Tone Fish – The Celtic Experience

03.12.2016 von Marcus Pohlmann

Tone Fish - The Celtic Experience

Musiker:

Label:

Genre: ,

Laufzeit: 30 Minuten

Tracklist:
01 – Market Day
02 – Mrs. McGrath
03 – Nothing Else Matters
04 – Rock, Paper, Scissors
05 – Paddy's Green Shamrock Shore
06 – Parting Glass

Erscheinungsdatum: 05.05.2016

Sprache: Englisch

Tone Fish aus Hameln spielen (unter anderem) Irish Folk und haben mit The Celtic Experience einen Teil ihres Auftrittes in der Kulturmühle in Buchhagen mitgeschnitten. Veröffentlicht wird das Album mit seinen sechs Tracks vom kleinen Label Prosodia, dessen Schwerpunkt in diesem Genre liegt.

Der Opener „Market Day“ ist eine fröhliche, lockere Nummer zum Mitsingen und -wippen. Flöte und Akkordeon geben die Melodie vor während das Schlagzeug für den richtigen Rhythmus sorgt. Der eingängige Refrain, der auch noch nach dem dritten oder vierten Pint keine Probleme bereitet, tut das Seine um das Stück zu einer klassischen Pub- und Live-Nummer zu machen. Deutlich ernster und ruhiger geht es mit dem Standard „Mrs. McGrath“ weiter, dessen Ursprung ins angehende 19. Jahrhundert zurückreicht. Auch hier nehmen Flöte und Gitarre eine exponierte Stellung ein, allerdings ist für mich das leise, aber beharrliche Schlagwerk das eigentlich tragende Element des Stückes. Der abwechselnde Gesang von Michaela Jeretzky und Stefan Gliwitzki gibt dem Lied darüber hinaus eine ganz eigene Dynamik. Eine der, wie ich finde, besten Versionen des Stückes und eindeutig mein Highlight auf diesem Album. Dagegen funktioniert das folgende Cover von „Nothing Else Matters“ von Tone Fish für mich ganz und gar nicht. Weder die Instrumentierung mit Flöte, Akkordeon sowie dem Gitarrensolo, noch der teils mehrstimmige Gesang wollen so wirklich passen. Deutlich beschwingter (und für mich versöhnlicher) geht es dann mit „Rock, Paper, Scissors“ weiter. Hier sind es vor allem die Akkordeon-Parts und das ungewöhnlich dominante Schlagzeug, die es dem Zuhörer schwer machen still sitzen zu bleiben. Ein stimmiger Track, der die doch etwas gedämpfte Stimmung der vorangegangenen Stücke wieder wett macht. Sehr ruhig präsentiert sich das letzte Stück, „Parting Glass“. Hier ist es vor allem der a-capella-Gesang von Michaela Jeretzky zu Beginn, der dem Hörer eine Gänsehaut beschert, bevor die zweite Stimme und die Gitarre einsetzen. Im Mittelteil sind es dann wieder die Flöten und das Schlagzeug, die die Führung übernehmen. Ein wirklich gelungener Ausklang des Albums!

Die Band bietet hier nicht unbedingt die fröhlich-beschwingte irische Kneipenmusik, die der Hörer nach dem ersten Track erwartet. Viel mehr überwiegen langsame, bedächtige Nummern, bei denen stets eine leichte Melancholie mitschwingt. Die Stücke sind (vom Metallica-Cover abgesehen) gut gewählt und vielseitig instrumentiert, wobei den Flöten ungewöhnlich viel Raum zugestanden wird. Das Zusammenspiel der beiden Stimmen funktioniert ebenfalls gut und gibt den Stücken eine gewisse Dynamik.
Als Live-Album funktioniert The Celtic Experience für mich dennoch nur bedingt. Allerdings habe ich generell meine Probleme mit Live-Aufnahmen, vor allem von Künstlern, die ich selbst noch nie gesehen habe. Zwar gibt es artigen Applaus zwischen den Stücken, einige Ansagen und gelegentliche Zwischenrufe und Mitgeklatsche aus dem Zuschauerraum doch irgendwie springt der Funke bei mir nicht über. In diesem Fall ist die, sehr gute, Soundqualität eher kontraproduktiv – könnte die Platte durch den sauberen Klang durchaus als Studioalbum durchgehen.

Auf bierselige Stücke verzichten Tone Fish weitgehend auf ihrem Live-Album und konzentrieren sich auf ruhige und melancholische Töne.

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