manager

27.01.2013 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 01.10.2011

Sprache: Deutsch

Das Fantasy-Football-Spiel Blood Bowl dürfte dem einen oder anderen interessierten Spieler durch das gleichnamige Computerspiel des französischen Entwicklerstudios Cyanide bekannt sein, welches wiederum auf dem Brettspiel der britischen Miniaturenschmiede Games Workshop beruht. Mit dem Blood Bowl Team Manager präsentiert der Heidelberger Spieleverlag nun ein weiteres Spiel, das in diesem Umfeld angesiedelt ist aber, wie der Name schon vermuten lässt, sich eher auf den Aspekt des Mannschaftsaufbaus konzentriert. Bis zu vier Spieler können dabei ihre Teams als Manager durch die verschiedenen Wettkämpfe führen und dabei Ruhm, Starspieler und natürlich auch Fans sammeln.

Obwohl das Spiel nur in einer relativ kleinen Box geliefert wird, kann die Vielzahl des Spielmaterials auf den ersten Blick einschüchternd wirken. Zahlreiche Karten mit unterschiedlichen Größen und Hintergrundbildern und ebenso viele Marker warten hier auf die neugierigen Spieler. Ergänzt wird die Ausstattung durch zwei Würfel und vier Anzeigentafeln um die Anzahl der Fans im Auge zu behalten. Eine ausführliche Sichtung des Spielmaterials und der zwanzigseitigen Anleitung ist auf jeden Fall erforderlich, um zumindest einen kleinen Überblick zu bekommen.
Für die Spielvorbereitung werden die Karten in verschiedene Stapel unterteilt, beispielsweise die Spielerkarten, die Verbesserungskarten und die Highlightkarten. Zu Beginn jedes Spiels suchen sich die Spieler aus den sechs vorhandenen Teams eines aus. Kenner des Brett- oder Computerspiels treffen hier auf schon bekannte Mannschaften der gängigen Fantasy-Rassen. Waldelfen, Zwerge, Menschen, Skaven, Orks und Chaosmutanten stehen dabei zur Auswahl. Jeder Manager hat anfangs einen Kader von zwölf Spielern zur Verfügung, die er mischt und daraus für den kommenden Spieltag sechs Mannschaftsmitglieder zieht. Diese verfügen über eine individuelle Spielstärke und verschiedene Fähigkeiten, die im Spielverlauf, abhängig von der jeweiligen Situation zum Einsatz kommen.
Zu Beginn jeder Runde werden, entsprechend der Anzahl der Manager, die Highlights oder Spiele ausgelegt. Jedes dieser Highlights verfügt über besondere Belohnungen, die dem Gewinner zustehen. Jeder Manager teilt nun während seines Zuges einen Spieler einem Highlight zu. Dabei kommen unter Umständen seine Eigenschaften zum Einsatz. Beispielsweise blockt er einen gegnerischen Spieler mithilfe der Tackle-Würfel, erhält einen Betrugsmarker oder schnappt sich den Ball. Neben diesen Standard-Fähigkeiten verfügen manche Spieler, besonders die mächtigen Starspieler, über besondere Eigenschaften, die sie für ein Team wertvoll machen. Danach teilt der nächste Manager einen Spieler zu. Dies wird so lange fortgesetzt, bis jeder Manager seine sechs Spieler auf ein oder mehrere Highlights verteilt hat. In der folgenden Auswertung werden nun die jeweiligen Spielstärken aller beteiligten Spieler eines Teams addiert und mit dem gegnerischen Team verglichen. Hinzu kommen auch noch die Auswirkungen der Betrugsmarker, die einem Team Fans und Bonus-Stärke bescheren können oder aber dafür sorgen, dass der Spieler durch den Schiedsrichter vom Platz gestellt wird. Schließlich gewinnt das Team mit der höchsten Stärke und erhält die auf der Highlight-Karte angegebene Belohnung. Zusätzlich erhalten beide Teams auch noch die Belohnung aus den Teamzonen der Spiele, sodass auch das Verlierer-Team nicht leer ausgeht. Als Belohnungen winken neben der Gunst der Fans auch neue Starspieler, Personalverbesserungen, mit denen sich Würfelwürfe wiederholen oder besondere Manöver durchführen lassen oder auch Team-Verbesserungen, die individuell auf die Stärken und Schwächen der eigenen Mannschaft zugeschnitten sind. Die eingesetzten Spieler landen nun auf dem Ablagestapel und die nächsten sechs Spieler kommen zum Einsatz. Ist der Spielerstapel erschöpft, so wird er erneut gemischt und alle Spieler stehen wieder zu Verfügung und die nächste Runde kann beginnen.
Ist schließlich das fünfte und letzte Turnier gespielt, erfolgt die Schlussabrechnung, bei der zudem noch Bonuspunkte für Personalverbesserungskarten ermittelt werden. Schließlich gewinnt der Spieler, dem es gelingt die meisten Siegpunkte, oder um im Spieljargon zu bleiben, Fans, zu sammeln.

Ist das Konzept mit den vielen unterschiedlichen Karten anfangs noch ein wenig verwirrend, so ist es doch gut durchdacht und die Spieler gewöhnen sich recht schnell daran. So ist der Spielablauf schon nach wenigen Runden flüssig und die Anleitung muss nur noch selten zu Rate gezogen werden. Je weiter das Spiel fortschreitet und je mehr Karten die Manager für ihre Teams sammeln, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich an Fans zu kommen. Selbst ohne den Gewinn von Spielen ist es so möglich, recht viele Punkte zu sammeln und in der Endabrechnung gut da zu stehen. Die Teams spielen sich ähnlich wie in der Brettspiel-Variante durchaus verschieden, wobei die drei bösen Teams mehr das körperbetonte Spiel mit vielen Betrugsmarkern bevorzugen und die drei guten Teams eher mit dem Ball spielen. Nicht ganz unerheblich ist während des Spiels zudem der Glücksfaktor. Nicht nur die Blockwürfel entscheiden dabei über Sieg oder Niederlage, besonders die Betrugsmarker neigen dazu, den Spielverlauf durcheinanderzuwirbeln, wenn beispielsweise der wichtigste Spieler vom Feld gestellt wird und plötzlich viele Punkte zum Sieg fehlen.
Die optische Präsentation des Spiels ist rundweg gelungen und Kenner der Brett- und Computerspiele werden viele Elemente wiedererkennen. Auch die Karten sind liebevoll aufgemacht und erinnern nicht zufällig an die reißerischen Schlagzeilen verschiedener Sportillustrierten. Die Anleitung erfordert ein recht aufmerksames Studium und öfters einen zweiten Blick, erklärt aber letzten Endes die Spielabläufe recht gut. Einige Beispiele mehr wären hier aber sicherlich hilfreich gewesen.

Der Heidelberger Spieleverlag veröffentlicht mit Blood Bowl Team Manager ein taktisches, aber spaßiges Kartenspiel, dass sowohl für Freunde des Original-Brettspiels als auch für den Gelegenheitsspieler gute Unterhaltung bietet.

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