Kategorie: Kartenspiel
Autor: Nicolas Lupi
Zeichner: Serena Blasco
Entwickler: Hachette Livre
Verlag / Publisher: Panini Comics
Genre: Familienspiel, Kommunikationsspiel, Kooperativ, Rätsel / Knobel
Serie: Escape Game
Spieleranzahl: 2 bis 6 Spieler
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Erscheinungsdatum: 20.04.2021
Sprache: Deutsch
Der Schwerpunkt von Panini liegt natürlich auf den zahlreichen Comic-Serien. Doch bereits seit einigen Jahren erweitert der Stuttgarter Verlag sein Programm kontinuierlich um weitere Publikationen, beispielsweise Romane oder Bildbände. Nun haben auch Brettspiele ihren Weg hierher gefunden. Den Anfang macht Baker Street, ein Spiel aus der Serie Escape Game für bis zu sechs Ermittler. Ursprünglich vom französischen Verlag Hachette Livre haben Panini Übersetzung und Vertrieb für den heimischen Markt übernommen.
Was steckt drin?
Der untere Teil der Schachtel lässt sich ausklappen und fungiert als Spielfeld. Auf diesem sind fünf Orte (Baker Street, Royal Albert Hall, Crystal Palace, Hyde Park und Kensington Gardens) eingezeichnet. An jedem Ort ist Platz für die entsprechenden Karten vorgesehen. 99 Hinweiskarten kommen in die Baker Street. Diese Hinweise bestehen aus Texten oder Abbildungen. Für die anderen Örtlichkeiten gibt es jeweils neun Rätselkarten. Die Rätsel sind meist eine Kombination aus Bild und Text. Daneben liegt in der Schachtel ein Fahndungsplakat, auf dem 36 Verdächtige und die Lösungstabelle abgebildet sind. Die Regeln finden in einem 24seitigen Heftchen Platz. Außerdem werden noch Schreibutensilien für Notizen benötigt.
Wie wird’s gespielt?
Sherlock Holmes hat sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Daher liegt es nun an den Spielern, den Mord an Shirley Hawkes im London des Jahres 1913 aufzuklären. Bevor sie sich jedoch an die Lösung des Falles machen, müssen sie sich zuerst entscheiden, ob sie in zwei Teams oder gemeinsam auf die Tätersuche gehen.
Egal, für welche Variante sich die Spieler entscheiden, der eigentliche Ablauf bleibt gleich. Die Hinweiskarten kommen in die Mitte des Spielplanes – in die Baker Street. Für jeden anderen Ort wird eine zufällige Rätselkarte gezogen und verdeckt auf das Spielfeld gelegt. Nun nehmen die Spieler eine der Karten und versuchen die richtige Lösung zu finden. Einige verweisen wiederum auf Hinweiskarten, die zusätzliche Informationen liefern oder Hilfestellungen geben.
Die Lösung einer Rätselkarte ist immer eine Zahl zwischen „1“ und „99“. Die Spieler nehmen sich die entsprechende Hinweiskarte, die ein Merkmal des Verdächtigen beschreibt. Haben sie alle vier Hinweise eingesammelt, müssen die Spieler den Täter mittels des Fahndungsplakates identifizieren. Ob sie mit ihrer Vermutung richtig liegen, lässt sich auf der Rückseite des Plakates überprüfen. Wird in Teams gespielt, gewinnt die Gruppe, die zuerst die Lösung gefunden hat.
Kann das Spiel was?
Beim Spielen von Baker Street hat sich bei mir nicht unbedingt der Eindruck eines Escape Game aufgedrängt. Viel mehr bekommen die Spieler hier eine Reihe von Zahlen- und Logikrätseln vorgesetzt, die in einem Deduktionsfinale münden. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel variiert sehr stark – einige lassen sich simpel lösen und stellen keine große Herausforderung dar. Bei anderen mussten wir auf die Lösungshilfen des Verlags zurückgreifen. Letzten Endes lassen sich aber alle Rätsel knacken. Anschließend muss noch der (oder die) Verdächtige gefunden werden. Haben die Spieler die richtigen Hinweise, ist dies jedoch keine übermäßig große Herausforderung. Da jede Partie andere Rätselkombinationen liefert, lässt sich Baker Street, im Gegensatz zu den meisten Spielen dieser Art, öfter spielen. Dies und der wechselnde Schwierigkeitsgrad sorgen für einen guten Einstieg in das Genre – bei vergleichsweise geringen Kosten.
Bei einem guten Teil der Illustrationen auf den Rätselkarten handelt es sich um relativ einfache Zeichnungen. Meist sind in diesen Hinweise auf die Lösung versteckt, beispielsweise die Anzahl von Säulen oder die Anordnung von Gegenständen. Einige Abbildungen orientieren sich an zeitgenössischen Drucken und passen eher zum Setting des Spiels. Die Hinweiskarten liefern eine Mischung aus Texten und Illustrationen. Auch diese unterstützen die Spielatmosphäre – hätten aber teilweise etwas größer sein können. Die Qualität des Spielmaterials ist durchweg gut, das Spielbrett ist allerdings etwas widerspenstig.
Weitere Informationen zum Spiel gibt es auf der Homepage von Panini Comics. Dort finden sich auch Hinweise zur Lösung der Rätsel als PDF-Datei und ein Ausblick auf die anderen Teile der Serie.
Baker Street sorgt für einen langanhaltenden Rätselspaß vor viktorianischem Hintergrund.