Kategorie: Kartenspiel
Autor: Michael Tsokos
Zeichner: Bernhard Skopnik
Verlag / Publisher: moses.
Genre: Kommunikationsspiel, Kooperativ, Partyspiel, Ratespiel
Serie: black stories
Spieleranzahl: ab 2 Spielern
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Erscheinungsdatum: 06.10.2022
Sprache: Deutsch
Der moses.-Verlag hat eine ganze Reihe regulärer Autoren, die regelmäßig neues Futter für die Ratespiele der black stories liefern. Daneben steuern aber auch immer wieder bekannte Gastautoren etwas aus ihrem jeweiligen Fachgebiet bei – wie beispielsweise HIER. Für black stories – Tsokos stand nun der Forensiker und Rechtsmediziner Prof. Dr. Michael Tsokos Pate.
Was steckt drin?
Die Schachtel für diese Autoren-Edition unterscheidet sich ein wenig von den „regulären“ Titeln der Serie und kommt in Form eines Hardcover-Buchumschlages daher. Der Inhalt besteht wie gewohnt aus 50 großformatigen Karten. Auf der Vorderseite gibt es eine Illustration und den Titel – die beide jedoch nichts mit dem eigentlichen Rätsel zu tun haben müssen. Eine Art Gütesiegel in der rechten Ecke zeigt an, ob es sich bei dem Ereignis um einen realen Vorfall handelt – was bei den meisten Karten der Fall ist. Dieses Ereignis wird kurz mit einem oder zwei Sätzen beschrieben. Dabei dreht es sich häufig um den Berufsalltag des Forensikers – das heißt, der Schwerpunkt liegt auf Verbrechen, Missgeschicken und Unfällen mit zumeist tödlichem Ausgang. Auf der Rückseite findet sich ebenfalls eine Illustration – nun aber in konkreter Verbindung zur Auflösung.
Der wichtige Teil ist jedoch der Text, der das Ereignis ausführlich beschreibt. Gelegentlich kommen außerdem noch einige wissenschaftliche Fakten als Erklärung hinzu.
Die Anleitung präsentiert sich als achtseitiges Faltblatt, das die Regeln enthält. Außerdem finden sich hier noch Informationen zu Prof. Dr. Tsokos und dem Illustrator Bernhard Skopnik.
Wie wird’s gespielt?
Der Spielablauf von black stories – Tsokos unterscheidet sich nicht von den anderen Vertretern der Serie. Ein Spieler übernimmt die Rolle des „Gebieters“. Er liest seinen Mitspielern (dem „Ratevolk“) das Ereignis auf der Vorderseite der Karte vor. Nun schaut er sich, ohne dass die anderen Spieler es sehen, den tatsächlichen Hergang des Geschehens auf der Rückseite an.
Im Spielverlauf versucht das Ratevolk herauszufinden, was passiert ist. Dazu stellen sie dem Gebieter Fragen, die dieser nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten darf. Liegen die Spieler zu weit von der Aufklärung weg, sind ausnahmsweise auch andere Hinweise gestattet.
Hat das Ratevolk die Lösung gefunden, werden sie mit dem ausführlichen Auflösungstext belohnt. Anschließend übernimmt ein anderer Spieler die Rolle des Gebieters und die Raterunde geht mit einer neuen Karte weiter.
Kann das Spiel was?
Ich bin, zugegebenermaßen, ein großer Fan der Serie – da schließt sich black stories – Tsokos nahtlos an. Vor allem die Fälle aus dem realen Leben haben es mir angetan. Es sind schon einige Ereignisse dabei, bei denen die Spieler gehörig um die Ecke denken müssen. So wenn beispielsweise ohne Hormone und Operation aus einem Mädchen ein Junge wird oder das ein Mann als Folge eines Telefonanrufs ums Leben kommt. Andere wiederum sind (fast) offensichtlich – zumindest kamen meine Mitspieler nach nur einer Handvoll Fragen auf die korrekte Lösung. Natürlich sind die Rätsel teils morbide und makaber, was aber für mich den Reiz des Spiels ausmacht. Die Vorbereitungen für eine Partie und auch die Spielerklärung nehmen praktisch keine Zeit in Anspruch. Außerdem ist die Einstiegshürde für „Nicht-Spieler“ sehr gering. Hinzu kommt, dass man alle Teile der Serie mit einer fast beliebigen Anzahl an Teilnehmern spielen kann. In meinen Testrunden waren von drei bis zwölf Ratenden praktisch jede Anzahl vertreten. Auch das Alter hat nur wenig Bedeutung – allerdings sollten die Spieler aufgrund der Thematik nicht allzu jung sein. Der Verlag schlägt ein Mindestalter von sechzehn Jahren vor, was ich passend finde.
Wie gewohnt liefert Bernhard Skopnik die treffenden Zeichnungen zu den Ereignissen. Mit seinem recht reduzierten Stil und dem starken Kontrast aus Schwarz, Weiß und Rot verhilft er auch diesem Teil der Serie zu einem hohen Wiedererkennungswert. Die Illustrationen führen gleichermaßen in die Irre und fassen das Geschehen mit wenigen Strichen zusammen. Das Spiel präsentiert sich nicht in der normalen Schachtel, sondern erinnert eher an einen Hardcover-Band, was es optisch nochmals aufwertet.
Auf der Homepage vom moses.-Verlag kann man einen Blick auf die Rätsel dieser Ausgabe wagen. Außerdem gibt es hier auch die anderen Spiele der Rate-Serie zu entdecken.
Mit black stories – Tsokos bekommen die Spieler einen Einblick in die (nicht ganz) alltäglichen Fälle eines Forensikers.