Kategorie: Brettspiel, Würfelspiel
Verlag / Publisher: Ravensburger
Genre: Familienspiel, Kinderspiel, Strategie
Spieleranzahl: 2 bis 5 Spieler
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Erscheinungsdatum: 02.09.2019
Sprache: Deutsch
Spiele, deren Ziel es ist, möglichst viel Geld zusammen zu raffen, gibt es zur Genüge. Dennoch lässt dieses Thema Spieleentwickler (und natürlich auch Spieler) nicht los. Mit Big Money schickt der traditionsreiche Spieleverlag Ravensburger einen neuen Vertreter des Genres ins Rennen. Bei dieser Kombination aus Würfel- und Brettspiel geht es nicht nur um den schnöden Mammon – auch Wertpapiere in Form von Aktien spielen eine bedeutende Rolle.
Was steckt drin?
Trotz der ungewöhnlich großen Schachtel ist das Spielmaterial eher überschaubar. Im Zentrum steht dabei das längliche Spielbrett. Auf diesem gibt es Ablageflächen für verschiedene Karten und Übersichten der Würfel- und Aktienergebnisse. Auf eben diese Aktien beziehen sich die 47 Karten, aufgeteilt in drei Gruppen. Die eigentlichen Aktien haben, neben Titel und Illustration, zwei weitere Informationen aufgedruckt: den Kaufpreis und die Zugehörigkeit zu einer der fünf Branchen (Sport, Lebensmittel, Reisen, Unterhaltung und Technologie). Die Aktienurkunden sind ebenfalls einem der Industriezweige zugehörig. Hier gibt es Angaben zum Einkaufs- und Verkaufspreis.
Schließlich gibt es die zwölf Karten mit den Börsen-News – deren Effekt jeden Spieler betrifft. Zur Ermittlung der Gewinne liegen fünf sechsseitige Zahlenwürfel nebst Würfelbecher in der Schachtel. Ein sechster Würfel zeigt dagegen auf seinen Seiten die verschiedenen Branchen und die Branchen-News. Außerdem gibt es 120 Geldscheine, die in 1, 5 und 10 Zillionen $ gestückelt sind. Die vierseitige Anleitung komplettiert das Spielmaterial.
Wie wird’s gespielt?
Für die Vorbereitung wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt und die Geldscheine nach ihrem Wert sortiert. Die Aktienkarten und Börsen-News kommen verdeckt auf die entsprechenden Felder des Spielplans. Vier Aktien werden aufgedeckt und auf ihre Plätze gelegt. Schließlich erhält jeder Mitspieler eine Start-Aktie.
Ist ein Spieler am Zug, würfelt er mit allen sechs Würfeln. Der Branchenwürfel wird anschließend beiseitegelegt. Mit den Zahlenwürfeln kann der Spieler bis zu zwei weitere Würfe machen, um sein Ergebnis zu verbessern. Je nach erwürfelter Zahlenkombination erhält der Spieler Geldscheine aus dem Vorrat, beispielsweise für eine Kleine Straße 12 Zillionen, 15 für ein Full House oder gar 30 Zillionen für fünf gleiche Zahlen. Außerdem erhält jeder Spieler, der Aktien der ausgewürfelten Branche hat, den entsprechenden Betrag als Gewinn. Zusätzlich verkauft der Spieler seine Aktienurkunden der Branche und erhält den doppelten Einkaufspreis zurück. Zeigt der Branchenwürfel dagegen das Schwein, so wird eine Börsen-News-Karte aufgedeckt. Deren Effekte sind durchweg negativ – die Spieler müssen für ihre Aktien Strafzahlung leisten oder verlieren bereits gekaufte Aktien. Immerhin scheidet ein Spieler nicht aus, wenn er seine Schulden nicht mehr bezahlen kann.
Ist alles Geld der Bank aufgebraucht, endet die Partie. Der Spieler mit dem meisten Geld gewinnt – Aktien und Aktien-Urkunden haben in dieser Endabrechnung keinen Wert mehr.
Kann das Spiel was?
Big Money kombiniert mehrere hinlänglich bekannte Spielprinzipien – vor allem den Würfelaspekt. Durch den Kauf der Aktien kommt aber ein Element hinzu, das dem Spiel neue Impulse gibt. Natürlich ist es damit immer noch extrem glücksabhängig, aber die Spieler haben verschiedene Wahlmöglichkeiten. Sowohl ein breit gestreutes Aktienportfolio, als auch die Konzentration auf bestimmte Branchen haben ihre Vor- und Nachteile. Dagegen haben die Aktienurkunden nur selten ihr Geld eingespielt – aber wenn, dann war es meist Spiel entscheidend. Die Spieldauer ist sehr schwer einzuschätzen. Kommen viele Börsen-News kann sich eine Partie scheinbar endlos hinziehen, während die Spieler ihr hart erwürfeltes Geld verlieren. Fallen jedoch nur wenige der Börsen-Schweine ist eine Partie relativ schnell zu Ende. Meist bewegt sich die Dauer jedoch unterhalb der angegebenen Marke von 45 Minuten. Damit hat es eine gute Länge für lockere Familienrunden, für die es auch gedacht ist.
Die Regeln sind einfach und übersichtlich gehalten, die Erläuterungen der Karten sind ausführlich und ermöglichen einen schnellen Einstieg. Die Qualität des Spielmaterials ist durchweg hoch, die Karten selbsterklärend und die Illustrationen witzig – wenn auch ein wenig wirr. Einziger Kritikpunkt ist für mich die überdimensionierte Box. Ein Drittel des Platzes wäre völlig ausreichend gewesen, um alles Spielmaterial unterzubringen.
Ravensburger liefern auf ihrer Homepage ausführliche Informationen zum Spiel, sogar einen kleinen Trailer gibt es.
Big Money hat sicherlich nicht das Zeug zum Klassiker, macht aber durchaus Spaß und sorgt für unterhaltsame Würfelrunden.