Vamps

29.03.2011 von Marcus Pohlmann

Vamps

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ISBN: 978-3862011421

Format: Softcover

Seiten: 160

Preis: 16,95

Erscheinungsdatum: 01.02.2011

Sprache: Deutsch

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Vampire liegen nach wie vor im Trend und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Verlage alles zu diesem Thema aus den Archiven herausholen um den Markt bedienen zu können. Anders lässt es sich kaum erklären, das mit Vamps eine Geschichte um fünf Vampirinnen aus dem Jahr 1995 jetzt erstmals in deutscher Sprache bei Panini Comics veröffentlicht wird.

Die Story beginnt viel versprechend: fünf schwere Motorräder dröhnen über eine dunkle, einsame Landstraße im Süden der USA. Der nächtliche Ausflug soll die Biker und ihre Mitfahrerinnen zu einen abgelegenen Party bringen um richtig „die Sau rauszulassen“. Allerdings sind Biker etwas überrascht als sich ihre Begleiterinnen als Vampire herausstellen, die für ihren Meister lediglich das Abendessen besorgt haben. Nachdem Dave, der Obervampir, sich an den unglücklichen Motorradfreunden gütlich getan hat, ist er satt, zufrieden und recht hilflos. Auf diese Gelegenheit haben die fünf Vamps nur gewartet, sind sie es doch Leid, sich von ihrem Herrn und Meister nur ausnutzen zu lassen. So zerlegen sie ihn fachmännisch in seine Einzelteile und durchbohren zusätzlich noch das Herz des Vampirs mit einem Pflock und verscharren ihn ebenso wie die Überreste seiner Opfer im Unterholz. Endlich frei und ungebunden schnappen sie sich die Maschinen der toten Biker und ziehen auf der Suche nach Spaß, Abwechslung und dem nächsten Opfer hinaus in die Nacht. Während sich vier der Vamps, Skeeter, Screech, Mink und Whipsnake nur von ihren Instinkten und ihrem Blutdurst leiten lassen, so gibt es in Howler noch so etwas wie einen letzten Rest Menschlichkeit, der auch immer wieder in Rückblenden aus ihrem sterblichen Leben durchbricht. Auf der Suche nach ihrem Sohn, den sie zur Adoption freigeben musste, lenkt sie die Meute zuerst nach Las Vegas um sich den Richter vorzunehmen, der ihr seinerzeit das Sorgerecht entzogen hat. Der Rest der Vamps vergnügt sich derweil mit Groupiers, Gästen und dem restlichen Personal und hinterlässt eine Spur von blutleeren Opfern. Neben der Polizei hat mittlerweile auch der Privatdetektiv Hank, unterstützt von Howlers Zwillingsschwester Jenny, die Verfolgung der Vampire aufgenommen und kommt schnell voran. Während sich unsere fünf Blutsauger mit dem Flieger auf den Weg nach New York machen wird Dave, der Obervampir, unbeabsichtigt wieder zum Leben erweckt und jagt, geleitet von seinen übermenschlichen Instinkten, seine abtrünnigen Bräute. Schließlich treffen alle Protagonisten im Haus der Pflegeeltern von Howlers Sohn aufeinander und die Vamps müssen sich nicht nur ihrem Meister Dave sondern auch ihren eigenen Dämonen stellen.

Die Geschichte selbst bietet einige neue Ansätze was die Darstellung von Vampiren angeht und zitiert dabei gleichzeitig eine ganze Reihe von Filmen, die thematisch in eine ähnliche Richtung gehen. Anleihen an Thelma & Louise finden sich hier ebenso wie Zitate aus Lost Boys oder dem grandiosen Near Dark. Gerade die Vampirin Howler ist ein merkwürdig faszinierender Charakter, zerrissen von ihrem Blutdurst und der Bestie die in ihr schlummert, besorgt um ihren Sohn, den sie verzweifelt sucht und verbunden mit ihrer lebenden Zwillingsschwester. So verbindet die Story eine ganze Reihe von Themen miteinander, z.B. die Emanzipation (wenn auch in diesem Fall von einem Vampir), die Gemeinschaft unter Bikern und natürlich auch das klassische Blutsaugermotiv bei dem Vampire durch Tageslicht zerstört werden und in geweihter Erde schlafen müssen. Glücklicherweise gelingt es Elaine Lee fast immer all diese Facetten zu einer stimmigen Story zu verbinden ohne das es zu aufgesetzt oder bemüht wirkt. Die eigenwilligen Zeichnungen von William Simpson, der auch schon für einige Bände der Hellblazer-Serie verantwortlich war, erinnern eher an die EC-Comics der frühen 80er Jahre als an ein aktuelles Werk und auch die gewöhnungsbedürftige Farbgebung verstärkt den Retro-Eindruck des Comics. Nur selten hält sich der Zeichner mit Details auf und auch die verschiedenen Figuren können gelegentlich nicht immer einwandfrei auseinander gehalten werden. Dieser Zeichenstil hat sicherlich seinen ganz besonderen Charme, allerdings kann er, zumindest mich, nicht mehr so wirklich überzeugen. Eine kleine Gallerie mit einzelnen Zeichnungen und einem Nachwort der Autorin runden den Band schließlich gelungen ab.

Ein netter, unterhaltsamer Band dem es zwar nicht gelingt einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen, der aber der mittlerweile doch stark ausgelaugten Vampirthematik ein paar neue Facetten hinzufügen kann.

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