Outroads – I Am Happy

29.09.2013 von Marcus Pohlmann

Musiker:

Label: ,

Genre: , ,

Laufzeit: 37 Minuten

Tracklist:
01 – Laa Da Die
02 – Good Company
03 – Gravey
04 – Happiness
05 – She Looked Like A Friend
06 – Best Not Make A Scene
07 – Dear Demon
08 – This Wine Is A Kiss
09 – Closer
10 – I'll Walk With You
11 – Reprise

Erscheinungsdatum: 01.05.2013

Sprache: Englisch

Aus dem nordenglischen Sheffield kommen die Outroads, ein lockerer Verbund von zeitweise bis zu acht Musikern um den Sänger und musikalischen Kopf Geoff Walsh. Mit dem vorliegenden I Am Happy veröffentlicht die Band das mittlerweile dritte Album in den über zehn Jahre ihres Bestehens. Immerhin elf Tracks finden sich auf dem Silberling, dessen Vertrieb in den bewährten Händen der Hamburger von Labelship liegt.

„Laa Da Die“, der Opener des Albums wechselt zwischen energischen und eher ruhigen Passagen. Der Hörer bekommt hier einen recht guten ersten Eindruck von der Vielzahl der eingesetzten Instrumente und auch von den anderen Stilmitteln, die im weiteren Verlauf des Albums noch auftauchen werden. Vor allem der mehrstimmige Gesang von Geoff Walsh und seiner Frau Kate entwickelt sich schnell zu einem charakteristischen Merkmal der Musik von Outroads. Eher Folk-typisch instrumentiert, kommt „Good Company“ aus den Boxen und könnte schon fast als Pub-Unterhaltung durchgehen, bei der der Hörer unbewusst mitwippt. Das mit Abstand entspannteste Stück auf dem Album und auch mein persönliches Highlight ist das folgende „Gravey“. Die einfache Melodie der Western-Gitarre, nur gelegentlich verstärkt durch ein wenig Schlagzeug und ein Piano bilden dabei das Grundgerüst. Dazu kommt der charakteristische Sprechgesang von Geoff Walsh und die mehrstimmigen Background-Vocals der anderen Bandmitglieder. Der Titel des nachfolgenden „Happiness“ ist dann jedoch recht irreführend, da weder die Musik noch der Text sonderlich viel Frohsinn verbreiten. Das Stück folgt einem einsamen, rastlosen Mann auf seinem Weg durch die Nacht und besonders die vereinzelten Violinenparts vermitteln deutlich die beklemmende Stimmung. „Dear Demon“ ist dagegen wieder etwas versöhnlicher gestimmt und im Vergleich zu den vorangegangen Stücken schon fast richtiger Pop. Vor allem der Refrain geht dabei ins Ohr und lädt geradezu zum Mitsingen ein. Das wahrscheinlich minimalistischste Stück des Albums ist dagegen „This Wine Is A Kiss“. Der zweistimmige Gesang, nur ein wenig unterstützt durch eine akustische Gitarre, sorgt beim Zuhören durchaus für Gänsehaut und demonstriert recht gut, dass es auch möglich ist, mit minimalem Einsatz einen tollen Song zu schaffen. Der nächste Tempowechsel kommt dann aber direkt im Anschluss mit „Closer“, das vor allem durch seinen energischen Rhythmus und die druckvollen Drums auffällt. Aber auch Gitarre und Bass kommen hier viel stärker zum Einsatz, während die Folk-Elemente weit in den Hintergrund treten. Mit „I’ll Walk With You“ findet das Album dann einen durchaus stimmigen und ruhigen Abschluss, bei dem wieder die Stimme von Geoff Walsh und seine Gitarre im Vordergrund stehen, nur von wenigen Keyboard-Passagen und dem mehrstimmigen Chorus unterstützt.

Outroads mischen auf I Am Happy zahlreiche Stile bunt durcheinander. Country- und Western-Einflüsse finden sich hier ebenso wie Anleihen an die irisch-englische Folk-Musik und Blues sowie etwas Rock und Pop. Dabei wirkt das Ganze trotz der Stilvielfalt keineswegs bemüht, sondern kommt locker und entspannt aus den Boxen. Die Grenzen zwischen den verschiedenen Genres verschwimmen zusehends und sowohl der markante Gesang von Geoff Walsh wie auch die charakteristischen Background-Vocals sorgen dafür, dass jedes Stück unverwechselbar bleibt. Die musikalische Untermalung ist zumeist auf nur wenige Instrumente, vornehmlich akustische Gitarren und pointiertes Schlagzeug, reduziert. Aber auch andere Instrumente, wie Violine oder Akkordeon, finden Verwendung und reichern den Sound der Band an exakt den richtigen Stellen an.
Abgesehen von einem oder zwei Tracks eignen sich Lieder von der Stimmung her hervorragend dafür, mit einem Buch im Sessel zu sitzen und dabei die fallenden Blätter vor dem Fenster zu beobachten. Der einzig wirkliche Kritikpunkt, den ich bei I Am Happy gefunden habe, ist die, mit rund 37 Minuten, doch recht kurze Laufzeit.

Die Briten liefern hier ein tolles und entspanntes Album ab, das vor allem bei den ruhigen Stücken glänzen kann.

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