Kategorie: Kartenspiel
Autor: Urs Hostettler
Entwickler: Fata Morgana
Verlag / Publisher: Abacusspiele
Genre: Kommunikationsspiel, Partyspiel, Rätsel / Knobel
Serie: Anno Domini
Spieleranzahl: 2 bis 8 Spieler
Altersempfehlung: ab 18 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Erscheinungsdatum: 06.10.2022
Sprache: Deutsch
Die Spiele der Anno Domini-Serie zählen zu meinen Lieblingen. Leider teilen nicht alle Mitspieler diese Vorliebe. Daher kommen die Vertreter der Reihe relativ selten zum Einsatz. Aber bei einer Neuerscheinung wird gerne eine Ausnahme gemacht – so wie bei dem kürzlich erschienenen Anno Domini – Black. Abacusspiele legt hier bereits die 32ste Edition des Bluff- und Wissensspiels von Urs Hostettler vor. Wie immer dreht sich alles um einen thematischen Schwerpunkt.
Was steckt drin?
Wie auch die anderen Spiele der Serie, so besteht auch Anno Domini – Black aus einem Blatt mit der Anleitung und einem Set von 340 Karten.
Die Karten sind doppelseitig bedruckt – auf der einen Seite wird ein Ereignis beschrieben, die Rückseite umfasst eine Jahreszahl (oder einen Zeitraum) und gegebenenfalls eine Erklärung. Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich meist um Geschehnisse mit einem zumeist gewalttätigen oder makabren Hintergrund. Beispielsweise müssen die Spieler wissen, wann der russische Kanzler zerstückelt wird oder in welchem Jahr Roy Black Selbstmord beging. Einige Ereignisse haben allerdings eher einen Bezug zur Farbe Schwarz. So geht es auf einer Karte um die Veröffentlichung des Black Album von Metallica.
Wie wird’s gespielt?
Jeder Spieler erhält neun Karten, die er vor sich auf den Tisch legt – mit dem Ereignis nach oben. Die Rückseite mit der Jahreszahl kann er sich so anschauen, dass die Mitspieler diese nicht sehen können. Die verbliebenen Karten bilden den Ablagestapel. Auch hier ist die Seite mit dem Ereignis sichtbar.
Die oberste Karte des Stapels wird nun in die Tischmitte gelegt und der erste Spieler ist an der Reihe. Er wählt nun ein Ereignis aus seinem Vorrat aus und legt es entweder über die bereits ausliegende Karte. In diesem Fall hätte das eben ausgespielte Ereignis vor dem bereits liegenden Ereignis stattgefunden. Legt der Spieler die Karte darunter, geschah es seiner Meinung nach später.
Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe. Dieser hat nun während seines Zuges zwei Optionen: Entweder er nimmt eine eigene Karte aus der Auslage und legt sie vor, hinter oder zwischen die bereits ausliegenden Ereignis. Ist der Spieler dagegen der Meinung, dass die zeitliche Abfolge falsch ist, so kann er dies anzweifeln. Tritt diese Situation ein, werden die Karten nacheinander umgedreht und die Jahreszahlen verglichen. Ist die Reihenfolge korrekt, muss der zweifelnde Spieler als Strafe vier Karten vom Stapel ziehen. Hat sich jedoch ein Fehler eingeschlichen, so muss der vorherige Spieler zwei Karten nehmen. Anschließend wird ein neues Ereignis vom Nachziehstapel als Beginn der Zeitleiste platziert. Nun legt der Zweifelnde eine seiner Karten entsprechend den Regeln ab.
Der Spieler, der zuerst alle Karten abgelegt hat, gewinnt die Partie.
Kann das Spiel was?
Wie auch seine Vorgänger, so erfordert Anno Domini – Black eine gesunde Mischung aus historischem Wissen und guten Bluff-Fähigkeiten. Allerdings steht der Spaß am Spiel deutlich im Vordergrund. Auch die Kommunikation kommt, zumindest bei meinen Testspielen, nicht zu kurz. Die Bandbreite der Ereignisse reicht dabei von Naturkatastrophen über menschliche Tragödien bis hin zu Dingen mit einem Bezug zur Farbe Schwarz. Auch zeitlich decken die Karten ein breites Spektrum ab – viele Millionen Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung (dem Untergang der Dinosaurier) bis zu aktuellen kulturellen und politischen Ereignissen aus dem Jahr 2021. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass sich mindestens die Hälfte der Karten auf den Zeitraum der letzten hundert Jahre beziehen – was zu einigen ausgesprochen kniffligen Entscheidungen führt.
Wer mehrere Teile der Serie in seiner Sammlung hat, beispielsweise diesem HIER, kann die Spiele untereinander mischen. Dies bietet sich vor allem für Vielspieler an, da die Jahreszahlen zumindest grob irgendwann im Gedächtnis haften bleiben.
In der Anleitung wird häufig davon gesprochen, das die Seite mit dem Ereignis schwarz und die Jahreszahl farbig gedruckt ist. Bei allen anderen Editionen des Spiels entspricht die Rückseite auch der Farbe auf der Schachtel. Nur sind bei Anno Domini – Black beide Seiten schwarz bedruckt, was eventuell zu etwas Verwirrung führen könnte. Ansonsten hat sich das Spieldesign in den letzten 20 Jahren nur unwesentlich verändert. Das Symbol der Ausgabe, in diesem Fall ein schwarzer Klecks befindet sich in der rechten oberen Ecke, die Kartennummer unten links. Im Mittelpunkt steht der Text, bei dem wichtige Punkte herausgehoben sind.
Abacusspiele geben auf ihrer Homepage einen Überblick über diese Edition. Natürlich finden sich auch alle anderen Titel der Anno Domini-Serie hier. Eine aktuelle Fehlerliste gibt es bei Fata Morgana, den schweizerischen Entwicklern des Spiels.
Für Geschichtsfans, Bluffer oder kommunikative Spieler bietet Anno Domini – Black genug Stoff für viele lustige Spielerunden.