Wédōra – Staub und Blut von Markus Heitz

08.10.2016 von Joanna Müller-Lenz

Wédōra – Staub und Blut von Markus Heitz

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ISBN: 978-3-426-6540

Format: Softcover

Seiten: 608

Preis: 16,99

Erscheinungsdatum: 01.08.2016

Sprache: Deutsch

Unter dem Titel Wédōra – Staub und Blut erschien im August Markus Heitz‘ neustes Werk beim Knaur Verlag. Grundlage dieses Romans ist eine Idee einer Gruppe Rollenspieler, die vor 20 Jahren ein neues Setting ausarbeiten wollten: Eine Stadt mitten in der Wüste als Dreh- und Angelpunkt vieler Abenteuer. Wie so oft schlief das Projekt ein, bis einer der Gruppe – Markus Heitz selbst – die Idee erneut erweckte. Aus der Idee wurde ein Roman. Dank Heiko Jung, einem Mitstreiter aus damaliger Zeit, gewann er auch einen versierten Grafiker, der die Karten zum Setting beisteuerte.

Wédōra – Oase in der Wüste

Liothan ist Holzfäller und sympathischer Halunke in Walfor, einer Baronie im Königreich Telonia. Dort ist Magie bis auf wenige Ausnahmen verboten. Seine Freundin aus Kindertagen, Tomejia, ist ausgerechnet die Gesetzeshüterin der Baronie. Sie ist auch diejenige, die Liothan davor schützt ins Gefängnis zu kommen, sofern es in ihrer Macht steht. Als er jedoch Pläne schmiedet beim reichsten Kaufmann einzubrechen, warnt sie ihn vor den Konsequenzen und droht, ihn festzunehmen. Er lässt sich davon nicht abhalten und versucht sein Glück. Dabei wird er aber vom Hausherrn überrascht und auch Tomejia vermag nicht zu verhindern, dass der Kaufmann, der in Wahrheit ein Witgo (Hexer) ist, seine Magie anwendet.

Beide finden sich nach dem Kampf in der Wüste wieder, in die sie gehext wurden. Neuen Gefahren gegenüber werden sie von einer Karawane gefunden und in die Stadt Wédōra gebracht. Dort erfahren sie, dass sie in einem ganz anderen Land sind, niemand kennt ihre Heimat, aber „Gestrandete“, wie sie genannt werden, scheinen häufiger vorzukommen.

Im Gegensatz zu ihrer Heimat, ist Magie hier nicht verboten und so machen sich die beiden Freunde auf einen Magiekundigen zu finden, der sie wieder nach Hause bringen kann. Dabei werden sie getrennt, Liothan findet sich im Gefängnis wieder und Tomejia versucht sich von den Gesetzeshütern der Stadt zu schützen, denn in ihrem Nacken scheint sie eine Markierung zu haben, die sie als Spionin kenntlich macht. Beide versuchen nun wieder zueinander zu finden und dabei das Ziel wieder nach Hause zu kommen, nicht aus den Augen zu verlieren. In einer Stadt mit neun Bezirken, vier Vorstädten und mehr als einer Million Einwohnern kein einfaches Unterfangen.

Wédōra – viel Neues und scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten

Bei der derzeitigen Fantasy-Entwicklung im deutschsprachigen Raum, ist es erfrischend mal wieder etwas gänzlich Neues präsentiert zu bekommen. Die Welt verzichten ganz auf die üblichen Rassen wie Elfen und Orks. Sie bietet dafür aber Spielraum für diverse andere Bestien, die so bisher nirgends vorgekommen sind. So streifen Wüstenvölker und sogenannte Sandfresser durch die Ebene rund um die Stadt. Ihr Ziel ist es an das Wasser zu kommen, das sich unter der Stadt befindet, es verleiht magische Kräfte. Neben den einzelnen Stadtvierteln, die wir nicht alle in diesem Buch kennen lernen, gibt es auch Geheimnisse unter der Stadt, die noch viel Potential für weitere Abenteuer bietet. Insgesamt ist das Setting also passend, um auch eine Rollenspielgruppe gleich welchen Systems hinzuschicken.

Die ersten Seiten waren beim Lesen ein wenig gewöhnungsbedürftig, da der Autor mit einigen neuen Begriffen aufwartet. So ist ein Magier ein Witgo in Telonia, in Wédōra wird er aber Razhiv genannt. Tomejia selbst übt den Beruf einer Scīrgerēfa aus, einer Ordnungshüterin. Von diesen Begriffen gibt es einige, die aber übersichtlich gegliedert auf den ersten Seiten zu den Namen der vorkommenden Personen aufgelistet sind. Abgesehen davon lässt sich das Buch aber sehr flüssig lesen. Es ist in mehrere Kapitel gegliedert, die nicht nur nach der Einführung ausschließlich in Wédōra sondern auch in Telonia spielen. Neben den beiden Protagonisten werden auch einige andere Charaktere näher vorgestellt, die vielleicht auch in nachfolgenden Geschichten eine Rolle spielen können. Glücklicherweise ist Markus Heitz dafür bekannt auch die eine oder andere Fortsetzung zu schreiben, was ich bei diesem Werk sehr begrüße.

Wédōra macht neugierig und Lust auf Mehr

In den knapp 600 Seiten ist mir nur ein Satz negativ aufgefallen, der sich relativ in der Mitte befindet:

„Die Menschen sprangen auf und spritzten auseinander, um nicht getroffen zu werden“.

Eine sehr geringe Quote, dafür jedoch so amüsant, dass ich es mir nicht verkneifen kann das hier zu erwähnen. Davon abgesehen hat es aber sehr viel Spaß gemacht Wédōra zu lesen. Ich freue mich darauf wieder eine Reise in die Wüstenstadt zu machen und ihre Geheimnisse zu erkunden.

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