4 ½ Minuten

15.07.2019 von Marcus Pohlmann

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Spieleranzahl: 2 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 15 Minuten

Erscheinungsdatum: 12.03.2019

Sprache: Deutsch

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Kartenspiele, bei denen die Spieler ihre Handkarten ablegen müssen, gibt es zweifellos in unzähliger Menge. Auch 4 ½ Minuten von Joachim Reif folgt diesem einfachen Grundprinzip. Allerdings bringt das Spiel, veröffentlicht vom moses.-Verlag, gleich zwei Besonderheiten mit sich. Zum einen versuchen die Spieler, gemeinsam alle Karten abzulegen, zum anderen kommt eine Zeitbegrenzung hinzu.

Was steckt drin?

In dem kleinen Schuber liegen neben der sechsseitigen Anleitung insgesamt 95 Karten. 70 davon sind Zahlenkarten, je zwei Karten mit Werten von „1“ bis „7“, in fünf verschiedenen Farben. Hinzu kommen außerdem 25 Sonderkarten, die direkten Einfluss auf den Spielverlauf nehmen. So lassen manche Karten einen Spieler Karten nachziehen, wechseln die Spielrichtung oder den aktiven Spieler, sperren einen Ablagestapel oder ändern die Farbe.
Zusätzlich benötigen die Spieler noch einen Timer, oder sie laden HIER die eigens erstellte Spielmusik herunter.

Wie wird’s gespielt?

Die Karten werden gemischt und vier davon verdeckt vor jedem Spieler abgelegt. Die restlichen Karten bilden den gemeinsamen Nachziehstapel. Nun starten die Spieler den Timer und decken zeitgleich ihre Karten auf.

Kann losgehen

Ist ein Spieler am Zug, spielt er eine, der vor ihm liegenden, Karten in Mitte. Dabei können zwei verschiedene Ablagestapel gebildet werden, auf die die Spieler ihre Karten legen. Um eine Karte auf den Stapel zu legen, muss sie entweder die gleiche Zahl oder die gleiche Farbe wie eine bereits ausliegende Karte haben. Sonderkarten mit einem weißen Hintergrund können dabei beliebig abgelegt werden. Kann ein Spieler keine seiner Handkarten auslegen, legt er seine gesamte Auslage zur Seite – dies bringt bei Spielende Minuspunkte. Anschließend füllt der Spieler wieder auf vier Karten auf und der nächste ist an der Reihe.
Eine Partie endet entweder, wenn der komplette Nachziehstapel aufgebraucht, oder die Spielzeit von 4 ½ Minuten abgelaufen ist. Vorher beiseitegelegte und am Ende übrig gebliebene Karten geben entsprechende Minuspunkte. Nach drei Durchgängen können die Spieler in einer Tabelle ablesen, wie erfolgreich sie waren.
Leicht modifizierte Regeln für eine Partie zu zweit und eine weitere (schwerere) Spielvariante sorgen für Abwechslung.

Kann das Spiel was?

Rein optisch wirkt 4 ½ Minuten wie einer der zahlreichen UNO-Ableger. Allerdings entstehen durch den kooperativen Aspekt ein völlig neues Spielgefühl und eine ungewohnte Dynamik. Die Spieler sind dabei gezwungen, nicht nur auf die eigenen Karten zu achten, sondern auch die Auslage der Mitspieler im Blick zu haben. Die Zeitbegrenzung ist dabei, zumindest in den ersten Partien, ein echtes Problem. Spätestens nach zwei Minuten wird der Spielverlauf zunehmend hektischer und jegliche Koordination geht verloren. Allerdings lernen die Spieler mit jeder Runde besser mit dem Zeitlimit umzugehen und den Überblick zu behalten. So gelingt es, bald den kompletten Stapel durchzuspielen. Wem dies dann zu einfach ist, der steht mit der zweiten Spielvariante vor einer deutlich größeren Herausforderung. Hier werden alle ausliegenden Karten gespielt, bevor wieder aufgefüllt werden darf.

Die Sonderkarten

Die Sonderkarten

Die Illustrationen des Hirschen auf den Sonderkarten und den Rückseiten sind witzig, auch wenn sie nicht unbedingt zum Spiel beitragen. Viel wichtiger sind die gut erkennbaren Zahlen, Farben und Piktogramme. Diese lassen sich schnell erfassen, auch am anderen Ende des Tisches. Das Schachteldesign ist, wie gewohnt bei moses. ungewöhnlich und ausgesprochen hochwertig. Die Anleitung lässt keine Fragen offen und führt durch den (zugegeben) einfachen Spielablauf. Nach der dritten oder vierten Partie sind wir dazu übergegangen einen normalen Timer zu verwenden – die Spielmusik strapaziert auf Dauer doch ein wenig die Nerven.

Auf der Verlagsseite von moses. gibt es weitere Informationen zum Spiel, beispielsweise auch die Regeln und die dazugehörige Musik.

Mit 4 ½ Minuten schafft es Joachim Reif, einem altbekannten Spielkonzept einen originellen Aspekt abzugewinnen.

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