Kategorie: Brettspiel
Autor: Inka Brand, Markus Brand, Nicola Berger
Zeichner: Folko Streese
Verlag / Publisher: moses.
Genre: Kommunikationsspiel, Kooperativ, Rätsel / Knobel
Serie: black stories
Spieleranzahl: 1 bis 4 Spieler
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Spieldauer: ca. 45 Minuten pro Fall
Erscheinungsdatum: 06.10.2022
Sprache: Deutsch
Die Quiz- und Ratespiele der black stories-Serie, beispielsweise dieses HIER, dürften unseren Lesern hinlänglich bekannt sein. Das Spielprinzip hat sich seit Jahren bewährt und sorgt immer wieder für spannende Raterunden. Gelegentlich versucht der moses.-Verlag das Konzept auf andere Spielmechanismen zu übertragen, so wie HIER. Mit black stories – Das Spiel verzichten die Autoren nun auf den „Gebieter“, den Spielleiter aus dem regulären Ratespiel.
Was steckt drin?
Während die gewöhnlichen Titel der Serie nur mit einer Handvoll Karten auskommen, steht bei black stories – Das Spiel das längliche Spielbrett im Zentrum des Geschehens. Auf diesem finden sich Ablageflächen für insgesamt zehn Karten. Außerdem gibt es eine Leiste für die Punktwertung. Schwarze und rote Holzquader werden für Markierungen auf dem Brett genutzt, Büroklammern kommen an den Karten zum Einsatz. Das Spiel selbst dreht sich um insgesamt 20 Fälle, die von den Ermittlern gelöst werden müssen. Dabei besteht jeder Fall aus neun Karten. Die Fallkarte enthält auf der Vorderseite eine kurze Beschreibung, auf der Rückseite die ausführliche Lösung. Auf den Rückseiten der vier Szenekarten steht die Fallnummer, eine Ortsangabe sowie eine Punkteskala von 0 bis 3. Die Vorderseite wird von einer Illustration eingenommen, welche die entsprechende Szene zeigt. Darunter stehen drei Fragen, die mit „Ja“ oder „Nein“, beantwortet werden müssen.
Hier gibt es am Rand entsprechende Felder, auf denen die Anzahl der Antworten mittels der Büroklammern markiert wird. Auf den vier Hinweiskarten gibt es auf der Vorderseite eine Illustration, die ein Element der Szenekarte hervorhebt. Auf der Rückseite gibt es dazu den entsprechenden Text, der den Spielern weiterhilft. Die Regeln finden in einem zwölfseitigen Heft Platz.
Wie wird’s gespielt?
Zu Beginn einer Partie von black stories – Das Spiel wählen die Spieler zwei der Fälle aus, die sie lösen wollen. Das Spielbrett kommt in die Tischmitte, die Holzmarker und Büroklammern in Reichweite. Die Fallakte (Einleitung und Hinweiskarten) liegen in dem Feld in der rechten oberen Ecke. Die vier Szenekarten kommen verdeckt auf ihre entsprechenden Plätze.
Zu Beginn liest ein Spieler die Einleitung auf der obersten Karte vor. Diese erinnert an die regulären Spiele der black stories und besteht aus einem oder zwei Sätzen. Diese können beispielsweise lauten „Im Krankenhaus kam für sie jede Hilfe zu spät. Darüber war jemand sehr erleichtert.“ oder „Weil ein Unwetter aufzog, war er am Ende tot.“ Anschließend decken die Spieler die erste Szenekarte auf. Die Aufgabe der Spieler ist es nun, die Informationen auf dem Bild entsprechen zu interpretieren und zu einem Ergebnis zu kommen. Alle drei Fragen auf dieser Karte können mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden. Die Anzahl wird durch die Büroklammer angezeigt. Anschließend drehen die Spieler die Karte um und überprüfen, wie groß die Differenz zwischen ihren Antworten und der tatsächlichen Anzahl ist. Je höher die Übereinstimmung, desto mehr Punkte erhalten sie auf der Leiste. Für die anderen drei Szenenkarten verfahren sie ebenso.
Sind alle vier Karten auf diese Weise abgehandelt, kommen die Hinweiskarten zum Einsatz. Die Spieler haben nun die Möglichkeit, die Hinweise umzudrehen und die jeweiligen Texte zu lesen – allerdings müssen sie dies mit Punkten bezahlen.
Schließlich rekonstruieren sie den Tathergang und die Hintergründe zu gut wie möglich. Sowohl die Fragen auf den Szenekarten als auch die Hinweise helfen dabei. Sind sich die Spieler sicher, die Lösung gefunden zu haben, drehen sie die Fallkarte um und lesen den dazugehörigen Text. In diesem sind Teile fett hervorgehoben und mit Nummern versehen. Die Nummern entsprechen den Punktzahlen, die es als Belohnung gibt – sollten die Spieler die richtigen Schlüsse gezogen haben. Der Marker schreitet entsprechend weit auf der Punktskala voran.
Nun beginnt der zweite Fall, der ebenso abläuft. Am Ende können die Spieler mittels einer Tabelle ablesen, wie erfolgreich sie mit ihren Ermittlungen waren.
Kann das Spiel was?
black stories – Das Spiel nutzt im Grund die gleichen Mechanismen wie die regulären Titel der Reihe. Allerdings steht den Spielern dabei nicht eine praktisch unbegrenzte Anzahl an Fragen zur Verfügung, sondern sie müssen nach zwölf „Ja“- oder „Nein“-Antworten ihre Schlüsse ziehen. Der Einsatz der Hinweiskarten sorgt dabei für dringend benötigte Hilfestellungen – wird aber mit Punktabzug bestraft. Die Fälle sind, wie nicht anders gewohnt, sehr vertrackt und benötigen neben Logik und Beobachtungsgabe auch ein wenig Fantasie. Die Bandbreite der zu lösenden Verbrechen ist breit gefächert: beispielsweise haben die Autoren Mafia-Morde, einen Nachbarschaftsstreit oder eine Auseinandersetzung zwischen Astronauten untergebracht.
Bei keinem der gespielten Fälle haben wir es auf die Höchstpunktzahl gebracht, da entweder wichtige Details zur Lösung gefehlt haben oder die Hinweiskarten genutzt haben. Die Endergebnisse waren nicht übermäßig schlecht – aber eben auch nicht richtig gut. Eine Partie lässt sich zwar alleine spielen, aber grade mit drei oder vier Spielern machen die Ermittlungen deutlich mehr Spaß. Auch ist es hilfreich, Ideen und Vermutungen in einer kleinen Gruppe zu diskutieren und sich dann zu einigen.
Spiel und Verpackung machen einen hochwertigen, soliden Eindruck – der sich auch nach einigen Spielrunden bestätigt. Den Zeichnungen kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie die Hauptquelle für Informationen sind. Folko Streese hat diese Aufgabe recht gut gemeistert und eine Balance zwischen Offensichtlichem und Verstecktem gefunden. Spätestens mit den Illustrationen auf den Hinweiskarten sollten die Spieler zumindest auf die richtige Fährte kommen.
moses. haben auf ihrer Homepage nochmal alle Informationen zum Spiel zusammen gefasst. Außerdem gibt es hier einen Überblick der gesamten black stories-Reihe mit all ihren Ablegern.
Für Freunde krimineller Rätsel bringt black stories – Das Spiel ein frisches Spielkonzept und einige spannende Fälle.