Summoners

23.07.2025 von Leonardo Beckert

Summoners - Die Beschwörung

Kategorie:

Darsteller: , ,

Regie:

Filmstudio:

Genre: ,

FSK: 16

Laufzeit: 88 Minuten

Erscheinungsdatum: 14.08.2025

Sprache: Deutsch

Der beste Hexenfilm ist meiner Meinung nach Scooby-Doo! and the Witch’s Ghost (1999), aber seit den 2010er Jahren kamen immer regelmäßiger Vertreter dieses Genres auf die Leinwand, die sich mit unerwarteter Tiefe und Komplexität der Thematik annahmen. Ob Folk-Horror, der unter die (Netz-)Haut geht, wie im Falle von Robert Eggers‘ The Witch (2015). Oder schockierend realistisch inszenierte Teen-Film Varianten wie The Witch Next Door (2019). Das Übernatürliche wird zumeist ernst genommen und als Plot-Prämisse etabliert. Aufbauend auf dieser entwickeln sich psychologische Dramen, die es mit den meisten Arthouse-Filmen aufnehmen können. Ähnliches schafft auch der 2022 erschienene Summoners von Terence Krey.

Die Handlung

Jessica Whitman (Christine Nyland) ist wieder zurück in ihrer kleinen, überschaubaren Heimatstadt. Sie wohnt bei ihrem leicht schrulligen Vater (Larry Fessenden), der immer wieder neu versucht, sie dazu zu überreden, mit ihm an das Grab ihrer Mutter zu gehen. Doch Jessica muss sich erst mit anderen Geistern der Vergangenheit auseinandersetzen. So zum Beispiel mit ihrer besten Freundin Alana (McLean Peterson), die sie seit ihrem Wegzug aus der Heimatstadt ignoriert hat, die sie jetzt aber daran erinnert, was sie einmal gewesen ist: eine Hexe. Nachdem dieser Fakt dem Zuschauer auch vor Augen geführt wird, entwickelt sich eine verflochtene, fast literarische Geschichte um eingestandene und uneingestandene Schuld, geheime und bekannte Vergehen, Gemeinschaft und um freundschaftlichen und familiären Zusammenhalt. Fixpunkt ist die Beschwörung einer Art Geist, der die Schuld anderer auf sich nimmt – metaphorisch gelungen auf die unterschiedlichen Lebensrealitäten verweisend, die im Spielfilm vorgestellt werden.

Die Inszenierung

Heimkehren. Ein gespenstisches und wenn gelungen dargestellt, ein eindringliches und mitreißendes Motiv in der Kulturgeschichte. Garden State (2004) hat es bittersüß vorgestellt und Halloween (1978) grausam, doch auch in Summoners finden sich Ansätze, die der Komplexität von Verdrängung und Konfrontation mehr als gerecht werden. Jede Figur hat eine eigene isolierte Vergangenheit mit jeweils subjektiven Spezifika. Doch die Versäumnisse, Vergehen und vergessenen Erinnerungen kreuzen sich miteinander. Die Beschwörung eines übernatürlichen, weiblichen Sündenbocks ist gleichzeitig das Heraufbeschwören vom Unausgesprochenen.

Dasselbe erweist sich dabei allerdings am Ende nicht als destruktiv, sondern als bereinigend und auflösend. Natürlich finden sich im Film auch Horrorelemente, aber hauptsächlich handelt es sich um ein ruhiges, besonnenes und konzentriert eingefangenes Indie-Drama. Dabei in melancholischen Bildern erzählt und untermalt von einem faszinierenden Score, der Spannung und gleichzeitig Wunder und Magie suggeriert. Schauspielerisch durchweg überzeugend und inhaltlich gewagt, weil optimistisch, aufgelöst, verlässt man diesen übersehenen Hexenfilm dann mit dem Gefühl, etwas dazugewonnen zu haben.

Fazit

Auch wenn es mit Sicherheit grausamere, angsteinflößendere, oder tristere Vertreter dieses in der Art eher jüngeren Genres gibt, sollte man ein bisschen Zeit und Geduld mitbringen und Summoners als Drama über Zwischenmenschlichkeit und Trauer eine unterstützende Chance geben.

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