Hocico – Tiempos De Furia

12.02.2011 von Marcus Pohlmann

Hocico - Tiempos de Furia

Musiker:

Label:

Genre: ,

Laufzeit: 58 Minuten

Tracklist:
01 – I Want To Go To Hell
02 – Where Words Fail, Hate Speaks
03 – Flesh To Lacerate
04 – Dog Eat Dog
05 – Hey...It’s Me
06 – Bite Me!
07 – Lost Fate
08 – Kiss Of The Apocalypse
09 – Twist The Thorn
10 – Tiempos De Furia
11 – Not Human
12 – Altered States
13 – Los Espejos Rotos

Erscheinungsdatum: 01.10.2010

Sprache: Englisch

Nach über 15 Jahren im Musikgeschäft, sieben veröffentlichten Alben und ungezählten Live-Auftritten rund um den Globus sollte man glauben die beiden Jungs von Hocico wären mittlerweile ruhiger geworden, hätten ihre aufgestauten Aggressionen endlich abgebaut und würden die Sache etwas ruhiger angehen lassen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, davon kann sich der Hörer auf dem neuesten Album der Mexikaner Tiempos De Furia selbst überzeugen.

Der Opener „I Want To Go To Hell“ kann direkt mit einem eingängigen Beat aufwarten, der sich nach mehrmaligem Anhören tief in die Gehörgänge frisst. Ebenso wie beim nachfolgenden „Where Words Fail, Hate Speaks“ zeichnen sich hier die verzerrten Vocals durch kaum zurückgehaltene Wut aus und putschen den Hörer gehörig auf. „Flesh To Lacerate“ scheint so etwas wie der erste Ruhepunkt des Albums zu sein. Doch dieser Eindruck trügt, wie sich schon nach kurzer Zeit herausstellt. Zwar nicht so aggressiv und treibend wie die vorangegangenen Tracks kann der Hörer diese fünf Minuten dennoch kaum nutzen, um ein wenig zu verschnaufen bevor es mit „Dog Eat Dog“, das auch als Single ausgekoppelt wurde, wieder mit voller Wucht in Richtung der Tanzfläche geht. Ein eingängiger, einfacher Rhythmus in Verbindung mit der schon bewährten aggressiven Grundstimmung sorgen dafür, dass sich auch dieser Track wohl bald auf den Playlists der einschlägigen Clubs finden wird. In die gleiche Richtung drängt auch „Bite Me!“. Das Stück geht direkt nach vorne, wütend, schnell, treibend und kompromisslos bietet sich hier die Gelegenheit zum hemmungslosen Abtanzen. Ganz ungewöhnliche Töne werden bei „Kiss Of The Apocalypse“ angeschlagen. Bei diesem reinen Instrumentalstück wird das Tempo fast vollständig zurückgenommen und dafür mehr Wert auf Melodie und Atmosphäre gelegt. Die anschließenden beiden Stücke folgen eher wieder dem vorherrschenden Schema und bedienen härtere elektronische Ansprüche, wobei sie auf die mittlerweile schon üblichen Stilmittel zurückgreifen. Gerade Tiempos De Furia macht hier seinem Namen alle Ehre und vereint alle Eigenschaften, die einen guten Hocico-Song ausmachen in sich. Etwas aus dem Rahmen fallen die Tracks „Not Human“ und das abschließende „Los Espejos Rotos“, die auch ohne Weiteres in den Soundtrack eines Horrorfilmes passen würden, gelingt es ihnen doch mit den beklemmenden Soundgebilden eine Stimmung von unterschwelliger Bedrohung und Spannung zu erzeugen, die der Hörer in dieser Form sicherlich nicht erwartet hätte.

Von Abnutzungserscheinungen oder gar einer Beruhigung ist bei Hocico noch immer nichts zu spüren, ganz im Gegenteil. Die beiden Mexikaner gehen auf Tiempos De Furia wieder etwas aggressiver und druckvoller zur Sache als beim Vorgänger. Wirklich viel Neues wird man allerdings auf dem Album nicht entdecken, viel mehr wird sich hier auf die vorhandenen Stärken konzentriert, ohne Ausflüge in andere Gefilde mit unbekanntem Ausgang zu wagen. Angesichts der Erwartungshaltung der Fans und der sehr ordentlichen Qualität dieser Veröffentlichung sicherlich nicht die schlechteste Entscheidung. Glücklicherweise wurde aber auch an ein wenig Abwechslung vom harten Elektro-Geballere gedacht, so dass das Album nicht langweilig wird, sondern eher beim mehrfachen Hören immer weiter an Qualität gewinnt. Zudem wurde neben der regulären CD noch eine „Limited Edition“ veröffentlicht, die einen zweiten Silberling mit verschiedenen Bonus-Tracks und Remixen enthält.

Solide, aggressive elektronische Tanzmusik, die sich auf dem gewohnten Niveau bewegt, das der Hörer von den beiden Mexikaner gewohnt ist.

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