Ordo Rosarius Equilibrio – La Fleur du Mal

30.03.2022 von Marcus Pohlmann

Ordo Rosarius Equilibrio - La Fleur du Mal

Musiker:

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Laufzeit: 16 Minuten

Tracklist:
01 - In the name of the Sun, my Father and the Spirit
02 - No time like the Present (La Fleur du Mal)
03 - Receive the Flame, all you Children of the Sun
04 - I am the Son of Daggers, in a Future you forgot

Erscheinungsdatum: 25.03.2022

Sprache: Englisch

In ziemlich genau zwei Monaten soll das neue Album von Ordo Rosarius Equilibrio mit dem einprägsamen Titel Nihilist Notes (And the Perpetual Quest 4 Meaning in Nothing) erscheinen. Praktisch als Prolog hat die schwedische Band die Vier-Track-EP La Fleur du Mal vorangestellt. Wie bereits für die letzten Alben sind auch diesmal wieder Out Of Line für den Release verantwortlich.

Was steckt drin?

Die EP gibt es in einer weltweit limitierten Auflage von 444 Exemplaren als physikalische Kopie. Diese kommt in sechsseitiger Papphülle – wahlweise mit zwei Buttons. Außerdem gibt es die Tracks einzeln oder zusammen in digitaler Form auf den einschlägigen Plattformen, beispielsweise HIER, zu kaufen.

Was wird gespielt?

Lediglich vier Tracks haben es auf diese Extended Play geschafft – wobei sich die Laufzeit der einzelnen Stücke zwischen dreieinhalb und viereinhalb Minuten bewegt.

Den Anfang macht „In the name of the Sun, my Father and the Spirit“ – zugleich auch das längste Stück auf dem Silberling. Passend zur aktuellen weltpolitischen Situation setzt es sich mit Krieg und Gewalt auseinander – in gewohnt kryptischen Texten. Die markanten Vocals von Tomas Pettersson stehen zwar im Mittelpunkt, doch ist es vor allem die Musik, die für mich den Reiz des Stückes ausmacht. Der Rhythmus des Schlagzeugs ist hart und militärisch, dem entgegen steht eine zarte Flötenmelodie. Um diesen beiden gegensätzlichen Pole sind die restlichen Instrumente gruppiert. Ein interessanter Kontrast, der auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig wird.

Die Vocals beim Titeltrack „No time like the Present (La Fleur du Mal)“ werden eher melodisch gesprochen als gesungen. Das Stück könnte durchaus als Liebeslied durchgehen – aber eben aus der sehr speziellen Sichtweise von Ordo Rosarius Equilibrio. Die Instrumentierung wirkt extrem bedrohlich und düster, vor allem das nicht zu definierende „Rauschen“ im Hintergrund verstört. Der Chor fügt eine opernhafte Dramatik hinzu, während Herr Pettersson Zeilen deklamiert wie beispielsweise „I’ll kill for you – I’ll die for you“.

Einen klassischen Vertreter des Neo Folk-Genres stellt „Receive the Flame, all you Children of the Sun“ dar. Schlagzeug, Percussion und akustische Gitarre stehen hier im Vordergrund. Dabei präsentiert sich das Stück musikalisch deutlich lockerer und gelöster als die beiden vorangegangen Tracks. Textlich ändert sich dagegen nichts und es lohnt sich durchaus, genau hinzuhören. Insgesamt ist das Stück für den durchschnittlichen Hörer jedoch am leichtesten zugänglich.

Den Abschluss bildet „I am the Son of Daggers, in a Future you forgot“. Auch hier ist es wieder das Schlagzeug, dass sich wie ein roter Faden durch die dreieinhalb Minuten des Tracks zieht. Die (elektronischen) Bläsersätze verleihen dabei noch zusätzlichen Druck. Dagegen lockert das Keyboard auf und sorgt für die nötige Melodie. Die Vocals wirken stellenweise ungewöhnlich zart und verletzlich, was sehr gut miteinander harmoniert.

Gehört die CD in den Player?

Ordo Rosarius Equilibrio sind nicht unbedingt für ihre fröhliche, lebensbejahende und tanzbare Musik bekannt. Daran wird sich mit La Fleur du Mal zweifellos nichts ändern. Stattdessen bekommt der Hörer vier Stücke, bei denen die Stärken der Band sehr gut zur Geltung kommen. Die musikalische Atmosphäre ist dicht, schwankt zwischen bedrohlich, düster und melodisch. Die Songstruktur und der Aufbau machen, zumindest auf mich, einen komplexeren, vielschichtigeren Eindruck als beispielsweise beim Vor-Vorgänger. Dies bietet eine optimale Grundlage für die Texte von Tomas Pettersson. Dabei wühlt er sich wieder in die Abgründe der menschlichen Psyche und liefert beklemmende, pessimistische und teils auch zynische Lyrics ab. Diese drehen sich zumeist um Tod, Gewalt und Hingabe – während Sex- und BDSM-Bezüge diesmal fast völlig fehlen. Auf jeden Fall macht die EP neugierig auf das in Kürze erscheinende Album – und lässt wieder auf Live-Auftritte der schwedischen Band hoffen.

Die CD ist lediglich in die Ausstanzungen der nicht sonderlich stabilen, sechsseitigen Papphülle geschoben. Im Innenteil finden die Lyrics der vier Tracks ihren Platz, zudem noch eine Auflistung der beteiligten Musiker. Die drei Außenseiten sind dagegen dem Titel-Artwork, der Tracklist und der CD selbst vorbehalten.

Die Homepage von Ordo Rosarius Equilibrio ist derzeit leider nicht ganz aktuell, was sich jedoch mit der Veröffentlichung des kommenden Albums hoffentlich bald ändern wird. Informationen zur EP (und die Möglichkeit, diese zu ordern) gibt es dagegen beim Berliner Label Out Of Line.

Liebhaber von anspruchsvollem Neo bzw. Apocalyptic Folk kommen mit La Fleur du Mal voll auf ihre Kosten – auch wenn die EP zu kurz geraten ist.

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