Zoomania – Disney Meisterwerke

16.05.2018 von Joanna Müller-Lenz

Zoomania - Disney Meisterwerke

Kategorie:

Regie:

Filmstudio:

Genre:

Serie:

Laufzeit: 108 Minuten

Erscheinungsdatum: 12.04.2018

Sprache: Deutsch

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Wenn sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ist man entweder weit ab einer Stadt, oder direkt mitten in Zoomania. Die 55. Disney-Produktion entführt den Zuschauer in eine tierische Stadt. Sie ist voller Klischees, räumt aber mit Stereotypen auf, wie kaum ein anderer Streifen unserer Zeit. Mit der letzten Rutsche der Disney-Meisterwerke-Neuveröffentlichungen haben wir uns den Film geschnappt und genauer auf die Straßen Zoomanias gesehen.

Kleiner Hase ganz groß in Zoomania

Judy Hopps ist alles, aber keine gewöhnliche Häsin. Entgegengesetzt ihrer Natur will sie ausgerechnet Polizistin werden. Ihre Ausbildung beginnt fernab ihrer Heimat in der großen Stadt Zoomania. Dort leben alle Tiere zusammen, ganz gleich zu welcher Rasse sie gehören. Ihr Traum scheint in Erfüllung zu gehen. Doch schon bald steht sie der Realität gegenüber, der Polizeichef teilt sie ausgerechnet als Politesse ein. Ein Hase kann schließlich nicht mutig sein und erst Recht keine Verbrechen aufklären. Statt also den Fall der vielen vermissten Säugetiere zu untersuchen, streift sie durch die Straßen und verteilt Strafzettel. Dabei trifft sie auf den Fuchs Nick Wilde, der seine Brötchen mit kleinen Betrügereien und Taschenspielertricks verdient.

Natürliche Feine: Judy Hopps und Nick Wilde ©Disney

Natürliche Feine: Judy Hopps und Nick Wilde ©Disney

Alles gerät durcheinander, als Judy für eine Verfolgungsjagd ihren Posten verlässt und dabei Chaos anstiftet. Bevor der Polizeichef sie jedoch suspendieren kann, kommt die zweite Bürgermeisterin Dawn Bellwether ins Spiel. Sie setzt sich für das Eingliederungsprogramm für kleine Säuger ein und sieht in Judy Hopps einen Erfolg. Dann taucht auch noch Mrs. Otterton auf und entlockt Judy das Versprechen das Verschwinden ihres Mannes aufzuklären. Der Polizeichef hat keine Wahl mehr, er vergibt den Fall an Judy. Wie das Schicksal es will, führen alle Spuren zunächst zum Fuchs Nick.

Beurteile ein Buch nie nach seinem Einband

Ich finde es großartig, wenn das Sprichwort „Beurteile ein Buch nie nach seinem Einband“ zutrifft. Dies ist auch bei Zoomania der Fall. Ein Hase, normalerweise ängstlich und scheu als Polizist dargestellt, ist eine Sache. Dass es dabei auch noch eine Häsin ist, zeigt deutlich den heutigen Zeitgeist. Auch dass der schlaue Fuchs als erfolgreicher Trickbetrüger, hier den Antagonisten mimt, passt nur allzu perfekt ins Bild. Toll finde ich vor allem, wie Disney mit Klischees aufräumt und mal den weichen Kern hinter der harten Schale zeigt. Zudem bringt der Film Vorurteile ins Spiel, denen wir im realen Leben gegenüber stehen.

Zoomania ©Disney

Zoomania ©Disney

Aber auch abseits der Gesellschaftskritik ist der Film absolut sehenswert. Erstaunlich, wie gut beobachtet die Tiere mit ihren Eigenheiten dargestellt werden und was das Drehbuch daraus macht. Da wusste jemand, wie der Hase läuft, oder hat einfach eine gute Auffassungsgabe und eine blühende Phantasie. Dass ausgerechnet auch die Eigenheiten bestimmter Tiere zu besonderen Gags verhelfen, muss ich an dieser Stelle nicht explizit erwähnen, oder? Entsprechend bietet dieser Film viele Gelegenheiten zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken.

Zoomania ist, wie viele andere Werke aus dem Hause Disney und Pixar, eine Mischung aus pädagogisch wertvollen Inhalten und einem allgemeingültigen Humor. Groß und Klein können gemeinsam lachen und haben ihren Spaß. Das trifft auf alte Veröffentlichungen genauso zu, wie auf diesen Film, der irgendwann bestimmt auch zu den Disney-Klassikern zählen wird.

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